Bis zu 14 Millionen Euro für Agrar-Forschungsprojekte
- Erschienen amDas Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V. und das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. waren beim Bundes-Förderprogramm ‘Agrarsysteme der Zukunft‘ erfolgreich und haben insgesamt 14 Millionen Euro für Forschungsprojekte beantragt. Die endgültige Entscheidung über die Höhe der Fördersumme trifft das Bundesforschungsministerium. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch würdigt den Erfolg der beiden Leibniz-Einrichtungen beim Bundes-Förderprogramm als Beleg für die Forschungsstärke im Land Brandenburg. „Sowohl das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau als auch das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung arbeiten an wissenschaftlichen Themen von internationaler Relevanz: Sowohl die Sicherung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung als auch der Schutz von Landökosystemen und ihre nachhaltige Nutzung sind globale Themen. Die Entscheidung, dass zwei der acht geförderten Projekte im Rahmen der Fördermaßnahme ‘Agrarsysteme der Zukunft‘ aus Brandenburg kommen, ist ein Beleg für die Forschungsstärke der Brandenburger Einrichtungen in diesem Bereich“, so Münch. „Mit den agrarwissenschaftlichen Instituten sowie den renommierten Forschungseinrichtungen im Bereich der Geo- und Klimaforschung und unseren Hochschulen haben wir eine geballte wissenschaftliche Kompetenz im Bereich der Nachhaltigkeit. Die leistungsfähige Agrarforschung ist auch regional von erheblicher Bedeutung: Brandenburgs landwirtschaftlich genutzte Flächen gehören zur Identität des Landes und sind zugleich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Wissenschaft hilft, dass unsere Landwirtschaft die Herausforderungen der Zukunft meistern kann.“
Für die Fördermaßnahme ‘Agrarsysteme der Zukunft‘ des Bundesforschungsministeriums mit einem Umfang von mehr als 40 Millionen Euro hatten sich insgesamt 116 Forschungsprojekte aus ganz Deutschland beworben. Am Ende des mehrstufigen Verfahrens wurden acht Projekte für eine Förderung ausgewählt, darunter auch die beiden Brandenburger Projekte. Ziel der Fördermaßnahme ist die Entwicklung innovativer Agrarsysteme, die sich nachhaltig und ressourceneffizient den aktuellen Herausforderungen stellen und den zunehmenden Bedarf an Lebensmitteln und biobasierten Ressourcen decken. Die ‘Agrarsysteme der Zukunft‘ stehen dabei im Spannungsfeld von Globalisierung, Regionalisierung und Urbanisierung, den verschiedenen sozioökonomischen Formen in der Landwirtschaft, den verschiedenen Verbraucherbedürfnissen sowie dem demographischem Wandel.
Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau e.V. hat für sein Forschungsprojekt ‘Nahrung der Zukunft – Food4Future‘ rund 6,5 Millionen Euro beantragt. Das Projekt ‘Food4Future – Radikale Innovationen für eine nachhaltig gesunde Lebensmittelproduktion‘ untersucht, wie künftige Generationen mit ausreichend gesunden Lebensmitteln versorgt werden können. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden modulare und flexible Systeme entwickelt, um Lebensmittelproduktion in bisher ungenutzten urbanen Räumen zu ermöglichen wie etwa an Fassaden, als Küchenelemente, in ober- und unterirdischen Industriekomplexen und Verkehrsbegleitbauwerken. Dazu werden Composit-Leichtbau-Werkstoffe und (UV)LED-Lichtsysteme verwendet, um unterschiedliche terrestrische und marine Organismen – vor allem aus dem salzhaltigen Milieu – zu kultivieren. Zudem wird der menschliche Ernährungsstatus mittels Smart Nutrition erfasst und klassifiziert. Insgesamt 7 der 13 Projektpartner kommen aus dem Land Brandenburg: das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau als Koordinator, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE), das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB), das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP), Forschungsbereich Polymermaterialien und Composite, die Technische Hochschule Wildau, die InnoMat GmbH und die Terra Urbana Umlandsentwicklungs-GmbH.
Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V. hat für sein Projekt ‘Digital Agricultural Knowledge and Information System‘ rund 7,4 Millionen Euro beantragt. Ansatzpunkt für das Forschungsprojekt ist die fortschreitende Digitalisierung in der Landwirtschaft. Dabei soll geprüft werden, wie die Vorteile von Smart Farming und Hightech-Technologien wie Sensorik, Modellierung und Robotik so genutzt werden können, dass in den Agrarlandschaften räumlich sowie funktional diversifizierte Produktionssysteme entstehen. Damit könnten beispielsweise derzeit noch nicht marktfähige Angebote wie Ökosystemleistungen und Biodiversität so in Planungsprozesse, Produktion und Vermarktung integriert werden, dass sie für Erzeuger und Verbraucher einen ökonomischen Wert erlangen. Hierfür bedarf es neuartiger und komplexer Entscheidungssysteme, die in dem Projekt für zwei Modellregionen entwickelt werden sollen. Unter den insgesamt 10 mitwirkenden Forschungspartnern sind, neben dem ZALF als Koordinator, weitere Institutionen aus Brandenburg beteiligt: das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP), das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V., die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde sowie die Europa Universität Viadrina Frankfurt (Oder).
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