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80.000 Euro für zehn Künstlerinnen und Künstler

- Erschienen am 15.12.2021 - Pressemitteilung 386
Stipendien Arbeitspakete

Das Kulturministerium unterstützt zehn Brandenburger Künstlerinnen und Künstler aus den Genres Bildende Kunst, Musik, Literatur und Darstellende Kunst mit ‘Arbeitspakete-Stipendien‘. Die zum dritten Mal vergebenen Stipendien sind mit jeweils 8.000 Euro ausgestattet. Kulturministerin Manja Schüle:

„Herzlichen Glückwunsch an die zehn Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Brandenburg! Wir unterstützen über die ‘Arbeitspakete‘ künstlerische Prozesse, die nicht an konkrete künstlerische Vorhaben gekoppelt sein müssen. Ob für Atelier- oder Proberaummiete, Musikproduktion, Präsentation, Internetauftritt, Instrumentenkauf, Druck- oder Recherchekosten: Die Künstlerinnen und Künstler können die Stipendien entsprechend ihrer konkreten Bedarfe einsetzen – und der Verwaltungsaufwand bleibt gering. So können wir Kunstschaffende – nicht nur während der Pandemie – optimal unterstützen. Denn: Kultur ‘Made in Brandenburg‘ soll vielfältig, facettenreich an- und aufregend, weg- und zukunftsweisend bleiben – so wie es unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten sind!“

Im Rahmen der diesjährigen ‘Arbeitspaket-Stipendien‘ konnten die Künstler*innen spezielle Arbeitspakete für einzelne Genres mit verschiedenen Angeboten auswählen. Die Vielfalt der Angebote soll eine passgenaue Unterstützung der Künstler*innen ermöglichen. Bewerben konnten sich Künstler*innen der Genres Literatur, Bildende Kunst, Musik sowie Darstellende Kunst mit Erstwohnsitz im Land Brandenburg. Für die Vergabe der Stipendien durch die Kulturministerin nach Empfehlung der von ihr eingesetzten Fachjurys war die Qualität des bisherigen künstlerischen Wirkens ausschlaggebend. Insgesamt gab es 116 Bewerbungen für die Stipendien.

Die Stipendiatinnen und Stipendiaten im Überblick:

Bildende Kunst:

  • Die bildende Künstlerin Ines Schaikowski (*1981) lebt und arbeitet als freischaffende bildende Künstlerin in Wriezen (Landkreis Märkisch-Oderland) und in Vilafranca de Penedes (Spanien) und hat seit 2018 verschiedene Lehraufträge inne, so an der Internationalen Hochschule Berlin. Ihre aktuelle Werkfolge ‘Hybride Heimat‘ wirft Fragen nach Identitäten und Zugehörigkeiten auf. Dafür verfremdet sie Massenprodukte wie Wäscheklammern und Trinkhalme und gießt Betonquader darum.
  • Der Fotograf Göran Gnaudschun (*1971) lebt und arbeitet als bildender Künstler und freiberuflicher Fotograf in Potsdam. Er lehrt an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin. In seinen Arbeiten stehen Menschen und ihre Lebenswelten im Zentrum.  Aktuell beschäftigt er sich mit einem Dorf in den Abruzzen (Italien), das beim Erdbeben 2009 fast vollständig zerstört wurde. Seit 2014 ergänzen Texte seine Fotografien. Zuletzt experimentierte Göran Gnaudschun mit Videoarbeiten, Zeichnungen und fotografischen Sondertechniken.
  • Die Zeichnerin Christine Geiszler (*1977) lebt und arbeitet seit 2020 als Bildende Künstlerin wieder in Cottbus und ist in Kunstnetzwerke in der Lausitz eingebunden, Initiatorin des Lausitzer Zeichnungskabinetts und Betreiberin des Instagram-Kunstmagazins @kunstgebiet.lausitz. In ihren Werken spielt sie mit Perspektiven und unserer Wahrnehmung.
  • Die Videokünstlerin Undine Sommer (*1989) lebt und arbeitet als Videokünstlerin in Schulzendorf (Landkreis Dahme-Spreewald) und Berlin. Sie setzt sich in filmischen Kurzgeschichten und Videoinstallationen mit Nachwirkungen von Körpertraumata, sexueller Gewalt und Hinterfragung der eigenen Körperwahrnehmung in Bezug auf normative Geschlechter- und Körperdiskurse auseinander. Ihre Arbeiten sieht sie unter anderem als Strategie der Selbstermächtigung.
  • Der Fotograf Ingar Krauss (*1965) lebt und arbeitet in Zechin (Landkreis Märkisch-Oderland). Seit Mitte der 1990er Jahre ist er als freiberuflicher Fotograf tätig und stellt international aus, unter anderem im Musée de l’Elysée (Lausanne, Schweiz), ICP (New York, USA). Im Zentrum seiner Arbeiten steht die künstlerische Auseinandersetzung mit Portrait, Stillleben und Landschaft. Er möchte den Klimawandel am Beispiel trockenheitsresistenter Pflanzen und ihrer Ästhetik fotografisch erforschen.

Musik:

  • Der Musiker Matthias Haffner (*1967) lebt und arbeitet in Glienicke (Landkreis Oberhavel). Seine Schwerpunkte liegen auf den Gebieten World Music, Jazz und Funk. Er will den Gebrauch und die Spielweisen lateinamerikanischer Perkussionsinstrumente Interessierten nahebringen. Sein Musikschaffen ist ideen- und variationsreich, er nahm an nationalen und internationalen Workshops teil und war Gastmusiker.
  • Die Sängerin Anne Schneider (*1982) lebt und arbeitet in Werder/Havel (Landkreis Potsdam-Mittelmark) und Stuttgart. Ihre große Leidenschaft ist die Alte Musik, sie ist dort als Solistin und Ensemblesängerin tätig, begeistert sich aber auch für die Musik von Kurt Weill. In einem künftigen Projekt will die Sopranistin Barockmusik und barocke Gesten mithilfe von Schwarzlicht und Videoprojektion darbieten.

Literatur:

  • Die gebürtige Schweizer Autorin Ursula Fricker (*1965) lebt und arbeitet in Buckow (Landkreis Märkisch-Oderland). Sie absolvierte eine Schauspielausbildung, war in der Sozialarbeit tätig und Mitgründerin von Jugendtheatergruppen. In ihren Romanen und Reportagen nimmt sie politische und gesellschaftliche Positionen ein. Mit ihrem Roman ‘Ausser sich‘ war sie 2012 für den Schweizer Buchpreis nominiert.
  • Die Autorin und Übersetzerin Yvonne Zitzmann (*1976) lebt und arbeitet in Rangsdorf (Landkreis Teltow-Fläming). Mit ‘Tage des Vergessens‘ hat sie einen sprachgewaltigen Roman veröffentlicht, den sie nun in eine akustische (Hörspiel-)Form übertragen will, angereichert mit Brandenburger Originaltönen.

Darstellende Kunst:

  • Die Performancekünstlerin und Kuratorin Ellen Kobe (*1968) lebt und arbeitet in Potsdam und Berlin auf dem Gebiet der Darstellung von historischen Figuren zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Ihre an der Schnittstelle von Darstellender und Bildender Kunst angesiedelten Arbeiten spielen auf teils verstörende, teils provokative Weise mit den Erwartungshaltungen des Publikums. In einem nächsten Projekt will sie sich mit dem (Tabu)Thema Tod beschäftigen.