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Manja Schüle besucht Fraunhofer IEG in Cottbus

- Erschienen am 17.03.2022 - Presemitteilung 79
Ministerin Manja Schüle ©Karoline Wolf

Forschungsministerin Dr. Manja Schüle hat heute die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG am Standort Cottbus besucht. Gesprächsthemen waren Wärmenetze, Georessourcen, Infrastrukturen und Technologietransfer. Im Anschluss an den Besuch zeigte sich Ministerin Manja Schüle beeindruckt von der Arbeit der Forschungseinrichtung:

„Wissenschaftseinrichtungen sind Schrittmacher für Wirtschaft und Gesellschaft in unserem Land. Wir müssen und wollen bis 2045 klimaneutral sein, das schaffen wir nur mit exzellenter, anwendungsorientierter Forschung. Ein Innovationstreiber auf dem Gebiet der klimaneutralen Energiesysteme der Zukunft ist die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie – auch am Standort Cottbus. Die Forschung des IEG leistet damit einen unschätzbaren Beitrag zur Transformation von einem fossilen, zentralisierten Energiesystem hin zu einem klimaneutralen, dezentralen Energiesystem. Das IEG zeigt uns die Wege dahin auf, zum Beispiel im Bereich der Wärmeversorgung, deren nachhaltige Umgestaltung gemeinsam mit Partnern vor Ort angegangen wird. Und weil die Energiewende auch vor unserer Haustür stattfindet, ist es wichtig, neben dem wissenschaftlichen Aufbau auch nachhaltig Arbeitsplätze und Infrastruktur zu schaffen. Gemeinsam können wir in Brandenburg die Herausforderungen des Strukturwandels meistern und die Chancen der Energietransformation nutzen. Einmal mehr gilt: Zukunft wird in Brandenburg gemacht.“

Prof. Dr. Mario Ragwitz, Leiter des Fraunhofer IEG in Cottbus:

„Aus Überzeugung sind wir stark in und für Brandenburg. Meine Vision geht über eine Technologieentwicklung hinaus: Die Lausitz soll Modellregion für eine erfolgreiche Wärmewende und die wirtschaftlich nachhaltige Dekarbonisierung der Industrie werden. Zur Lösung der damit verbundenen Herausforderungen, etwa dem Aufbau neuer und Umwidmung bestehender Infrastrukturen, sowie der Umsetzung innovativer Optionen der Sektorenkopplung wollen wir mit unserer Forschung beitragen.“

Mario Ragwitz ist gebürtiger Cottbuser, der für den Aufbau des Institutes in seine Heimat zurückgekehrt ist. Für das Fraunhofer IEG plant er in den ersten fünf Jahren am Standort Cottbus/Chóśebuz mit rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Um seinen wachsenden Platzbedarf für neue Mitarbeitende sowie für moderne Laboreinrichtungen zur digitalen und realen Erprobung und Demonstration der Energiewendetechnologien auch in Zukunft zu decken, plant das Fraunhofer IEG den Bau neuer Gebäude nördlich des BTU-Campus.

Die im Dezember 2019 gestartete Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) in Cottbus gehört zu den vom Bund mitgeförderten Vorhaben, die zur Strukturentwicklung in den Braunkohleregionen beitragen sollen. Das Institut soll gemeinsam mit weiteren Standorten in Bochum, Aachen/Weisweiler und Zittau eine Brücke zwischen den vom Strukturwandel am meisten betroffenen Regionen im Westen und Osten Deutschlands schlagen. Es unterstützt Energieversorger, Netzbetreiber, Industrieunternehmen, Wohnungsbaugesellschaften und Technologieanbieter bei der Transformation der Energieinfrastrukturen mit markt- und anwendungsnaher Forschung. Die Forschungsschwerpunkte des Cottbuser Standorts sind sektorengekoppelte Strom-, Gas- und Wärmenetze, Bohr- und Geotechnologien, Energie- und Verfahrenstechnik, Energiewirtschaft, Georessourcen und Geowissenschaften, Speichersysteme und Wasserstoffinfrastrukturen. Dabei arbeitet das IEG intensiv mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg zusammen, die bereits umfangreiche wissenschaftliche Kompetenzen im Bereich großer Kraftwerksanlagen besitzt. Das Fraunhofer-Institut wird von Prof. Dr. Mario Ragwitz geleitet. Das Land unterstützt die Gründung der neuen Einrichtung in der fünfjährigen Aufbauphase mit insgesamt 18 Millionen Euro, der Bund stellt 27,4 Millionen Euro bereit.