Stiftung für das sorbische Volk erhält mehr Geld - Ministerin Kunst bewertet Finanzierungsabkommen zwischen dem Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen als wichtiges Signal
- Erschienen amBrandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst bezeichnet die Erhöhung der Mittel für die Sorben anlässlich der heutigen Unterzeichnung des dritten Abkommens zwischen dem Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen über die gemeinsame Finanzierung der Stiftung für das sorbische Volk als „wichtiges Signal“. Die Stiftung erhält ab 2016 bis 2020 jährlich insgesamt rund 18,6 Millionen Euro, darunter 3,1 Millionen Euro vom Land Brandenburg, 9,3 Millionen Euro vom Bund und 6,2 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen. Das Abkommen wurde heute in Berlin durch Ministerpräsident Dietmar Woidke unterzeichnet.
„Die Erhöhung der Mittel für die Sorben ist ein wichtiger Baustein zur Unterstützung von sorbischen Einrichtungen und zur Sicherung der sorbischen/wendischen Kultur und Sprache im Land Brandenburg“, so Ministerin Kunst. „Das Engagement der vielfältigen sorbischen/wendischen Institutionen und Verbände trägt maßgeblich dazu bei, die Sprache und Kultur der in der Lausitz lebenden Sorben/Wenden zu pflegen, sie bekannter zu machen und ihren Anliegen im Land Gehör zu verschaffen. Die wendische Kultur und Zweisprachigkeit sind gelebtes kulturelles Erbe und ein Alleinstellungsmerkmal im Süden Brandenburgs und tragen zur Attraktivität und Vielfalt der Region bei.“
Das Land Brandenburg hat 2014 das Sorben/Wendengesetz novelliert, um die Kultur und Sprache der nationalen Minderheit besser zu schützen. Kulturstaatssekretär Martin Gorholt ist der erste Beauftragte der Landesregierung für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Weiterentwicklung des Minderheitenrechts im europäischen und internationalen Rahmen.
Die Stiftung für das sorbische Volk fördert als gemeinsames Instrument der Länder Brandenburg und Sachsen mit Unterstützung des Bundes die Bewahrung, Entwicklung, Förderung und Verbreitung der sorbischen Sprache, Kultur und Traditionen. Sie hilft mit ihren Mitteln Institutionen wie dem Sorbischen National-Ensemble, dem Domowina-Verlag, dem Sorbische Institut und der Schule für niedersorbische Sprache und Kultur. Die Sorben-Stiftung wurde 1991 in Sachsen gegründet, im Jahr 1998 unterzeichneten Sachsen und Brandenburg dazu einen Staatsvertrag. Im Jahr 2015 wurde die Stiftung mit etwa 17,8 Millionen Euro unterstützt, darunter rund 2,9 Millionen Euro vom Land Brandenburg
Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuche früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Die Länder Brandenburg und Sachsen und der Bund unterstützen die Bemühungen der Sorben/Wenden, ihre angestammte nationale Identität zu bewahren und weiterzuentwickeln.
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