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Jagd auf den Johannis-Reiter

- Erschienen am 17.06.2016

Wann:  Sonntag, 19. Juni, 14.00 Uhr

Wo:      Reitplatz Caseler Ausbau, 03116 Drebkau, Landkreis Spree-Neiße

Was:    Kulturstaatssekretär und Sorbenbeauftragter Martin Gorholt besucht das Johannisreiten in Drebkau und spricht ein Grußwort. Das Johannisreiten (sorbisch Jańske rejtowanje) zählt zu den sorbischen/wendischen Bräuchen und ist seit 2014 im deutschen UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgeführt. Es wird nur noch in Casel/Kózle praktiziert. Organisiert wird die Veranstaltung vom Traditionsverein Casel.

Die Menschen glaubten früher, dass von der Johannisnacht am 24. Juni besondere Heilkräfte ausgehen. Beim Johannisreiten, das alljährlich an einem Sonntag um den 24. Juni stattfindet, wird ein junger Mann komplett mit Kornblumenranken benäht, mit einer blumenverzierten Krone aus Binsen geschmückt und auf ein Pferd gesetzt. Als vermenschlichter Wachstumsgeist reitet er auf ein freies Gelände, wo die Zuschauer versuchen müssen, ihm seine Blumen abzunehmen. Die erbeuteten Blumen werden getrocknet und sollen Glück und Gesundheit bringen.

Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuche früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Die Länder Brandenburg und Sachsen und der Bund unterstützen die Bemühungen der Sorben/Wenden, ihre angestammte nationale Identität zu bewahren und weiterzuent­wickeln. Das Land Brandenburg hat 2014 das Sorben/Wendengesetz novelliert, um die Kultur und Sprache der nationalen Minderheit besser zu schützen. Staatssekretär Martin Gorholt ist der erste Beauftragte der Landesregierung für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden. Das Land unterstützt die Stiftung für das sorbische Volk jährlich mit rund 3,1 Millionen Euro.

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Datum
17.06.2016
Rubrik
PM