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Besuch des Jüdischen Gemeindezentrums Oranienburg

- Erschienen am 15.12.2023 - Presemitteilung 547

Kultur- und Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow hat heute das Gemeinde- und Synagogenzentrum der Jüdischen Gemeinde ‘Wiedergeburt‘ e.V. in Oranienburg (Landkreis Oberhavel) besucht und sich mit der Vorsitzenden Elena Miropolskaja über die Situation der jüdischen Gemeinde ausgetauscht:

„In unserer freien, aufgeklärten Gesellschaft sollte ein friedliches und freundliches Miteinander selbstverständlich sein, sollten Ausgrenzung und Hass der Vergangenheit angehören. Stattdessen sind antisemitische Anfeindungen gegenüber Jüdinnen und Juden hierzulande bittere Realität – nicht nur, aber insbesondere seit dem 7. Oktober. Dennoch lädt die jüdische Gemeinde ‘Wiedergeburt‘ weiterhin in ihr Synagogen- und Gemeindezentrum ein – als offenen Ort der Kultur, Religion, Tradition, aber auch des Erinnerns, Gedenkens und der Verständigung. Jüdisches Leben gehört in unsere Mitte und hat deshalb auch selbstverständlich einen Platz in unserer Mitte. Und Jüdinnen und Juden gehört unsere uneingeschränkte Solidarität.“

Die Jüdische Gemeinde Oberhavel hat Ende des Jahres 2020 die Liegenschaft in der Lehnitzstraße 36 in Oranienburg vom Land gekauft. Das Kulturministerium hat die Sanierungsarbeiten sowie Maßnahmen zur Objektsicherung von 2021 bis 2023 mit insgesamt rund 840.000 Euro unterstützt. Der im Jahr 2000 gegründeten Jüdischen Gemeinde ‘Wiedergeburt‘ gehören etwa 200 Mitglieder an.

In Brandenburg lebten vor 1933 etwa 9.000 Jüdinnen und Juden in mehr als 20 Gemeinden. Nach 1945 lebten auf dem Gebiet des heutigen Landes Brandenburg nur noch vereinzelt Juden. Erst ab 1991 gründeten Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion wieder jüdische Gemeinden in Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder), Brandenburg an der Havel, Bernau, Oranienburg und Königs Wusterhausen mit mittlerweile insgesamt rund 2.000 Mitgliedern. Zur Förderung jüdischer Gemeinde- und Verbandsstrukturen stellt das Land jährlich rund 750.000 Euro sowie Mittel für Sicherungsmaßnahmen von jüdischen Gemeinden und weiteren Sonderprojekten zur Verfügung.