Rund 6.000 Euro für Dorfkirche Barenthin
- Erschienen amKulturministerin Martina Münch und Bernd Janowski vom Förderkreis Alte Kirchen ziehen eine positive Zwischenbilanz der diesjährigen Spendenaktion zur Sicherung von sakralen Kunstwerken in der Dorfkirche Barenthin (Landkreis Prignitz) und rufen zu weiteren Spenden auf. Im Rahmen der Spendenaktion ‘Vergessene Kunstwerke‘ des Kulturministeriums, des Landesamtes für Denkmalpflege, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und des Förderkreises Alte Kirchen sind seit Dezember 2018 bislang etwa 6.000 Euro zusammengekommen.
Kulturministerin Martina Münch: „Die diesjährige Spendenaktion trägt dazu bei, ein weiteres sakrales Kunstwerk zu sichern und dem Vergessen zu entreißen. Ich freue mich, dass diesmal ein Bilderzyklus mit Szenen aus dem Leben Christi sowie eine Kanzel aus dem 18. Jahrhundert in der Dorfkirche Barenthin gerettet werden können“, so Münch. „Die zahlreichen Kirchen, Kapellen, Klöster und Pfarrhäuser sind Teil unserer Kulturgeschichte und stiften für viele Menschen – auch unabhängig vom eigenen konfessionellen Bekenntnis – Identität. Sie sind Orte der Geschichte und dank des engagierten Einsatzes des Förderkreises Alte Kirchen sowie vieler Kirchengemeinden, bürgerschaftlicher Initiativen und Freiwilliger inzwischen Orte der Kunst und Kultur, des Dialogs und der Begegnung. Das Land hat die Sanierung der brandenburgischen Kirchen im vergangenen Jahr mit mehr als 5 Millionen Euro unterstützt. In diesem Jahr haben wir zudem die Denkmalhilfe um 500.000 auf 1,5 Millionen Euro aufgestockt, um gezielt bedrohte Denkmale und Ausstattungen von Kirchen, Schlössern und Gutshäusern zu sichern.“
Bernd Janowski, Geschäftsführer des Förderkreises Alte Kirchen: „Es freut mich, dass die Spendenaktion für die Kunstschätze der Barenthiner Kirche bisher eine gute Resonanz gefunden hat. Die kleine, aber äußerst aktive Kirchengemeinde des Ortes plant die Neugestaltung des Innenraumes ihrer Dorfkirche und freut sich, dass auch die wertvollen Gemälde bald wieder im alten Glanz erstrahlen werden. Nachdem in den vergangenen Jahren viele Kirchenbauten in ihrer äußeren Hülle saniert werden konnten, ist es nun an der Zeit, die wertvollen Ausstattungsstücke in den Kirchengebäuden zu sichern und zu restaurieren, um sie vor dem unwiederbringlichen Verlust zu bewahren. Unser Ziel ist es – neben der Einwerbung von konkreten Spenden – das Bewusstsein für unser reichhaltiges Kulturerbe in den mehr als 1.500 märkischen Kirchengebäuden zu schärfen. Im Rahmen der Spendenaktion ‘Vergessene Kunstwerke‘ konnten in den vergangenen neun Jahren fast 150.000 Euro eingeworben werden. Der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. setzt sich seit seiner Gründung 1990 für die Erhaltung, Bewahrung und angemessene Nutzung der historischen Kirchengebäude im Land Brandenburg ein.“
Spenden können auch weiterhin auf das Spendenkonto für die Aktion ‘Vergessene Kunstwerke‘ eingezahlt werden:
Empfänger: Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.
Konto-Nr.: 3911390
BLZ: 520 604 10 (Evangelische Bank)
IBAN: DE94 5206 0410 0003 9113 90
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Barenthin
Die evangelische Dorfkirche in Barenthin wurde Anfang des 16. Jahrhunderts als Feldsteinkirche errichtet und im Barock umgebaut. Die hölzernen Emporen an der Nord- und Ostseite der Kirche tragen 16 Bilder des regionalen Kirchenmalers Christian Ludwig Schlichting aus dem Jahr 1716 und stellen Szenen aus dem Leben Jesu dar. Die Kanzel im Stil des Rokoko wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet. Sie weist zahlreiche Schäden auf, darunter Abbrüche und Verluste von Schnitzwerk sowie eine grobe und entstellende Übermalung. Die Bildtafeln leiden unter Holzfraß und der Ablösung von Farbschichten. Sowohl die Kanzel als auch der Bilderzyklus müssen gesichert und restauriert werden.
Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. rufen zum 10. Mal zur gemeinsamen Spendenaktion ‘Vergessene Kunstwerke‘ auf. Im vergangenen Jahr wurde die Rekordsumme von mehr als 23.000 Euro für die Sicherung von religiösen Sinnbildern aus dem 18. Jahrhundert in der Dorfkirche Kunow (Landkreis Uckermark) gesammelt.
Der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg wurde 1990 als gemeinnütziger Verein gegründet. Er setzt sich für die Erhaltung und Wiederherstellung von Kirchen in den ländlichen Regionen Brandenburgs ein und arbeitet mit der Denkmalpflege sowie mit Kirchengemeinden, Kommunen und lokalen Fördervereinen zusammen. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Verkauf eigener Publikationen. Seit seiner Gründung konnte er rund 2 Millionen Euro für Instandsetzungs- und Restaurierungsprojekte ausreichen. Seit dem Jahr 2000 ist er Träger des Projektes ‘Offene Kirchen‘ in Brandenburg und gibt die gleichnamige Jahreszeitschrift heraus. Seit 2006 veranstaltet er gemeinsam mit dem Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg das Projekt ‘Musikschulen öffnen Kirchen‘.
Weitere Informationen: www.altekirchen.de
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