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Gedenktafel für vom NS-Regime verfolgte Sinti in Bernau

- Erschienen am 16.03.2023 - Presemitteilung 171

Kultur- und Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow hat heute an der Enthüllung einer Gedenktafel für verfolgte Sinti in Bernau bei Berlin (Landkreis Barnim) teilgenommen:

„Lange Zeit ist der Völkermord der Nationalsozialisten an den Sinti und Roma in unserer Erinnerungskultur vergessen, verdrängt, verleugnet worden. Das ändert sich endlich, wenn auch viel zu langsam. Ich bin der Stadt Bernau, dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. und den Bernauer Bürgerinnen und Bürgern für ihren gemeinsamen Einsatz zur Erinnerung an die vom NS-Regime verfemten, verfolgten und ermordeten Sinti in Bernau außerordentlich dankbar. Dass solche Gedenkorte nach wie vor bundesweit kaum zu finden sind, ist – wie ich finde – ein Skandal. Der Gedenkort im Zentrum von Bernau erinnert nicht nur eindrücklich an die NS-Verbrechen an Sinti und Roma und deren jahrhundertelange Ausgrenzung – er hat auch eine deutliche und wichtige Botschaft für die Gegenwart: Sinti und Roma gehören zu unserer Gesellschaft, unserer Geschichte, unserer Kultur!“

Mit der Gedenktafel wird an die Kinder, Frauen und Männer erinnert, die am 08. März 1943 vom Bernauer Bahnhof in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden. Der 16. Mai ist der Gedenktag des Widerstands der Sinti und Roma gegen ihre geplante Vernichtung im Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau. Die Gedenktafel wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der Stadt Bernau mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V., Vertreterinnen und Vertretern der Stadtpolitik sowie Bernauer Bürgerinnen und Bürgern gestaltet. Bei der feierlichen Enthüllung waren auch André Stahl, Bürgermeister der Stadt Bernau, und Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes der Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, anwesend.