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Ein revolutionärer „Maestro von Morgen“ fürs Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt

- Erschienen am 13.11.2025 - Presemitteilung 335

Ministerin Schüle, Frankfurts Bürgermeister Junghanns und Intendant Ott präsentieren bei einem Pressegespräch den neuen Generalmusikdirektor Felix Mildenberger

Generationswechsel an der Spitze des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (BSOF): Kulturministerin Dr. Manja Schüle hat heute gemeinsam mit Claus Junghanns, Bürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder), und Roland Ott, Intendant des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (BSOF), den neuen Generalmusikdirektor des BSOF ab der Spielzeit 2026/27, Felix Mildenberger, präsentiert. Er hatte sich gegen 120 Bewerberinnen und Bewerber durchgesetzt und folgt auf Jörg-Peter Weigle, dessen Vertrag mit der Spielzeit 2024/25 endet.

Kulturministerin Dr. Manja Schüle:

„Energiegeladen und experimentierfreudig: Felix Mildenberger ist nicht nur ein vielfach preisgekrönter Dirigent, der bereits die Giganten der Orchesterwelt dirigiert und mit Solisten von Weltrang gearbeitet hat. Er zählt auch zu den spannendsten jungen Dirigenten unserer Zeit. Was er mit nur 35 Jahren in seiner Vita hat, entspricht bei manchen schon dem Lebenswerk. Ich bin überzeugt: Ein Dirigent, der die Klassik revolutioniert, wie es Felix Mildenberger tut, könnte nirgends besser aufgehoben sein als an unserem Staatsorchester, das in den vergangenen 30 Jahren mit Leidenschaft und Hingabe Herzen berührt hat – in großen Konzertsälen ebenso wie bei Begegnungen mit der nächsten Generation. Er wird den künstlerischen Mut und die innovativen Formate, für die unser Staatsorchester bekannt ist, mit neuem Leben füllen. Felix Mildenberger gehört nicht nur der Künstlerliste ‚Maestros von Morgen‘ an – für Brandenburg und das Staatsorchester ist er der ‚Maestro von heute‘. Ich bin jetzt schon gespannt auf fulminante Konzerte unter seiner Leitung.“

Claus Junghanns, Bürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder):

„Es ist für Frankfurt (Oder) ein großer Gewinn, dass der international erfolgreiche Dirigent Felix Mildenberger neuer Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt wird. Nicht nur die Auswahlkommission, die Musikerinnen und Musiker des BSOF sowie unsere Stadtverordneten haben sich für ihn entschieden – auch beim Publikum in Frankfurt (Oder) hat er mit seinen künstlerischen Ideen, seiner Energie und seiner Nahbarkeit einen starken Eindruck hinterlassen. Mit viel Engagement widmet er sich bereits jetzt der programmatischen Neuausrichtung des BSOF und der Stärkung der für das Orchester und unsere Region so wichtigen Education-Arbeit.“

Roland Ott, Intendant des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (BSOF):

„Felix Mildenberger war 2022 spontan bei einem unserer Projekte eingesprungen. Er hatte mich mit seinem präzisen, feinsinnigen, sehr musikalischen Dirigat, seinem Klangempfinden und einem exzellenten Zusammenspiel des Orchesters damals so beeindruckt, dass ich ihn spontan wieder eingeladen hatte, lange bevor das GMD-Findungsverfahren begann. An diesem Verfahren hatten sich 120 Dirigentinnen und Dirigenten beteiligt. Schließlich bekam Felix Mildenberger das mit Abstand deutlichste Votum vom Orchester, dem meine Partner in der Findungskommission und ich sehr gern gefolgt sind. Es freut mich besonders mit ihm nun einen Künstlerischen Leiter gefunden zu haben, der unser Orchester mit neuen Ideen und durch neue Formate einem breiteren Publikum näherbringen möchte.“

Felix Mildenberger, neuer Generalmusikdirektor des BSOF:

„Ich war von Anfang an beeindruckt von der Qualität, dem Klang und der Musizierfreude des Orchesters und freue mich, künftig weiteres Repertoire gemeinsam zu erkunden und in verschiedenen, spannenden Formaten für Frankfurt (Oder), die Region und das Land auf die Bühne zu bringen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem Orchester das Programm und die Vision für die nächsten Jahre zu gestalten, das Publikum besser kennenzulernen, in Dialog zu treten, Projekte für junges Publikum mitzuentwickeln – und als Kulturinstitution Nahbarkeit und Offenheit zu vermitteln, die gerade in Zeiten globaler Unsicherheit Identifikation, Verlässlichkeit und Teilhabe ermöglichen. Besonders am Herzen liegt mir neben der künstlerischen Exzellenz die Musikvermittlung und Jugendarbeit. Hier möchte ich das Erbe von Howard Griffiths weiterführen und -entwickeln und vor allem meine Begeisterung für Musik teilen – mit Jung und Alt. Es ist an uns, das ‚Feuer‘ weiterzugeben. Damit der Funke überspringt, müssen wir mit dem Brandenburgischen Staatsorchester präsent sein, das Orchester der Stadt und ihrer Bevölkerung sein und auf die regionalen Gegebenheiten und die Wünsche des Publikums eingehen.“

Der 1990 geborene Felix Mildenberger zählt zu den spannendsten und international erfolgreichsten jungen Dirigenten. Er begann seine musikalische Ausbildung in Violine, Viola und Klavier und studierte Orchesterleitung in Freiburg und Wien und in Meisterkursen, unter anderem bei David Zinman und Paavo Järvi. Als Stipendiat des Dirigentenforums wurde er 2021 vom Deutschen Musikrat in die renommierte Künstlerliste „Maestros von Morgen“ aufgenommen. Im Jahr zuvor wurde er mit dem „Prix Young Artist of the Year“ beim Festival der Nationen ausgezeichnet. Felix Mildenberger, der bereits mit zahlreichen Spitzenorchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem DSO Berlin, dem London Symphony Orchestra, den Wiener Symphonikern, dem National de France, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem hr-Sinfonieorchester, dem Konzerthausorchester Berlin, der Staatskapelle Weimar, den Dortmunder Philharmonikern, der LaFil Filarmonica di Milana, der Camerata Salzburg zusammengearbeitet hat, tritt zum 01. August 2026 die Nachfolge von Prof. Jörg-Peter Weigle als Generalmusikdirektor des BSOF an. Der designierte Generalmusikdirektor ist aber bereits jetzt eng in die Planungen eingebunden. Seine Ziele: Das Staatsorchester eng und nachhaltig in die Stadtgesellschaft in Frankfurt (Oder) einbinden, die mehrfach ausgezeichnete Education-Arbeit des Orchesters weiter ausbauen, seine Rolle als Kulturbotschafter Brandenburgs mit attraktiven Gastspielen stärken und Formate entwickeln, mit denen das Publikum die Arbeit eines Sinfonieorchesters auf neue, ungewohnte, spannende Art erlebt. Zudem wird er bereits in der Spielzeit 2025/26 mit dem BSOF zu erleben sein. Am 27. März 2026 führt er in Frankfurt (Oder) Richard Strauss‘ „Alpensinfonie“ und Chopins Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll auf – mit „Artist in Residence“ Alexander Krichel als Solist. Am 5. April 2026 dirigiert er die musikalische Lesung „Max Liebermann und seine Zeitgenossen“, eine Gemeinschaftsproduktion des Nikolaisaals Potsdam, des Potsdamer Kunstmuseums Barberini und des Staatsorchesters.

Die Geschichte des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt geht ins Jahr 1842 zurück, als sich das erste Orchester der Stadt Frankfurt (Oder) gründete. Im Jahr 1993 wurde das Orchester zu einer selbständigen Einrichtung der Stadt, 1995 erfolgte die Ernennung zum Staatsorchester Frankfurt und 2001 die Umbenennung in Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt. Es ist das einzige A-Orchester und mit 86 Musiker-Stellen das größte Sinfonieorchester des Landes Brandenburg. Das BSOF wird in diesem Jahr mit rund 5,59 Millionen Euro im Rahmen des Theater- und Orchesterrahmenvertrags vom Land gefördert. Weitere rund 2,48 Millionen Euro erhält das Orchester über das Brandenburgische Finanzausgleichsgesetz. Die Stadt Frankfurt (Oder) stellt rund 1,93 Millionen Euro bereit.

Weitere Informationen unter: www.bsof.de