Rund 3,7 Millionen Euro für St. Marien-Andreas-Kirche
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Manja Schüle hat heute an Jens Greulich, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Rathenow, einen Förderbescheid in Höhe von 3.720.573 Euro für die Sanierung des Innenraums der St. Marien-Andreas-Kirche übergeben:
„Wer meint, dass wir hier mit viel Geld nur einen Haufen alter Steine fördern, der irrt. Die St. Marien-Andreas-Kirche ist nicht nur Denkmal der norddeutschen Backsteinkunst und Wahrzeichen der Stadt – sie ist vor allem spirituelles und kulturelles Zentrum. Diese geschundene Kirche steht für Leben, Miteinander und ehrenamtliches Engagement par excellence. Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist der Förderkreis, der sich seit mehr als 25 Jahren für den Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Sakralbaus einsetzt. Es sind genau solche Initiativen, die unsere Kommunen lebenswert machen und Identität stiften. Einen herzlichen Dank an den Förderkreis und die Kirchengemeinde für ihren großartigen und hartnäckigen Einsatz! Ich freue mich sehr, dass wir dieses Engagement mit rund 3,7 Millionen Euro unterstützen können.“
Der Förderkreis zum Wiederaufbau der St. Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V. wurde 1996 gegründet. Seither haben sich die Mitglieder um den Wiederaufbau des Turms (2001), des Mittelschiffgewölbes (2010) und des Gewölbes in der Marienkapelle (2011) gekümmert. In den kommenden drei Jahren wird nun der Innenraum denkmalgerecht saniert und teilweise neugestaltet. Die Gesamtkosten in Höhe von rund 7,5 Millionen Euro teilen sich der Bund und das Land Brandenburg.
Der spätromanische Vorgängerbau der heutigen St. Marien-Andreas-Kirche stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Davon sind nur Teile des Querschiffs erhalten. Der Neubau begann in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. In den Jahren 1517 bis 1562 erfolgte der Umbau des Langhauses zur spätgotischen Hallenkirche. Der frühe neugotische Westturm wurde nach einem Entwurf von Carl Wilhelm Redtel von 1824 bis 1828 anstelle des ursprünglichen Westbaus errichtet. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche schwer beschädigt. Während sie durch Wiederaufbaumaßnahmen in den vergangenen Jahrzehnten in ihrer äußeren Erscheinung in Anlehnung an den Vorkriegszustand weitgehend wiederhergestellt wurde, zeigt der Innenraum eine Reihe von Brüchen. Ziel ist es nun, den Innenraum wiederherzustellen und neuzugestalten. Dabei werden sowohl die denkmalpflegerischen Anforderungen als auch die heutigen Anforderungen der Nutzung berücksichtigt. In der Kirche sollen nach der Sanierung außer Gottesdiensten auch Konzerte, Lesungen und andere Kulturveranstaltungen stattfinden.