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Erster Internationaler Tag des Immateriellen Kulturerbes

- Erschienen am 15.10.2024 - Presemitteilung 356
Logo © Deutsche UNESCO-Kommission

Tanz, Theater, Musik, Bräuche, Feste und Handwerkstechniken: Am 17. Oktober 2024 findet erstmals der Internationale Tag des Immateriellen Kulturerbes statt. Rund um dieses Datum finden bundes- und europaweit Veranstaltungen statt, die die Vielfalt und den Reichtum des lebendigen Erbes präsentieren sowie Bewusstsein für die Bedeutung seines Schutzes und seiner Weiterentwicklung schärfen sollen.

Kulturministerin Dr. Manja Schüle:

„Ob Marionettentheater, manuelle Glas-Fertigung oder Spreewaldkahnbau: Brandenburg ist reich an kulturellen Ausdrucksformen, an Bräuchen, Festen und Handwerkskünsten. Sie alle sind Ausdruck von Kreativität und stehen für die kulturelle Identität unseres Landes. Sie bringen Menschen zusammen und schaffen Gemeinschaft. Ich freue mich sehr, dass es nun einen Tag gibt, der diese lebendige Alltagskultur ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Denn lebendig bleibt unser Erbe nur, wenn wir uns auch in Zukunft aktiv darum kümmern.“

Auch in Brandenburg finden Veranstaltungen zum ersten Internationalen Tag des Immateriellen Kulturerbes statt:

  • Das Mitteldeutsche Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda, das gemeinsam mit dem Landkreis Elbe-Elster das immaterielle Kulturerbe des Kasperspiels hütet, lädt am 17. Oktober um 19.00 Uhr zu einer Aufführung ein. Peter Waschinsky, einer der bekanntesten Vertreter des zeitgenössischen deutschen Puppenspiels lässt in seinem Stück ‘Kasparett‘ die Geschichte des Kaspers und des Kasperspiels Revue passieren. Das Kaspertheater gehört seit 2021 zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland. Das Puppentheater ist im Landkreis Elbe-Elster kultureller Alltag und im Museum sowie in Kindergärten, Schulen, Kirchen und Pflegeheimen erlebbar. Höhepunkte sind das Internationale Puppentheaterfestival im September und der Historische Marionettenspieltag im März.
  • Der Spreewaldverein, Initiator der erfolgreichen Bewerbung des Spreewaldkahns als immaterielles Kulturerbe, veranstaltet an jedem Donnerstag im November die ‘SpreewaldKAHNbauwerkstatt‘ für den Austausch von Erfahrungen, Neuerungen und Expertenwissen rund um das Thema Kahnbau. Vermittelt werden das Handwerk, die Tradition des Kahnbaus, der Erhalt und die Pflege des Spreewaldkahns.

Das immaterielle Kulturerbe repräsentiert lebendige Alltagskultur, die über Generationen weitergegeben wird. Dazu zählen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Bräuche und Feste, Naturheilkunde und Handwerkstechniken. Weltweit sind bis heute rund 180 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beigetreten, 2013 auch Deutschland. Im bundesweiten Verzeichnis stehen derzeit 144 Einträge: 128 Kulturformen und 16 Modellprogramme zur Erhaltung immateriellen Kulturerbes. Brandenburg ist mit 6 Einträgen dabei, beispielsweise mit den Bräuchen und Festen der Lausitzer Sorben, der manuellen Glas-Fertigung (Baruther Glashütte), die bereits in die weltweite UNESCO-Liste aufgenommen wurde, oder dem ‘Netzwerk Kachelofenbau – Traditioneller, handwerklicher Bau von Kachelöfen‘, das im Ofen- und Keramikmuseum Velten angesiedelt ist. Die weltweite UNESCO-Liste umfasst bislang 677 Kulturformen aus 140 Ländern, darunter 7 aus Deutschland. Die UNESCO hat 2023 beschlossen, den 17. Oktober zum Internationalen Tag des Immateriellen Kulturerbes zu erklären.

Weitere Informationen: www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe