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Rund 4,3 Millionen Euro Förderung für Energieresilienz

- Erschienen am 15.12.2023 - Presemitteilung 550
IGZ ©Eva Piontek, IGZ

Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) in Großbeeren erhält rund 4,3 Millionen für Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Die Mittel stammen aus dem Infrastrukturprogramm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg zur Stärkung der Energieresilienz und Sicherstellung des Forschungsbetriebes außeruniversitärer Forschungseinrichtungen im Land.

Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg:

„Innovativ, leistungsstark und zukunftsweisend: Am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau in Großbeeren werden Antworten auf lebens- und überlebenswichtige Fragen gesucht – etwa, wie wir vor dem Hintergrund des Klimawandels unsere Ernährung regional und global sichern können. Ich freue mich, dass wir die renommierte Forschungseinrichtung nicht nur bei ihrer Forschung, sondern auch bei Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz unterstützen können: Beispielsweise bei der Installation von Dachsolaranlagen oder stromsparenden LEDs in Klimakammern und Gewächshäusern. Weniger Verbrauch und mehr Eigenversorgung führen mittel- und langfristig zu geringeren Energiekosten – gut für den Klimaschutz, gut für Brandenburg, gut für uns alle!“

Die baulichen Maßnahmen und Investitionen zur Verringerung des externen Energieverbrauchs umfassen neben der Installation von Dachsolaranlagen und der Sanierung eines Arbeitsgebäudes vor allem den Ersatz der bisherigen Beleuchtung in Klimakammern, -schränken sowie zwei Gewächshäusern durch stromsparende LEDs. Bei den Gewächshäusern handelt es sich um ein Kabinen-Gewächshaus mit 14 unabhängigen Kabinen mit je 64 Quadratmetern und einer 128 Quadratmeter großen Grundfläche sowie vier freistehenden produktionsnahen Gewächshäusern mit jeweils 200 Quadratmeter Grundfläche. Weiterhin werden die Energieschirme und Motoren der zwei Gewächshäuser erneuert und die Gewächshausdächer saniert, um den Wärmeverlust und damit den Energieverbrauch zu minimieren. Ein neues Klimasteuerungssystem ermöglicht eine dynamische, modellbasierte Steuerung und damit eine Einsparung des Heiz-Energieverbrauchs um 20 Prozent bei gleichbleibender Qualität und Ertrag.

Der Ersatz der bisherigen Beleuchtung durch stromsparende LEDs mit pflanzenspezifischem Lichtspektrum in Kombination mit den baulichen Maßnahmen ermöglicht eine noch effizientere Nutzung der eingesetzten Energie. So ist das IGZ in der Lage, die Forschung im Bereich der ressourcenschonenden Pflanzenproduktion unter kontrollierten Bedingungen zu intensivieren.

Markus Randig, Verwaltungsleiter am IGZ sagt:

„Die volatile Preisentwicklung auf dem Gas- und Strommarkt stellt uns vor die Frage, wie wir unsere energieintensive, wissenschaftliche Infrastruktur zukünftig nachhaltiger und unabhängiger aufstellen. Wir freuen uns sehr über die Förderung des MWFK, die Energieresilienz unseres Institutes zu verbessern.“

Prof. Dr. Nicole van Dam, Wissenschaftliche Direktorin des IGZ ergänzt:

„Diese Investitionen sind Investitionen in die Zukunft unserer wissenschaftlichen Arbeit. Mit der neuen Technik können wir die Auswirkungen verschiedener Klimafaktoren wie Temperatur und Trockenheit auf unterschiedliche Gemüsekulturen sehr genau untersuchen. Das ist auch für die Landwirt*innen in Brandenburg und darüber hinaus von großer Bedeutung, die bereits heute mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sind.“

Das Gesamtinvestitionsvolumen für das Forschungsinstitut beträgt 4.286.520 Euro. Die Maßnahme soll bis Ende des Jahres 2024 umgesetzt werden.

Hintergrund:
Das Land Brandenburg stellt im Rahmen der Förderrichtlinie zur Stärkung der Energieresilienz und Sicherstellung des Forschungsbetriebes der außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Landes Brandenburg insgesamt 35 Millionen Euro zur Verfügung. Grundlage ist die Notsituation der Energieknappheit und damit der einhergehenden Vervielfachung der Energiepreise unter anderem infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Die Forschungseinrichtungen konnten Anträge für Maßnahmen zur Reduzierung des externen Energiebedarfs wie z.B. für die Einrichtung von Photovoltaikanlagen, für bauliche Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung sowie zur Ersatzbeschaffung von Energie-einsparenden Geräten für Forschung, Entwicklung und Innovation stellen. Darüber hinaus werden Energiemehrausgaben in den Jahren 2023 und 2024 anteilig über das Programm gefördert.

Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V. ist ein Forschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft und trägt mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen aus der Grundlagen- und Anwendungsforschung im Gartenbau zur Lösung aktueller globaler Herausforderungen bei. Dazu gehören der Erhalt der Biodiversität sowie die Bekämpfung des Klimawandels und eine immer noch weitverbreitete Fehlernährung. Das Institut wird gemeinschaftlich durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert. Das IGZ hat seinen Sitz in Großbeeren.

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.