Erfolgsgeschichte des Landes Brandenburg - 25 Jahre Fachhochschulen im Land Brandenburg
- Erschienen amWissenschaftsministerin Martina Münch zog am Montag in Potsdam gemeinsam mit den Präsidenten und Vizepräsidenten der Fachhochschule Potsdam, der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, der Technischen Hochschule Brandenburg und der Technischen Hochschule Wildau, Prof. Eckehard Binas, Prof. Wilhelm-Günther Vahrson, Prof. Andreas Wilms und Prof. László Ungvári, eine positive Bilanz der hochschulpolitischen Entwicklung und umriss die anstehenden Herausforderungen für Forschung und Lehre. Anlass war der 25. Jahrestag der Errichtung der Fachhochschulen Ende Oktober.
Wissenschaftsministerin Martina Münch würdigte die vor 25 Jahren gegründeten Fachhochschulen als Erfolgsgeschichte für das Land Brandenburg. „Dank unserer Fachhochschulen in Potsdam, Eberswalde, Brandenburg und Wildau, an denen heute rund 12.000 junge Menschen studieren, ist Hochschulbildung auch in den weiteren Landesteilen Brandenburgs möglich. Ihr großes Plus: Fachhochschulen sichern regionale Verankerung sowie praxisnahe Lehre und Forschung. Sie sind wichtige Partner der Wirtschaft und ein wesentlicher Faktor bei der Qualifizierung wissenschaftlicher Fachkräfte. Damit sind die Fachhochschulen ein Schlüssel für die Landesentwicklung. Sie sind nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in den Regionen, sondern auch Motor für die Schaffung attraktiver Arbeitsplätze für hochqualifizierte Frauen und Männer, für Entwicklung und für das gesellschaftliche Klima in unserem Land“, so Münch. „Die Hochschulen des Landes sind gut aufgestellt: Das Land sieht für die Jahre 2015 bis 2019 einen Aufwuchs von insgesamt 100 Millionen Euro vor. Wir unterstützen die Hochschulen bei zentralen Vorhaben zur Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandortes Brandenburg. Dazu gehört unsere Transfer-Offensive zum Ausbau der Verbindung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ebenso wie zusätzliche duale Studiengänge, um berufliche und akademische Qualifizierung besser miteinander zu verknüpfen und den Fachkräftebedarf gezielter zu decken. Zur Erfolgsgeschichte des Landes gehören auch die drei Universitäten, die im Juli ihr
25-jähriges Jubiläum feierten – und die älteste Hochschule im Land, die Filmuniversität.“
Prof. Eckehard Binas, Präsident der Fachhochschule Potsdam: „Die FH Potsdam hat in ihrer 25-jährigen Geschichte bewiesen, dass sie für das Land Brandenburg unverzichtbar und für die Aufgaben der nächstes Jahre gut aufgestellt ist. Sei es mit den neuen Masterstudiengängen, mit denen wir gerade ins Wintersemester gestartet sind, seien es die immer konkreter werdenden Pläne eines Klimacampus oder unsere zahlreichen Forschungs- und Kooperationsprojekte mit regionalen aber auch internationalen Partnern – mit der Vollendung eines einheitlichen Campus im kommenden Jahr wird die Fachhochschule Potsdam eine neue Stufe ihrer Entwicklung erreicht haben: stark, kreativ, wissenschaftlich fundiert, verlässlich und unbequem. Zu letzterem gehört beispielsweise unsere konsequente Einmischung in die gesellschaftlichen Angelegenheiten des Landes.“
Die Fachhochschule Potsdam umfasst 24 ingenieurwissenschaftliche, soziokulturelle sowie gestalterische Studiengänge. Rund 100 Professorinnen und Professoren betreuen etwa 3.400 Studierende und werden dabei von etwa 200 weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt. Eine besondere Stärke der FH liegt in modern ausgestatteten Laboren und Werkstätten, überschaubaren Strukturen, kleinen Arbeitsgruppen und einer engen Partnerschaft zwischen Lehrenden und Studierenden. Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung, die frühzeitige Einbindung der Studierenden in Projekte und nationale wie internationale Kooperationen zeichnen die Hochschule aus und sichern die Berufschancen der Absolventen.
Prof. Wilhelm-Günther Vahrson, Präsident der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde: „In den letzten 25 Jahren konnten wir in Eberswalde eine gut profilierte, bundesweit sichtbare und sehr erfolgreiche Hochschule aufbauen. Mein Dank dafür gilt zu allererst allen Kolleginnen und Kollegen, den Studierenden und den vielen Freunden und Partnern, dabei schaue ich auch in Richtung Landesregierung, die diese oft schwierige Aufbauphase mit Rat und Tat mitgetragen haben. Das werden wir mit allen am 25. April 2017 gebührend feiern.“
Seit mehr als 180 Jahren ist der Standort Eberswalde der nachhaltigen Forschung und Lehre verpflichtet: Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde wurde 1830 als Höhere Forstlehranstalt gegründet. Seit der Wiederaufnahme des Studienbetriebs im Jahr 1992 am traditionellen Standort setzt die Hochschule auf Zukunftsbranchen wie Erneuerbare Energien, Nachhaltigen Tourismus, Naturschutz, Ökolandbau, Anpassung an den Klimawandel oder Nachhaltige Wirtschaft. Insgesamt 57 Professorinnen und Professoren betreuen mehr als 2.100 Studierende in 17 Studiengängen. Die Hochschule wurde 2009 vom Internetportal Utopia als grünste Hochschule Deutschlands ausgezeichnet und erhielt 2010 den europäischen EMAS-Award für vorbildliches Umweltmanagement. Seit 2014 ist sie klimaneutral.
Prof. Andreas Wilms, Vizepräsident für Lehre und Internationales der Technischen Hochschule Brandenburg: „Die THB wurde 1992 als Fachhochschule in Brandenburg an der Havel gegründet und ist damit die jüngste im Land. Die Hochschule hatte keine Vorgängereinrichtung. Die Gründung war ein mutiger Schritt, der sich gelohnt hat. Heute sind wir ein zentraler Wirtschaftsfaktor im Westen und durch unsere Präsenzstelle Prignitz auch im Nordwesten des Landes vertreten. Unseren Gründungsauftrag nehmen wir sehr ernst: Wir übernehmen Verantwortung für die Fachkräftesicherung und den Technologietransfer in der Region.“
In der Technischen Hochschule Brandenburg betreuen 67 Professorinnen und Professoren mehr als 2.600 Studierende in 20 Studiengängen. In den Fachbereichen Technik, Wirtschaft, Informatik und Medien trifft praxisnahe Lehre auf aktuelle, anwendungsorientierte Forschung in kleinen Arbeits- und Lerngruppen. Ein Schwerpunkt liegt im Auf- und Ausbau dualer Studienformate in enger Abstimmung mit Partnern aus Industrie, Handel und Handwerk. Die anwendungsorientierte Forschung führt zu einem regen Technologietransfer vor allem in die Unternehmen der Region.
Prof. László Ungvári, Präsident der Technischen Hochschule Wildau: „Die Technische Hochschule Wildau steht in der Tradition der fast 150-jährigen höheren technischen Bildung im deutschsprachigen Raum. Seit 67 Jahren werden in Wildau Ingenieure ausgebildet, zunächst nur für den Schienenfahrzeug- und Maschinenbau. Die TH Wildau als moderne akademische Bildungsstätte ist heute viel breiter aufgestellt. Wir verstehen uns als Heimat der ‘Neuen Technik‘. Dies umfasst nicht nur die Maschinen, Anlagen und Ausrüstungen sondern auch die erforderliche Software, das Prozessmanagement, die notwendigen verwaltungstechnischen und juristischen Abläufe, aber auch ethische und soziokulturelle Aspekte.“
Die Technische Hochschule Wildau ist mit rund 4.000 Studierenden und 71 Professorinnen und Professoren in 33 ingenieurtechnischen, wirtschafts-, rechts- und verwaltungswissenschaftlichen Studiengängen die größte Fachhochschule des Landes. Besondere Markenzeichen sind Forschungsstärke, Internationalität, Familienfreundlichkeit und Gesundheitsbewusstsein. Die Hochschule belegt in der angewandten Forschung seit Jahren bundesweit einen Spitzenplatz und besitzt einen anerkannten Ruf als Kompetenzzentrum für wichtige Wissenschaftsdisziplinen, wie den Maschinenbau, die Automatisierungstechnik, die Biowissenschaften, die Logistik und die Luftfahrttechnik.
Hintergrund: Bis 1990 war Brandenburg eine an Hochschulen arme Region. In der ehemaligen DDR gab es auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Brandenburg vier Spezialhochschulen: die Pädagogische Hochschule, die Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft und die Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam sowie die Ingenieurhochschule in Cottbus für den Bereich Bauwesen. Am 24. Juni 1991 wurde vom Landtag das Gesetz über die Hochschulen des Landes Brandenburg beschlossen. Auf dieser Grundlage wurden Verordnungen über die Errichtung der Hochschulen erlassen. Der 15. Juli 1991 wurde das gemeinsame Gründungsdatum der drei Brandenburger Universitäten. Nicht neu gegründet wurde die damalige Hochschule für Film und Fernsehen (HFF), die bereits seit 1954 existierte. Sie wurde am 08. Juli 2014 zur ersten deutschen Filmuniversität. Mit der Verordnung vom 22. Oktober 1991 wurden die Fachhochschulen Brandenburg, Eberswalde, Lausitz und Potsdam sowie die Technische Fachhochschule Wildau errichtet. Aus der Fachhochschule Lausitz und der BTU Cottbus ging am 01. Juli 2013 die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg als Neugründung hervor.
Weitere Informationen:
www.fh-potsdam.de
www.hnee.de
www.th-brandenburg.de
www.th-wildau.de