Schloss Reichenow hat einen neuen Eigentümer
- Erschienen am - PresemitteilungSchloss Reichenow im Landkreis Märkisch-Oderland wurde nach einem Bewerberverfahren an einen neuen Denkmal-Idealisten übertragen. Die beiden Gesellschafter der Brandenburgischen Schlösser GmbH (BSG), die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und das Land Brandenburg, teilen mit, dass Schloss und Park vom Stifter der Dannenfeldt Stiftung erworben wurde. Das Schloss wird in die Dannenfeldt Stiftung eingebracht, deren Stiftungszweck die Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege ist. Damit ist das Schloss langfristig und nachhaltig gesichert. Wie Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der DSD als Mehrheitsgesellschafter der BSG mitteilte, konnte der neue Eigentümer den Aufsichtsrat der BSG nicht nur mit seinem denkmalpflegerischen Konzept, der nachgewiesenen Sicherstellung des Bauunterhalts sowie der Zusicherung der öffentlichen Zugänglichkeit der Parkanlage überzeugen, sondern auch mit der Übernahme des langfristigen Pachtvertrages des seit mehreren Jahren liebevoll und erfolgreich etablierten Schlosshotels in Reichenow überzeugen.
Brandenburg hat einen beeindruckenden Bestand historischer Schlösser, so Kulturministerin Dr. Manja Schüle für den Gesellschafter Land Brandenburg.
„Dank des Engagements der BSG und der DSD konnte ein wichtiger Teil von ihnen gesichert und teils aufwendig und denkmalgerecht saniert werden. Die meisten dieser Schloss- und Parkanlagen haben sich inzwischen zu Schmuckstücken entwickelt – mit dem Verkauf beleben wir nicht nur die Orte, sondern sichern dieses bedeutende kulturelle Erbe auch langfristig.“
Wolf-Dieter Hickstein, Bürgermeister der Gemeinde Reichenow-Möglin, wünscht sich auch mit dem neuen Eigentümer eine gute Kooperation. Der neue Eigentümer zeigt sich nicht nur von dem kunsthistorisch herausragenden Kleinod beeindruckt, sondern auch von der qualitätvollen Restaurierung und Nutzung des Denkmals.
1897-1900 ließ August Freiherr von Eckardtstein Schloss Reichenow mit dem umgebenden Park und einem Gutshof nach Plänen des Berliner Baumeisters Hauer im Stil der Neugotik erbauen. Hauer orientierte sich – wie bei Schloss Babelsberg – an der Formensprache der englischen Landsitze der Tudorzeit. Schloss Reichenow ist ein außergewöhnliches Beispiel der Neugotik. Den zweigeschossigen Putzbau prägen Loggien, Balustraden, Ecktürmchen, Friese und Zinnenbekrönungen.
Reichenow wurde von der Brandenburgischen Schlösser GmbH übernommen und von 1993 bis 1997 grundlegend saniert. Mehr als ein Dutzend Schlösser und Herrenhäuser, fast ebenso viele Parkanlagen und viele denkmalgeschützte Nebengebäude konnte die Brandenburgische Schlösser gGmbH (BSG) seit ihrer Gründung 1993 retten. Alle Objekte waren akut vom Verfall bedroht und es wurden Wege gesucht, diese Kulturschätze für die Nachwelt zu sichern. Dank der beiden Gesellschafter, dem Land Brandenburg und der privatrechtlichen Deutschen Stiftung Denkmalschutz, konnten alle übernommenen Objekte nicht nur gesichert, sondern die meisten sogar vollständig restauriert und in eine nachhaltige Nutzung gebracht werden. Über viele Jahre wurden hierzu erhebliche finanzielle Mittel, großes Engagement und umfassende Fachkenntnisse investiert. Damit ist ein ganz wesentlicher Punkt erreicht, der Leben in die historischen Gemäuer bringt, die nun in enger Abstimmung mit allen Beteiligten wie den Kommunen und Landkreisen sowie unter Wahrung der Rechte aller Pächter schrittweise „in die Selbständigkeit entlassen“ werden können. Parallel dazu widmen sich beide Gesellschafter weiter der Rettung bedrohter Kulturdenkmale.