Gerhart-Hauptmann-Museum wird Kultur- und Bildungsforum
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Manja Schüle hat heute das Gerhart-Hauptmann-Museum in Erkner (Kreis Oder-Spree) besucht. Dabei würdigte sie die Einrichtung als beeindruckende Gedenkstätte und Museum für den Dramatiker und Schriftsteller.
„Das Land Brandenburg steht – sowohl mit der Tradition seiner großen Schriftsteller als auch mit seinen zeitgenössischen Autor*innen – für ein reichhaltiges literarisches Leben. Ein herausragendes Beispiel dafür ist Gerhart Hauptmann. Die Werke des Literaturnobelpreisträgers haben bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Das Sozial-Drama ‘Die Weber‘ ist ein beeindruckendes Lehrstück über die Schattenseiten des Kapitalismus“,
so Ministerin Schüle.
„Deutschlands einziges Gerhart-Hauptmann-Museum ist ein authentischer Ort der Zeit- und Kulturgeschichte – hier entstand unter anderem der für Schüler*innen zur Pflichtlektüre gewordene Buch ‘Bahnwörter Thiel‘. Das Museum zieht außer mit der Dauerausstellung auch mit weiteren anspruchsvollen Veranstaltungen und Angeboten kultureller Bildung seit Jahren erfolgreich zahlreiche Besucher*innen an. Deswegen unterstützen wir auch gerne das ambitionierte Vorhaben der Stadt, das Museum zu einem Kultur- und Bildungsort mit Angeboten für alle Bevölkerungsgruppen weiterzuentwickeln.“
Der 1862 in Schlesien geborene und 1946 dort gestorbene Dramatiker und Schriftsteller Gerhart Hauptmann gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus. Im Jahr 1912 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Er lebte von 1885 bis 1889 in der Villa Lassen in Erkner, in der er unter anderem die novellistische Studie ‘Bahnwärter Thiel‘ und das Sozial-Drama ‘Vor Sonnenaufgang‘ schrieb. Im Jahr 1957 wurde dort ein Gedenkraum eingerichtet, 1987 das Gerhart-Hauptmann-Museum eröffnet. Die Sammlung enthält rund 30.000 Gegenstände aus dem Leben und über das Werk des Schriftstellers, darunter Möbel, Teile seiner Bibliothek, Erstausgaben seiner Werke, Briefe, Dokumente und die Nobelpreis-Urkunde. Das Museum ist auch Veranstaltungsort für Lesungen, Konzerte, Filmvorführungen und Sonderausstellungen. Es soll in den kommenden Jahren mit rund 2,6 Millionen Euro Mitteln des Bundes aus dem Förderprogramm ‘Nationale Projekte des Städtebaus‘ modernisiert und zu einem Kultur- und Bildungsforum weiterentwickelt werden. Leiter der kommunalen Einrichtung ist Dr. Stefan Rohlfs. Das Land fördert das Museum mit jährlich 35.000 Euro.
Das Literaturland Brandenburg hat eine reiche Literaturgeschichte und eine lebendige Gegenwartsliteratur. Dazu zählen ‘klassische‘ Autor*innen wie Heinrich von Kleist, Theodor Fontane, Gerhart Hauptmann, Bettina und Achim von Arnim, Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht und Peter Huchel ebenso wie die zeitgenössischen Schriftsteller*innen Lutz Seiler, Antje Rávic Strubel, Julia Schoch und Juli Zeh. Das Land unterstützt das literarische Leben: Gefördert werden sowohl Autor*innen mit Stipendien und Preisen als auch überregional wirksame Vereine und Netzwerke sowie literarische Gedenkstätten – neben dem Gerhart-Hauptmann-Museum auch das Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) als neu gegründete Landesstiftung sowie das Peter-Huchel-Haus in Wilhelmshorst und das Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum in Rheinsberg. Das Land stellt dafür in diesem Jahr insgesamt mehr als 1,3 Millionen Euro bereit.
Weitere Informationen: www.hauptmannmuseum.de