Neuer Supercomputer für Brandenburger Wissenschaftler
- Erschienen amBrandenburgischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern steht künftig ein noch schnellerer Hochleistungsrechner für ihre Forschungen zur Verfügung. Der Norddeutsche Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen, an dem unter anderen auch das Land Brandenburg beteiligt ist, wird einen neuen Supercomputer beschaffen, der mit knapp einer Viertelmillion Rechenkerne etwa sechsmal so schnell wie das bisherige System ist. Dazu wurde kürzlich der Vertrag unterzeichnet. Die Investitionskosten in Höhe von 30 Millionen Euro teilen sich die beteiligten Länder und der Bund. Das Land Brandenburg beteiligt sich mit 1,7 Millionen Euro an der Anschaffung. Die Betriebskosten in Höhe von insgesamt 20 Millionen Euro für 5 Jahre werden alleine von den Ländern aufgebracht, für Brandenburg wird mit einem Anteil von insgesamt bis zu 1,1 Millionen Euro gerechnet.
Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch begrüßt die Stärkung der Spitzenforschung durch die Anschaffung des neuen Hochleistungsrechners. „Internationale Spitzenforschung und Innovationen sind von grundlegender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit Brandenburgs und die Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze – und das ist nur mit moderner Technologie möglich. Wir unterstützen die Einrichtungen bei zentralen Vorhaben zur Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandortes Brandenburg. Mit dem neuen Supercomputer können wir die Forschungsbedingungen in unserem Land nachhaltig verbessern.“
Mit dem neuen Hochleistungsrechner lassen sich in Zukunft noch präzisere Modellrechnungen etwa in der Umweltforschung, den Lebens-, Material- und Ingenieurwissenschaften sowie in der Grundlagenforschung in Physik, Chemie und Mathematik durchführen. Die Firma Atos wird hierzu im Zuse-Institut Berlin (ZIB) und in der Universität Göttingen für den Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen einen neuen Supercomputer mit einer Leistung von ca. 16 PetaFlop/s installieren. Das System wird größtenteils auf Intel Xeon-Prozessoren der Cascade Lake Generation basieren. Insgesamt umfasst der Rechner rund 244.000 Prozessorkerne. Die Installation der ersten Phase beginnt im Herbst 2018, der volle Ausbau soll im kommenden Jahr abgeschlossen sein.
Der Norddeutsche Verbund zur Förderung des Hoch- und Höchstleistungsrechnens (HLRN-Verbund) wurde 2001 von den Ländern Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gegründet, im Jahr 2012 trat Brandenburg dem Verbund bei. Der HLRN-Verbund verfolgt das Ziel, im Interesse der Wissenschaft das Hochleistungsrechnen nachhaltig weiterzuentwickeln und durch spezialisierte Dienstleistungen für Projekte der Spitzenforschung nutzbar zu machen. Der Hochleistungsrechner steht mehr als 100 Hochschulen und über 120 Forschungseinrichtungen in den sieben beteiligten Ländern zur Verfügung.
Im Land Brandenburg nutzen beispielsweise Forscherinnen und Forscher der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg den bisherigen Hochleistungsrechner für die Erforschung von Weißen Zwergsternen. Eine Forschungsgruppe der Universität Potsdam simuliert mit dem Rechner die Wirkung von UV-Strahlung auf das menschliche Erbgut.
Weitere Informationen: www.hlrn.de
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