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Land unterstützt die Gedenkstätte Sachsenhausen mit 160.000 Euro bei der Beseitigung von Sturmschäden

- Erschienen am 13.08.2025 - Presemitteilung 240
Gedenkstätte Sachsenhausen ©dpa Monika Skolimowska

Kulturministerin Dr. Manja Schüle hat heute in der Gedenkstätte Sachsenhausen (Landkreis Oberhavel) einen Fördermittelbescheid in Höhe von 160.000 Euro aus der Denkmalhilfe an Prof. Dr. Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen, für die Reparatur der durch den Sturm am 26. Juni 2025 schwer beschädigten ehemaligen Häftlingswäscherei übergeben.

Kulturministerin Dr. Manja Schüle:

„Der schwere Sommersturm hat die ehemalige Häftlingswäscherei in der Gedenkstätte Sachsenhausen und damit ein wichtiges Zeugnis der Geschichte dieses Ortes stark beschädigt. Immer weniger Zeitzeugen können von dem berichten, was damals geschah. Umso wichtiger werden die authentischen Orte. Deswegen müssen die Schäden schnell beseitigt werden. Ich freue mich, dass das Land dabei helfen kann. Wir wissen, die Stiftung bedarf weiterer Unterstützung. Aus diesem Grund stellen wir auch weitere Mittel für den dringend benötigen Neubau eines Besucherzentrums bereit. Ich freue mich, dass der Bund bereits ein Sonderinvestitionsprogramm für Gedenkstätten angekündigt hat. Das ist ein wichtiges Signal. Wir tragen gemeinsam die Verantwortung, diesen Ort der Erinnerung und Bildung für kommende Generationen zu bewahren.“

Prof. Dr. Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen:

„Wir sind dem Ministerium und Ministerin Schüle für die schnelle Hilfe sehr dankbar. Die ehemalige Häftlingswäscherei ist ein wichtiges historisches Zeugnis und die Gedenkstätte nutzt es für Veranstaltungen, die über die NS-Verbrechen aufklären. Umso wichtiger ist es, die Instandsetzungsarbeiten rasch vorantreiben und abschließen zu können. Auch weitere Gebäude sind sanierungsbedürftig, umfassende Instandsetzungs- und Ausbaumaßnahmen sind notwendig. Wir sind allerdings zuversichtlich, neben der Unterstützung des Landes auch auf die des Bundes bauen zu können. Erste wichtige Schritte konnten bereits gegangen werden.“

Der Sturm vom 26. Juni 2025 hatte in der Gedenkstätte Sachsenhausen schwere Schäden verursacht. An der ehemaligen Häftlingswäscherei wurde die Dachhaut aus Teerpappe vollständig heruntergerissen. Infolge des Starkregens drangen daraufhin große Mengen Wasser in das denkmalgeschützte historische Gebäude ein, das als Veranstaltungssaal und für Werkstattausstellungen genutzt wird. Dabei wurde die 1961 aus Dreieckelementen gestaltete Saaldecke großflächig durchnässt. Um die erinnerungskulturrelevanten Exponate und das denkmalgeschützte Gebäude zu sichern, sollen in Absprache mit der Unteren Denkmalbehörde und dem Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen Sofortmaßnahmen zur Notsicherung ergriffen werden. Dazu gehören unter anderem die Erneuerung der Eindeckung und der Austausch der beschädigten Teile in der Dachkonstruktion.

Die Gedenkstätte Sachsenhausen erinnert an die Geschichte des Konzentrationslagers Sachsenhausen (1936-1945) und des sowjetischen Speziallagers Nr. 7/Nr. 1 (1945-1950). Sie ist Teil der 1993 gegründeten Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Das Land Brandenburg fördert die Arbeit der Stiftung in diesem Jahr mit rund 3,9 Millionen Euro, weitere rund 3,5 Millionen Euro kommen vom Bund. Weitere rund 17 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren für den Neubau eines Besucherzentrums und eines Seminarhauses in der Gedenkstätte Sachsenhausen bereitgestellt werden. Dazu wurden kürzlich die Siegerentwürfe eines architektonischen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs präsentiert. Alle Wettbewerbsbeiträge werden ab heute im Neuen Museum der Gedenkstätte gezeigt.

Im Rahmen der Denkmalhilfe stellt das Kulturministerium in diesem Jahr rund 1,87 Millionen Euro zur Sicherung von bedrohten Denkmalen zur Verfügung. Damit können rund 40 dringende Projekte gefördert werden.