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„Vertreibungen sind Unrecht – Verfolgten von heute helfen“

- Erschienen am 16.10.2015

Kulturstaatssekretär Martin Gorholt hat heute in Rathenow anlässlich des Tages der Heimat beim Kreisverband Havelland des Bundes der Vertriebenen auf die aktuelle Brisanz des Themas Heimat und Vertreibung hingewiesen. „Das diesjährige Motto des Tags der Heimat ‘Vertreibungen sind Unrecht – gestern wie heute‘ ist hoch aktuell: In diesem Jahr erinnern wir an den 70. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager – und wir erinnern an den Beginn der sowjetischen Diktatur auf dem Gebiet der späteren DDR sowie an die damals begonnenen Vertreibungen. Unsere Verantwortung ist es, an dieses Leid zu erinnern. Diese Erinnerung ist gerade heute, angesichts der Kriege und Krisen in vielen Teilen der Welt und vor dem Hintergrund der vielen Flüchtlinge, die vor Leid, Tod und Unterdrückung fliehen, eine Mahnung, sich gegen Unrecht zu wenden und den Verfolgten von heute zu helfen.“

Eine weitere Rede wird Kulturstaatssekretär Martin Gorholt beim Kreisverband Oberhavel am morgigen Samstag in Oranienburg halten. Der Tag der Heimat ist ein Gedenktag, der auf eine Kundgebung vor dem Stuttgarter Schloss am 06. August 1950 zurückgeht, bei der die Charta der deutschen Heimatvertriebenen verkündet wurde. Seither wird er jährlich begangen. Der offizielle Gedenktag in Deutschland für die Opfer von Flucht und Vertreibung findet seit diesem Jahr immer am 20. Juni statt, zeitgleich mit dem Weltflüchtlings­tag. An diesem Tag wird neben den weltweiten Opfern von Flucht und Vertreibung an die deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen in der Folge des Zweiten Weltkrieges erinnert.

Im Land Brandenburg engagieren sich verschiedene Einrichtungen für die Erinnerung an die Vertreibungen und die Versöhnung. Ein Beispiel engagierter Vermittlungsarbeit ist das Haus Brandenburg, das 1998 von der Landsmannschaft Berlin-Mark Brandenburg im Bund der Vertriebenen als Begegnungsstätte der Vertriebenen errichtet wurde und seit 2002 von der Stiftung Brandenburg verwaltet wird. In den vergangenen Jahren wurde es mit Museum, Archiv und Bibliothek als Dokumentations- und Bildungszentrum der Vertreibung und der Geschichte Ostbrandenburgs ausgebaut. Das Kulturministerium unterstützt das Haus Brandenburg in diesem Jahr mit 15.000 Euro.

Auch das 2001 gegründete Deutsche Kulturforum östliches Europa in Potsdam engagiert sich für eine kritische und zukunftsorientierte Auseinandersetzung mit der Geschichte jener Gebiete im östlichen Europa, in denen früher Deutsche gelebt haben oder heute noch leben. Im Dialog mit Partnern aus Mittel- und Osteuropa will das Kulturforum die Geschichte dieser Regionen als verbindendes Erbe der Deutschen und ihrer östlichen Nachbarn entdecken und einem breiten Publikum anschaulich vermitteln. Das Kulturforum organisiert Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Diskussionsveranstaltungen, Konzerte, Preisverleihungen und Tagungen.

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Datum
16.10.2015
Rubrik
PM