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‘Zwischen Normalität und Ausgrenzung‘

- Erschienen am 13.05.2024 - Presemitteilung 141

Kulturstaatssekretär Tobias Dünow nimmt heute Abend in Bernau bei Berlin (Landkreis Barnim) gemeinsam mit Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, an einer Diskussionsveranstaltung zu Sinti und Roma in Deutschland unter dem Titel ‘Zwischen Normalität und Ausgrenzung’ teil. Anlässlich der Veranstaltung verweist Staatssekretär Tobias Dünow darauf, dass das Land Brandenburg seinen Austausch mit Sinti und Roma verstärkt habe:

„Dass die jahrhundertelange Verfolgung der Sinti und Roma, die im Völkermord gipfelte, in weiten Teilen der Gesellschaft nicht nur nahezu ‘vergessen‘, sondern bis heute aktiv negiert und verdrängt wird, ist nicht nur ein erinnerungspolitischer Skandal. Und die Diskriminierung von Sinti und Roma ist bis heute ein Thema. Deswegen haben wir als Land Brandenburg die Zusammenarbeit und den Austausch mit dieser Minderheit in den vergangenen Jahren erheblich verstärkt. So sind wir eines der ersten Bundesländer, das im Kulturministerium eine Ansprechperson für Sinti und Roma benannt hat. Unsere Verantwortung ist es, dass die Sinti und Roma selbstverständlich dazugehören: zu unserer Gesellschaft, unserer Geschichte, unserer Kultur.“

Das Land Brandenburg hat 2018 eine Vereinbarung zur Aufarbeitung, zum Gedenken und zur Zusammenarbeit mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg unterzeichnet. Ein Schwerpunkt der Vereinbarung ist die Gedenk- und Antidiskriminierungsarbeit. Die deutschen Sinti und Roma sind neben Dänen, Friesen und Sorben/Wenden als nationale Minderheit in der Bundesrepublik anerkannt. Im März 2023 hat Brandenburg mit Clemens Neumann, Referatsleiter im Kulturministerium, als eines der ersten Bundesländer einen Ansprechpartner für Sinti und Roma ernannt.

Im besetzten Europa wurden bis 1945 rund 500.000 Sinti und Roma durch Einsatzgruppen der SS oder in Konzentrationslagern, darunter auch Ravensbrück und Sachsenhausen, ermordet. Seit 2004 wird in der Gedenkstätte Sachsenhausen die Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma im Rahmen der Dauerausstellung ‘Medizin und Verbrechen‘ dokumentiert. In Bernau wird seit dem vergangenen Jahr mit einer Gedenktafel an die Kinder, Frauen und Männer erinnert, die am 08. März 1943 vom Bernauer Bahnhof in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden.

Termin:  Montag, 13. Mai, 17.00 Uhr
Ort:       
Bahnhof, 16321 Bernau, Landkreis Barnim
Anlass:  Besuch Gedenktafel

Termin:  Montag, 13. Mai, 18.00 Uhr
Ort:       
Evangelische Kirche St. Marien, Gemeindesaal, Kirchgasse 8, 16321 Bernau
Anlass:  Diskussionsveranstaltung zu Sinti und Roma