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Land verstärkt Zusammenarbeit mit Sinti und Roma

- Erschienen am 17.06.2024 - Presemitteilung 212

Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow zeigt sich erschüttert über den aktuellen Bundesbericht zu Antiziganismus in Deutschland:

„Dass der Völkermord an den Sinti und Roma im Nationalsozialismus bis heute oft nicht nur ‘vergessen‘, sondern oft auch aktiv negiert wird, ist ein erinnerungspolitischer Frevel. Dass sich die Zahl von Beleidigungen, Drohungen und Gewalt gegen Sinti und Roma im vergangenen Jahr verdoppelt hat, ist insbesondere vor diesem Hintergrund außerordentlich bedrückend und ein Skandal. Wir haben als Land Brandenburg in den vergangenen Jahren bewusst die Zusammenarbeit und den Austausch mit den Sinti und Roma erheblich verstärkt: So sind wir eines der ersten Bundesländer, das im Kulturministerium eine Ansprechperson für Sinti und Roma benannt hat. Unsere Verantwortung ist es, dafür zu sorgen, dass die Sinti und Roma selbstverständlich dazugehören: zu unserer Gesellschaft, unserer Geschichte, unserer Kultur.“

Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Bund (MIA) wurde 2022 gegründet und unterhält regionale Meldestellen in sechs Bundesländern. Sie wird vom Bundesinnenministerium gefördert. Die Meldestelle hat 2023 insgesamt 1.233 Vorfälle und Straftaten gegen Sinti und Roma erfasst – fast doppelt so viele wie im Vorjahr zuvor.

Das Land Brandenburg hat 2018 eine Vereinbarung zur Aufarbeitung, zum Gedenken und zur Zusammenarbeit mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg unterzeichnet. Ein Schwerpunkt der Vereinbarung ist die Gedenk- und Antidiskriminierungsarbeit. Die deutschen Sinti und Roma sind neben Dänen, Friesen und Sorben/Wenden als nationale Minderheit in der Bundesrepublik anerkannt. Im März 2023 hat Brandenburg als eines der ersten Bundesländer einen Ansprechpartner für Sinti und Roma ernannt.