Weberstube Nowawes erhält 12.730 Euro
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Manja Schüle hat heute anlässlich des 44. Internationalen Museumstags die Weberstube Nowawes in Potsdam-Babelsberg besucht und einen Bescheid in Höhe von 12.730 Euro im Rahmen des ‘Förderprogramms für die Digitalisierung des kulturellen Erbes‘ an den Förderkreis Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf e.V. übergeben. Dabei würdigte sie das Engagement der Weberstube bei der Digitalisierung:
„Die Weberstube digitalisiert Objekte zur Geschichte des Hauses, der Weber und des Stadtteils und macht sie dann nicht nur online zugänglich, sondern präsentiert sie auch über ein digitales Schaufenster vor Ort. Ein spannender und kreativer Umgang mit Digitalisierung. Das Projekt macht deutlich, dass Digitalisierung nicht nur ‘Hightech‘ für große, moderne Kulturbetriebe oder die Kulturwirtschaft ist, sondern auch ein Instrument und eine Chance für kleine, ehrenamtlich geführte Vereine und Einrichtungen, die eine wichtige Rolle in der Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes des Landes spielen“,
so Ministerin Schüle.
„Mit dem Museumstag geht es endlich wieder landesweit los – Kultur live und analog. Und ab dem 21. Mai wird endlich auch Open-Air-Kultur mit bis zu 100 Besucher*innen wieder möglich sein. In einem weiteren Schritt bereiten wir im Kulturministerium Modellprojekte in Theatersälen, Konzerthallen und auf Soziokultur-Bühnen vor. Mit ihnen wollen wir, wissenschaftlich begleitet und mit sicheren Hygienekonzepten, Kultur erlebbar machen – auch wenn noch nicht alle geimpft sind. Eins ist dabei klar: Öffnung first, Modellprojekte second. Wenn die Lage eine frühere umfassende Öffnung von Theatern, Konzerthäusern und Soziokulturzentren zulässt, werden wir natürlich aufmachen. Kultur braucht Perspektive und Zukunft. Und wir brauchen Kultur.“
Das Stadtteilmuseum Weberstube Nowawes befindet sich im Herzen von Babelsberg. Das Weberhaus wurde im Jahre 1752 auf Geheiß Friedrichs des Großen gebaut. Es ist eines der 125 Häuser der damaligen ‘Colonie Nowawes‘, in der Mitte des 18. Jahrhunderts etwa 230 böhmische Zuwanderer*innen lebten, die aus religiösen Gründen ihre Heimat verlassen mussten. Das Museum erzählt von der mehr als 100 Jahre alten Geschichte der Dörfer Nowawes und Neuendorf, vom entbehrungsreichen Leben der Weber*innen und Spinner*innen und vom Aufblühen der Orte zum größten Industriestandort im Landkreis Teltow. Im Rahmen des mit 12.730 Euro geförderten Projekts im Rahmen des Förderprogramms für die Digitalisierung des kulturellen Erbes werden bis zu 100 Objekte digitalisiert, online auf www.museum-digital.de zugänglich gemacht und über ein digitales Schaufenster im Museum vor Ort präsentiert. Die Weberstube wird vom Förderkreis Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf e.V. betrieben.
Im Rahmen des Förderprogramms für die Digitalisierung des kulturellen Erbes stellt das Kulturministerium in diesem Jahr 250.000 Euro bereit. Damit werden neben der Erfassung, Sicherung und Zugänglichmachung von kulturellem Erbe auch die Vermittlung oder die künstlerische Nutzung von digitalisiertem Kulturgut gefördert. Gefördert werden 20 Projekte von Archiven, Gedenkstätten, Forschungseinrichtungen Bibliotheken, Museen und Vereinen, die Objekte, Filme und Dokumente des brandenburgischen kulturellen Erbes digitalisieren, bewahren und vermitteln, darunter auch das Projekt der Weberstube Nowawes.
Der Internationale Museumstag, 1977 vom Internationalen Museumsrat ICOM ins Leben gerufen, steht in diesem Jahr unter dem Motto ‘Museen inspirieren die Zukunft‘. In Brandenburg haben die Museen heute mehr als 100 Aktionen zum Museumstag veranstaltet. Angeboten wurden vor allem digitale Aktionen, aber auch Besuche vor Ort waren möglich.