Grundsatzvereinbarung geschlossen
- Erschienen am - PresemitteilungEin am heutigen Freitag geschlossener Vertrag regelt die Rechte und Pflichten für die Zusammenarbeit der wichtigsten am Projekt beteiligten Partner während der Planungs- und Bauphase. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK), vertreten durch Ministerin Dr. Manja Schüle, das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) in Person von Direktorin Ulrike Kremeier, sowie die Stadt Frankfurt (Oder) durch die Unterschrift von Oberbürgermeister René Wilke läuten damit die nächste wichtige Phase des gemeinsamen Projektes ein.
Dass diese wichtige Grundlage keineswegs zu früh verhandelt und vereinbart wurde, zeigt ein Blick auf den aktuellen Stand weiterer Prozesse. So wurde zwischen der Stadt und dem Generalplaner BHBVT (BHBVT – Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin) im Dezember 2023 ein verbindlicher Vertrag geschlossen, in dessen Folge die Planungsarbeiten im Januar aufgenommen wurden. Die Leistungsbilder des Generalplaners umfassen Architektur, technische Anlagen, Tragwerksplanung, Brandschutzplanung sowie Freianlagenplanung. Nachdem Ende 2023 die bauphysikalischen Planungsleistungen ausgeschrieben wurden, endete das Vergabeverfahren Ende Januar 2024, sodass der geplante Leistungsbeginn am 25. März 2024 eingehalten werden kann. Zu nutzerspezifischen Planungsleistungen wie Museum-, Licht- und Depotplanung, ist nun eine Vorinformation zur europaweiten Ausschreibung erfolgt. Der Abstimmungsprozess zu den Inhalten läuft derzeit zwischen den Partnern.
Weitere vorbereitende Untersuchungen und Gutachten sind in Arbeit. Dazu gehört unter anderem die bauhistorische Untersuchung, wo die Arbeit bereits aufgenommen werden konnte. Das Ausschreibungsverfahren zum Baugrundgutachten beginnt noch im Februar 2024. Zum Schadstoff- sowie zum Holzschutzgutachten ist der Start der Ausschreibungsverfahren noch im ersten Quartal 2024 vorgesehen. Untersuchungen zum Artenschutz und zur Archäologie sollen baubegleitend erfolgen. Eine weitere wichtige Voraussetzung zur Schaffung der planungsrechtlichen Grundlagen für die Umsetzung des Gewinnerentwurfs des Architekturwettbewerbes für das „Alte Kino“ ist eine entsprechende Änderung des Bebauungsplanes „Bahnhofsberg Frankfurt (Oder)“. Der entsprechende Satzungsbeschluss ist für das dritte Quartal 2025 vorgesehen. Ein weiterer wichtiger Schritt ist dann die Fertigstellung der Haushaltsunterlage Bau (HU-Bau) als Grundlage für die Beantragung der Fördermittel für die Bauausführung. Diese ist für das Jahr 2025 vorgesehen. Die Bauausführung soll dann bis Mitte des Jahres 2030 beendet sein.
Alleine bis zur Fertigstellung der HU-Bau ist mit Projektkosten bis Ende des Jahres 2025 von etwa 3.603.000 Euro zu rechnen. Abgesichert sind diese Aufwendungen durch zwei Zuwendungsbescheide. Einen Betrag von 2.253.000 Euro aus Mitteln im Rahmen des Zukunftsinvestitionsgesetzes (ZifoG) bewilligte dabei das MWFK. Aus Städtebaufördermitteln (Bundes- und Landesmitteln) steuerte das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg weitere 1.350.000 Euro bei. Die Planungs- und Finanzierungssicherheit gemäß Kosten- und Finanzierungsplan bis Ende 2025 ist damit gegeben. Weitere aktuelle Themen, zu denen sich MWFK, BLMK und die Stadt Frankfurt (Oder) derzeit abstimmen sind unter anderem die Sicherung des Denkmals durch erweiterte Maßnahmen zum Schutz vor Witterung und unbefugtem Zutritt bis zum Baubeginn, regelmäßige Maßnahmen zur Information über das Bauvorhaben und die Zukunft des Objektes als Frankfurter Heimat des BLMK in den Medien sowie die fortlaufende Einbeziehung der Stiftung Euronatur als Eigentümerin des benachbarten Fledermausquartiers in den Planungsprozess.
Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg:
„Ob Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Theater des Lachens oder Kleist-Museum: Frankfurt (Oder) hat sich zu einem spannenden Kultur-Hotspot des Landes entwickelt. Das einstige Lichtspieltheater, mit dem ich als gebürtige Frankfurterin groß geworden bin, gehört zur Identität und zur Seele der Stadt. Mit der Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung gehen wir einen Schritt weiter in Richtung Zukunft des Hauses, das wir zu einem bundesweit bedeutsamen Kunstmuseum entwickeln und wieder zu einem Ort der Kultur und der Begegnung machen. Ich bedanke mich beim Bund, bei der Stadt Frankfurt (Oder) und nicht zuletzt beim Brandenburgischen Landesmuseum für Moderne Kunst für die gute Zusammenarbeit! Und: Moderne Kunst im alten Kino – das ist hot!“
René Wilke, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder):
„Nach langer Zeit der gründlichen Vorbereitung geht es jetzt so richtig los mit den Planungsarbeiten für den Umbau und die Sanierung dieses für die Seele unserer Stadt so bedeutsamen Gebäudes. Wichtige Voraussetzung dafür ist, dass alle beteiligten Partnerinnen und Partner an einem Strang ziehen. Das ist hier der Fall, wobei ich ganz besonders Frau Dr. Schüle und ihrem Team danken möchte für das gute Miteinander vom ersten Tag des Projektes bis heute. Ich freue mich auf unser neues Altes Kino, die Umsetzung des Architekturentwurfs, den neuen Zweck des Hauses und darauf, wie wir Frankfurterinnen und Frankfurter dieses Gebäude neu ins Herz schließen und nutzen werden.“
Ulrike Kremeier, Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst (BLMK):
„Es ist ein spannender, aber auch berührender Moment, wenn die sorgsamen und manchmal durchaus langwierigen Vorbereitungen eines solchen Projektes wie der Transformation des ehemaligen Lichtspieltheaters der Jugend zum Frankfurter Standort des BLMK sichtbare Formen annehmen. Die Sanierung und Umwidmung eines Gebäudes sind nun mal keine triviale Sache, sondern erfordern Zeit und viel Arbeit, um die historische Bausubstanz und ihre Bedeutung zu respektieren, gleichwohl aber so zu ertüchtigen, dass der Bau einer neuen Funktion zugeführt werden kann. Es greifen viele Hände ineinander um einen solchen Prozess zum Erfolg zu führen. Ich danke allen beteiligten Institutionen und Personen, dass wir dieses Ziel gemeinsam verfolgen und für die Stadtgesellschaft einerseits, aber auch über die Stadtgrenzen hinausgehend einen wichtigen Identifikationspunkt und einen neuen, adäquaten Ort für unsere weltweit renommierte Kunstsammlung schaffen.“