Kulturerbe ist Grundpfeiler der europäischen Geschichte
- Erschienen amBrandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst hat heute in Berlin als Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz gemeinsam mit Vertretern des Bundesstaatsministeriums für Kultur und Medien das Konzept zum Europäischen Jahr des kulturellen Erbes 2018 unter dem Motto „Sharing Heritage“ präsentiert. Das Konzept wird nun der Europäischen Kommission zur Entscheidung vorgelegt. Ministerin Kunst warb in ihrer Rede dafür, dass das kulturelle Erbe ein europäisches Anliegen sein muss. „Das vielseitige und unterschiedliche kulturelle Erbe ist nicht nur Teil einer lokalen Identität, sondern auch Teil unserer europäischen Geschichte und Grundpfeiler unserer kulturellen Vielfalt. Vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen wie etwa der Finanzkrise und der Flüchtlingszuwanderung wollen wir mit dem Europäischen Jahr des Kulturellen Erbes das Verbindende der gemeinsamen kulturellen Wurzeln und zugleich die kulturelle Vielfalt des Kontinents in neuer und öffentlichkeitswirksamer Form in den Blickpunkt rücken. Aus diesen Wechselbeziehungen zwischen kulturellem Erbe und gesellschaftlichen Veränderungen wie der Zuwanderung können neue Ideen der Kulturvermittlung und des interkulturellen Austauschs entstehen“, so Brandenburgs Ministerin Sabine Kunst. „Unter dem Motto ‘Sharing Heritage‘ wollen wir alle Bürgerinnen und Bürger einladen, sich im Themenjahr über kulturelle Traditionen und historische Denkmale zu informieren und ihre eigenen kulturellen Hintergründe einzubringen. Denkmale und Kulturgüter sind aufgrund ihrer Authentizität und Anschaulichkeit besonders geeignet, Kinder und Jugendliche im Rahmen kultureller Bildung mit Geschichte und Kultur in Berührung zu bringen. Ich freue mich, dass die Idee für ein entsprechendes Themenjahr auf der Ebene des Europaparlaments, der EU-Ratsministerkonferenz und des Europarats bereits positiv aufgenommen wurde.“
Hintergrund:
Der Bund und die Länder haben sich im März 2015 darauf verständigt, die Initiative für ein Europäisches Jahr des kulturellen Erbes – European Cultural Heritage Year (ECHY) zu unterstützen. Damit folgen sie einer Anregung des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK), das 2013 eine Initiative für ein Europäisches Kulturerbe-Jahr gestartet hat. Der Schwerpunkt Deutschlands für ein solches Jahr wird das Thema Baukulturelles Erbe sein. Der Bund stellt dafür in diesem Jahr 400.000 Euro bereit, die Länder wollen die Planungen und Vorbereitungen des für 2018 geplanten Kulturerbe-Jahres mit jährlich 200.000 Euro unterstützen. Das Konzept wurde im Rahmen der Reflection Group „EU and Cultural Heritage“ in Zusammenarbeit mit Experten aus mehreren europäischen Staaten und Vertretern europäischer Fachorganisationen aus dem Bereich des kulturellen Erbes erarbeitet. Die Entscheidung über ein europaweites Themenjahr trifft die europäische Kommission bzw. deren Präsident.
Das bislang erste und einzige Europäische Denkmalschutz-Jahr fand vor 40 Jahren statt. Im Ergebnis wurde am 26. September 1975 die Denkmalschutz-Charta vom Europarat mit Empfehlungen zur verstärkten Förderung des Denkmalschutzes verabschiedet.
Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz wurde 1973 gegründet. Seit Oktober 2013 ist Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst Präsidentin des Komitees. Im Nationalkomitee arbeiten Bund, Länder, Gemeinden, Kirchen, Fachorganisationen, Vereine und private Bürgerinitiativen zusammen und setzen sich für die Belange des Denkmalschutzes, der Baudenkmalpflege und der archäologischen und erdgeschichtlichen Denkmalpflege ein. Das Komitee verleiht jedes Jahr den Deutschen Preis für Denkmalschutz, mit dem besondere Leistungen sowie journalistische Arbeiten auf diesem Gebiet gewürdigt werden.
Das Konzept ist im Anhang zu finden. Weitere Informationen unter: www.dnk.de