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Holt die Bücher aus dem Feuer

- Erschienen am 13.05.2017

Kulturministerin Martina Münch hat heute im Cottbuser piccolo Theater an der Lesung zum Gedenken an die Bücherverbrennung 1933 unter dem Motto ‘Holt die Bücher aus dem Feuer‘ teilgenommen und aus Werken von Kurt Tucholsky und Joachim Ringelnatz gelesen. „Im Jahr 1933 übernahmen in Deutschland die Nationalsozialisten die Regierungsgewalt. In einem rasenden Tempo beseitigten sie binnen weniger Monate Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und bahnten damit den Weg, der in die europäische Katastrophe führte und in Auschwitz seinen Höhepunkt fand“, so Münch. „Auch nach mehr als 80 Jahren fordern die Ereignisse des Jahres 1933 zur Erinnerung und zur Auseinandersetzung auf. Gerade junge Menschen sollen für Mechanismen eines Unrechtssystems sensibilisiert werden – und damit auch für die Notwendigkeit, sich aktiv für Freiheit, Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Toleranz einzusetzen. Im Rahmen der Veranstaltung lesen Cottbuser Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Gesellschaft aus Texten von Autoren, deren Werke 1933 verbrannt wurden.

Auf die Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 folgten weitere Schritte zur Festigung ihrer Herrschaft: Am Abend des 10. Mai 1933 verbrannten die Nationalsozialisten in Berlin und 20 weiteren deutschen Universitätsstädten die Bücher von zahlreichen Autoren. Die Bücherverbrennungen bildeten den Abschluss einer wochenlang vorbereiteten ‘Aktion wider den undeutschen Geist‘. Auf den ‘schwarzen Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums‘ standen unter anderem Werke von Karl Marx, Sigmund Freud, Bertolt Brecht, Heinrich und Klaus Mann, Alfred Döblin, Stefan Zweig, Lion Feuchtwanger, Erich Maria Remarque, Erich Kästner, Carl von Ossietzky sowie Kurt Tucholsky und Joachim Ringelnatz.

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Datum
13.05.2017
Rubrik
PM