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Wichtiger Wissenschaftspreis geht nach Potsdam

- Erschienen am 16.10.2023 - Pressemitteilung 431
Wichtiger Wissenschaftspreis für das ZZF

Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle gratuliert Dr. Michael Homberg, Privatdozent am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam, zum Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2023. Die mit 200.000 Euro dotierte Auszeichnung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wird heute in Berlin verliehen. Der Historiker gehört zu den sieben Wissenschaftlerinnen und drei Wissenschaftlern, die in diesem Jahr diese deutschlandweit wichtigste Ehrung für herausragende Leistungen in frühen Karrierephasen erhalten.

Ministerin Manja Schüle:

„Als originell und innovativ beschreibt die DFG die Art und Weise, in welcher Michael Homberg Medien- und Technikgeschichte verknüpft und in globalgeschichtliche Zusammenhänge einordnet. Genau diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Sinn für Originalität und Kreativität in der Themenfindung brauchen wir für die Herausforderungen der Zukunft! Wir ehren jedes Jahr unsere Besten mit dem Postdoc-Preis des Landes Brandenburg, die DFG mit den Heinz Maier-Leibnitz-Preisen. Die Auszeichnung belegt die vielfältigen, auch geisteswissenschaftlichen Forschungspotenziale des Zukunftslands Brandenburg in einer globalisierten Welt. Chapeau und herzlichen Glückwunsch an Michael Homberg!“

Dr. Michael Homberg forscht zu Medien- und Technikgeschichte und hat in seiner Promotion vergleichend für Nordamerika und Westeuropa die Genese eines neuen Typus des Nachrichtenvermittlers und eines neuen literarischen Journalismus analysiert. Er legte Studien zur Genese von Fake News ab dem 19. Jahrhundert, zu Diskussionen um Whistleblower in der Bundesrepublik oder zur frühen Geschichte des Computer-Datings in den USA vor. Seit 2023 forscht er am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam als Projektgruppenleiter im Leibniz-Verbundprojekt ‘Digital Inequalities. Divides, Hierarchies, and Boundaries in the Digital Society. Germany in Transnational Perspective, 1970s to 1990s‘. Das Projekt erforscht die Schattenseiten der Digitalisierung und wie sich die teils verborgene Voreingenommenheit der technologischen Systeme etwa in der Arbeitswelt, den Geschlechterverhältnissen oder im Bildungssystem auswirken.

Zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten in diesem Jahr den mit jeweils 200.000 Euro dotierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Es gab insgesamt 171 Vorschläge aus allen Fachgebieten. Der Preis, benannt nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz, wird seit 1977 jährlich an hervorragende Forscherinnen und Forscher verliehen, die sich in einem frühen Stadium ihrer wissenschaftlichen Laufbahn befinden und noch keine unbefristete Professur innehaben. Im vergangenen Jahr hatte die Linguistin Dr. Nicole Gotzner von der Universität Potsdam den Heinz Maier-Leibnitz-Preis erhalten.

Das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam erforscht in enger Kooperation mit zahlreichen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im In- und Ausland die deutsche und europäische Zeitgeschichte im 20. Jahrhundert und ihre Auswirkungen bis in die Gegenwart. Die rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen zu Themen wie ‘Kommunismus und Gesellschaft‘, ‘Wissen – Wirtschaft - Politik‘, ‘Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft‘ oder ‘Regime des Sozialen‘. Seit 2023 ergänzt die neue Abteilung ‘Globalisierungen in einer geteilten Welt‘ das Profil des Instituts. 1992 entstand der Forschungsschwerpunkt Zeithistorische Studien, an dem ost- und westdeutsche Historiker die Gesellschaftsgeschichte der DDR erforschten. 1996 ging daraus das ZZF hervor, das 2009 als Leibniz-Institut in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung aufgenommen wurde. Das Land Brandenburg fördert das ZZF gemeinsam mit dem Bund und den Ländern in diesem Jahr mit rund fünf Millionen Euro.

Weitere Informationen: www.zzf-potsdam.de