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Debatte über kulturelles Erbe der DDR

- Erschienen am 14.03.2024 - Pressemitteilung 69
Veranstaltung im Potsdam Museum

Kulturministerin Manja Schüle hat heute das ‘Potsdamer Forum Ostmoderne‘ im Potsdam Museum eröffnet:

„In Brandenburg haben wir die ideologische Sicht auf das baukulturelle Erbe der DDR glücklicherweise überwunden. Daher können wir uns beim Forum Ostmoderne den künstlerisch-formalen Leistungen von Architektur und Kunst-am-Bau in der DDR widmen. Ja, die damalige Staatsdoktrin hat in die Kunstfreiheit eingegriffen. Aber wir tun den Künstlerinnen und Architekten Unrecht, wenn wir ihnen pauschal jeglichen individuellen Ausdruck absprechen, wenn wir sie als Staats- oder Auftragskünstler abstempeln. Wir müssen uns fragen, wie wir mit dem kunsthistorisch wie kulturgeschichtlich bedeutsamen Bestand der Ostmoderne umgehen wollen. Manche dieser Gebäude, Brunnen, Wandbilder und Spielplatzskulpturen sind inzwischen verloren gegangen – durch Vandalismus, Verfall oder Neugestaltung von Wohngebieten. Mein Ministerium bekennt sich zur Notwendigkeit, Zeugnisse der Ostmoderne zu erhalten. Dafür haben wir – neben unserer Denkmalhilfe – 2023 ein spezielles Förderprogramm mit 50.000 Euro pro Jahr aufgelegt. Wir stehen erst am Anfang der Debatte um die Ostmoderne, aber ich bin mir jetzt schon sicher: In naher Zukunft wird dieser Begriff selbstverständlicher Teil des Kunstkanons sein.“

Im Mittelpunkt des ‘Potsdamer Forums Ostmoderne‘ steht die Frage, wie Potsdam mit dem kulturellen Erbe der Ostmoderne (Kunst, Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne der ehemaligen DDR) umgeht. Mit dem wachsenden Interesse an der Kunst der ostdeutschen Bundesländer hat sich ein Paradigmenwandel vollzogen. Unmittelbar nach der Wiedervereinigung 1990 war der Umgang mit zwischen 1949 und 1990 in der DDR entstandener Kunst, den Denkmälern und Gebäuden von polarisierenden Auseinandersetzungen und Grundsatzdiskussionen geprägt. Inzwischen wird in Politik, Gesellschaft und Kultur ostdeutsche Kunst und Architektur zunehmend als erhaltenswerter Teil der Identität verstanden. Die Veranstaltung wird vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum mit der Landeshauptstadt Potsdam und der Unterstützung des Potsdam Museums umgesetzt. Geboten werden ein inhaltlicher Überblick zur Thematik sowie praxisorientierte Bezüge und Austauschmöglichkeiten. Weitere Informationen: www.bldam-brandenburg.de/veranstaltungen/potsdamer-forum-ostmoderne.