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Vier Brandenburgische Denkmalpflegepreise verliehen

- Erschienen am 14.09.2023 - Pressemitteilung 369
Denkmalpflegepreis 2023

Kulturministerin Manja Schüle hat heute in der Alten Neuendorfer Kirche in Potsdam-Babelsberg drei herausragende Projekte sowie postum einen ehrenamtlich Engagierten mit dem Denkmalpflegepreis des Landes Brandenburg geehrt:

„Denkmale repräsentieren unsere Kulturgeschichte, unsere Traditionen, unsere Identität – nicht nur zweidimensional in Büchern, auf Postkarten oder als Handyfoto, sondern in wertvollem 3D. Um die Bewahrung der mehr als 14.000 Brandenburger Baudenkmale kümmern sich viele Menschen leidenschaftlich und oft in ungezählten Stunden ihrer Freizeit. Dieses Engagement lässt sich in Geld kaum aufwiegen. Doch es lässt sich anerkennen. Deshalb vergibt das Land Brandenburg seit 1992 den Denkmalpflegepreis. Auch die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger haben mit Enthusiasmus, Kreativität und Beharrlichkeit für unser gebautes kulturelles Erbe ein sichtbares Zeichen gesetzt – eines, das Mut für die Zukunft macht.“

Mit Preisen in Höhe von je 4.500 Euro werden folgende Leistungen geehrt:

  • Die KBI GmbH (Kommunale Betreiber- und Immobiliengesellschaft) für die denkmalgerechte Instandsetzung und Umnutzung des ehemaligen Alexander S. Puschkin Gymnasiums in Hennigsdorf (Landkreis Oberhavel) zu einem interdisziplinären GründerInnen- & Gewerbezentrum.
  • Der Verein Schloss Trebnitz Bildungs- und Begegnungszentrum e.V. für die denkmalgerechte Sanierung und Entwicklung des Schlosses in Müncheberg/Ortsteil Trebnitz (Landkreis Märkisch-Oderland).
  • Der Verein für Unterwasserarchäologie Berlin-Brandenburg e.V. mit Sitz in Dallgow-Döberitz (Landkreis Havelland) für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Bereich der Unterwasserarchäologie.
  • Bernd Janowski, ehemaliger Geschäftsführer des Förderkreises Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. – postum – für sein langjähriges erfolgreiches Wirken auf dem Gebiet der Denkmalpflege. Den Preis nimmt seine in der Uckermark lebende Witwe Dorothea Janowski entgegen.

Der Brandenburgische Denkmalpflegepreis wird seit 1992 verliehen, um das herausragende Engagement von Privatpersonen, Vereinen und Kommunen für den Erhalt von Denkmalen zu würdigen. Seither wurden 177 Preisträgerinnen und Preisträger damit ausgezeichnet. Insgesamt werden jährlich Preisgelder in Höhe von 18.000 Euro vergeben. In diesem Jahr wurden vier Denkmalpflegepreise vergeben. Im Rahmen der Denkmalhilfe zur Sicherung von bedrohten Denkmalen stellt das Kulturministerium zudem jährlich 1,87 Millionen Euro bereit.

Landesweit sind rund 14.000 Baudenkmale in der Denkmalliste des Landes verzeichnet. Von mehr als 40.000 archäologischen Fundplätzen sind etwa 11.000 als flächenmäßig abgegrenzte Bodendenkmale eingetragen. Die ältesten Bodendenkmale sind Feuersteinwerkzeuge aus der Zeit des Neandertalers vor rund 130.000 Jahren, gefunden im Braunkohletagebau bei Jänschwalde (Spree-Neiße). Das jüngste Bodendenkmal ist ein Fluchttunnel unter den DDR-Grenzanlagen von 1961 in Glienicke-Nordbahn (Oberhavel). Die ältesten Baudenkmale reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, so etwa die Klöster in Lehnin (Potsdam-Mittelmark), Zinna (Teltow-Fläming) und Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) oder der um 1200 entstandene Burgturm in Stolpe (Uckermark). Eines der jüngsten Baudenkmale ist die Förderbrücke F60 in Lichterfeld (Elbe-Elster) aus dem Jahr 1988.