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Woidke zeichnet Sylvia Hagen mit dem „Ehrenpreis des Ministerpräsidenten für ein Lebenswerk“ aus

- Erschienen am 14.08.2022 - Presemitteilung 261

Nachwuchspreis von Kulturministerin für Julius Anger

Unverwechselbarer Stil, aufs engste mit Brandenburg verbunden: Im Rahmen der Verleihung des 19. Brandenburgischen Kunstpreises ist die Künstlerin Sylvia Hagen aus Altlangsow im Oderbruch heute mit dem „Ehrenpreis des Ministerpräsidenten für ein Lebenswerk“ ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Dietmar Woidke betonte bei der feierlichen Ehrung auf Schloss Neuhardenberg: „Sie haben als Künstlerin und als Bürgerin Herausragendes für und in unserem Land geleistet.“ Kulturministerin Manja Schüle zeichnete auf der Veranstaltung zudem Julius Anger aus Briesen/Mark im Landkreis Oder-Spree mit dem Nachwuchsförderpreis aus.

Woidke sagte in seiner Rede:

„Der Kunstpreis und die Verleihungsveranstaltung sind längst eine Institution und ein fester Bestandteil des Brandenburgischen Kulturkalenders. Etwas Vertrautes, etwas Beständiges, und das in Zeiten, die sicherlich nicht normal sind. Mein großer Dank der „Märkischen Oderzeitung“ und der Stiftung Schloss Neuhardenberg für diesen Preis und selbstverständlich allen weiteren Unterstützern wie der Ostdeutschen Sparkassenstiftung“.

In seiner Laudatio an Sylvia Hagen unterstrich Woidke:

„Ihre Biografie und Ihre Kunst sind auf engste mit dem Land Brandenburg verflochten. Und das ist sichtbar: Ihre Grafiken, Ihre Malerei und vor allem auch Ihre Plastiken sind im öffentlichen Leben sehr präsent. Sie haben einen ganz eigenen, unverwechselbaren Stil. Ihre Figuren und Zeichnungen wirken ästhetisch und kraftvoll, aber auch verletzlich. Mit Ihren Plastiken suchen Sie nicht das Auffällige, sondern das Hintergründige.“

Die gebürtige Brandenburgerin Sylvia Hagen wurde bereits zwei Mal mit dem Kunstpreis ausgezeichnet (2006 und 2017).

Woidke:

„Das zeigt, dass Ihre große Qualität als Künstlerin und Ihre Vielseitigkeit die Menschen – mich eingeschlossen – seit vielen Jahren überzeugen. Dabei leisten Sie über ihre unmittelbare Profession hinaus noch einen weiteren besonderen Beitrag für die Kunst und die Kultur in Brandenburg: Gemeinsam mit Ihrem leider schon verstorbenen Mann Werner Stötzer sowie weiteren Mitstreitern gründeten Sie schon kurz nach der Friedlichen Revolution den Verein Schul- und Bethaus Altlangsow im Oderbruch. Dank dieser Initiative haben Künstlerinnen und Künstler aus der Region in dem rekonstruierten Schinkelbau einen außergewöhnlichen Ausstellungsraum erhalten. Dafür bedanke ich mich herzlich.“

Auf der Veranstaltung zeichnete Kulturministerin Manja Schüle zudem Julius Anger mit dem Nachwuchsförderpreis für Bildende Kunst des Landes Brandenburg aus. In ihrer Laudatio sagte Ministerin Schüle:

„Julius Anger ist ein Multitalent: Der Briesener widmet sich Bildhauerei, Malerei, Grafik, Musik und Videokunst zugleich. Zwei Aspekte seiner Arbeitsweise sind die Collage und das intuitive Assoziieren, das Wiederholen und Überschreiben – bis sich neue Bedeutungsebenen ergeben. Er mixt Medien und Genres, verbindet Vergangenes mit Aktuellem. Ein eindrückliches Beispiel: Mit seinem Werk ‘Orgel‘ – angelehnt an die ‘Stalinorgel‘ aus dem Zweiten Weltkrieg – schlägt er einen Bogen von den Terroranschlägen der RAF zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine“,

so Ministerin Schüle.

„Mit dem Nachwuchsförderpreis wollen wir die Vielfalt künstlerischen Schaffens in unserem Land zeigen und die Leistungen junger brandenburgischer Künstlerinnen und Künstler würdigen. Der Preis soll den Ausgezeichneten Mut geben, weiterhin kreativ und frei, voller Neugier und Inspiration zu arbeiten. Ich freue mich sehr, dass unser Nachwuchsförderpreis an einen ausgesprochen faszinierenden jungen Künstler geht.“

Der Brandenburgische Kunstpreis wird jährlich von „Märkischer Oderzeitung“ und Stiftung Schloss Neuhardenberg verliehen. In diesem Jahr haben wieder etwa 300 Künstlerinnen und Künstler an dem Wettbewerb teilgenommen. Die Preisträgerinnen und Preisträger der 19. Auflage sind:

  • Sylvia Hagen, Ehrenpreis des Ministerpräsidenten
  • Daniel Becker, Kategorie Grafik
  • Fritz Bornstück, Kategorie Malerei
  • Ilka Raupach, Kategorie Plastik
  • Micha Winkler, Kategorie Fotografie
  • Julius Anger, Nachwuchspreis

Über Sylvia Hagen:

Silvia Hagen kommt 1947 in Treuenbrietzen zur Welt. 1966 absolviert sie in Jüterbog Abitur und Bautischlerlehre. Ein 1966 begonnenes Medizinstudium bricht sie ab und widmet sich ab 1969 der Kunst. Von 1971 bis 1976 studiert sie Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Ab 1976 arbeitet sie freiberuflich und lebt mit Bildhauer Werner Stötzer zusammen, 1978 kommt Sohn Karl auf die Welt. 1979 wird Altlangsow im Oderbruch Lebens- und Arbeitsort der Familie. Sylvia Hagen präsentiert ihre Werke in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland. Ihre Arbeiten sind im öffentlichen Raum sowie in öffentlichen und privaten Sammlungen zu sehen. 2006 und 2017 erhält Sylvia Hagen den Brandenburgischen Kunstpreis.

Über Julius Anger:

Julius Anger wurde 1992 in Potsdam geboren. Von 2014 bis 2020 studierte er an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Bildhauerei bei Prof. Bruno Raetsch. Seit 2018 waren seine Werke auf verschiedenen Ausstellungen in Halle, Leipzig, Magdeburg, Jena und Berlin zu sehen, zuletzt in den Rheinbeckhallen Berlin sowie im Raum für Grafik in Halle. Julius Angers Schwerpunkt liegt auf der Bildhauerei und Objektinstallation. Daneben entwickelt er Videoprojekte und Gemälde. Er mixt Materialien und verbindet "Fundstücke" wie Zapfsäulen oder Ölkanister mit farbigen Impulsen. In seinen jüngsten Arbeiten wendet er sich zunehmend aktuellen Themen zu. Julius Anger lebt und arbeitet in Briesen/Mark (Landkreis Oder-Spree).

Bisherige Ehrenpreisträger:
2008     Werner Stötzer (verstorben 2010)
2009     Wieland Förster
2010     Bernhard Heisig (verstorben 2011)
2011     Sabine Grzimek
2012     Harald Metzkes
2013     Ronald Paris (verstorben 2021)
2014     Bernd Kaufmann (für sein Wirken als engagierter Kulturarbeiter)
2015     Erika Stürmer-Alex
2016     Joachim Böttcher
2017     Thomas Rother
2018     Wolfgang Utzt (verstorben 2020)
2019     Christiane Wartenberg 
2020     Manfred Butzmann
2021     Barbara Raetsch