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542.000 Euro für den Erhalt des Schlossparks Rheinsberg

- Erschienen am 13.03.2025 - Presemitteilung 52
Beim heutigen Termin in Rheinsberg

Kultur- und Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle hat heute im Rahmen ihrer Kreisreise durch den Landkreis Ostprignitz-Ruppin einen Bescheid in Höhen von 542.000 Euro aus der EFRE-Richtlinie „Klimaanpassung von denkmalgeschützten Garten- und Parkanlagen“ an Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, für ein Projekt im Schlossgarten Rheinsberg übergeben.

Ministerin Dr. Manja Schüle:

„Vom Rheinsberger Lustgarten bis zum Branitzer Park: Brandenburg ist das Land der Gärten und Parks. Doch Dürre, Starkregen und Stürme gefährden zunehmend unser gewachsenes Kulturerbe. Davon konnte ich mich auch persönlich bei einem Praktikum im Park Babelsberg überzeugen. Mit unserem Förderprogramm wollen wir die Träger und Eigentümer, aber auch die Gärtnerinnen und Gärtner von denkmalgeschützten Garten- und Parkanlagen unterstützen, Schutzkonzepte zu erarbeiten und die Anlagen resilienter gegen die Folgen der Klimaveränderungen zu machen. Ziel ist nicht nur der Erhalt der wunderbaren Gartenlandschaften in Rheinsberg und anderen Orten Brandenburgs – gewonnene Erkenntnisse sollen künftig auch anderen Gärten und Parks zugutekommen. Ich bin überzeugt: So haben unsere Gärten und Parks nicht nur eine Vergangenheit, sondern auch eine Zukunft.“

SPSG-Generaldirektor Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg:

„Wie die historischen Parkanlagen trotz der Auswirkungen des Klimawandels auch in Zukunft erhalten werden können, ist zu einer zentralen Frage geworden. Um sie zu beantworten, haben die Gärtnerinnen und Gärtner der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in den vergangenen Jahren zahlreiche Konzepte und Methoden entwickelt. Oft fehlte aber schlicht das Geld, um diese Konzepte in Maßnahmen umzusetzen. Die Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Anpassung denkmalgeschützter Garten- und Parkanlagen an den Klimawandel schafft hier neue Möglichkeiten und ist eine große Chance für unsere Stiftung. Denn nun können wichtige Vorhaben in Potsdam und hier in Rheinsberg realisiert werden. Dem Land Brandenburg sind wir deshalb sowohl für die vollumfängliche finanzielle Unterstützung als auch für die stets verlässliche Begleitung dieser Projekte außerordentlich dankbar.“

Im Schlosspark Rheinsberg kümmern sich fünf Gärtnerinnen und Gärtner um das Gartendenkmal. Mit dem Projekt „Entwicklung eines nachhaltigen, Ressourcen schonenden und klimaresistenteren Betriebs des Schlossgartens Rheinsberg“ sollen sie bei ihrem Kampf gegen Klimawandel-bedingte Schäden unterstützt werden. Dazu zählen unter anderem Maßnahmen zur Verbesserung der Wasser- und Bodenversorgung und die Einrichtung einer Baumschule zur Anzucht von an den Klimawandel angepassten Pflanzen. Zudem sollen auch die eigenen vorhandenen Ressourcen wie Niederschlagswasser und Biomasse besser genutzt werden, bspw. durch die Errichtung einer Zisterne. Die ältesten Bäume im Schlosspark Rheinsberg stammen aus dem 18. Jahrhundert.

Schloss und Park Rheinsberg waren von 1736 bis 1740 das Refugium des künstlerisch ambitionierten Kronprinzen und späteren Königs Friedrich II. Er ließ die Hauptachse des Lustgartens mit dem charakteristischen Gartenportal sowie die lange Querachse anlegen – eine Struktur, die er später im Park Sanssouci wiederholte. Vier Jahre nach seiner Thronbesteigung schenkte er die Residenz seinem Bruder, Prinz Heinrich, der das Anwesen auf mehr als 300 Hektar erweiterte. Dieser ließ unter anderem die Feldsteingrotte und das Heckentheater anlegen und öffnete den Garten mit der Anlage der Erdterrassen jenseits des Grienericksees, die er mit dem Obelisken und der einzigartigen Perspektivallee schmückte. Unter Heinrich entwickelten sich Schloss und Lustgarten zu einem innovativen Zentrum der Fest-, Theater- und Musikkultur. Adolph Menzel, Theodor Fontane und der junge Kurt Tucholsky kamen später nach Rheinsberg und machten den Mythos des inspirierenden Musenhofes unsterblich.

Für Vorhaben im Rahmen der Förderrichtlinie „Klimaanpassung von denkmalgeschützten Garten- und Parkanlagen“ stehen in der EU-Förderperiode von 2021 bis 2027 insgesamt 18 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereit. Weitere bis zu 12 Millionen Euro stellt das Kulturministerium zur Verfügung. Die Umsetzung der Richtlinie erfolgt über die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Mit dem Förderprogramm sollen klimabedingte Schäden durch Dürre und andere Extremwetterereignisse in denkmalgeschützten Garten- und Parkanlagen erfasst und durch geeignete Maßnahmen reduziert werden. Anträge können unter anderem auch kommunale Träger von denkmalgeschützten Garten- und Parkanlagen sowie Vereine stellen. Gefördert werden unter anderem Maßnahmen zur Erarbeitung von Strategien und Handlungskonzepten für Präventions- und Risikomanagement von klimageschädigten Park- und Gartenanlagen, Vorhaben zur Umsetzung von Konzepten des grünen Risikomanagements und der Klimaanpassung von Gartendenkmalen sowie Projekte zum Wissenstransfer gewonnener Erkenntnisse und Methoden. Die Förderung bei Kommunen und kommunalen Trägern beträgt maximal 80 Prozent. Die Förderung von nicht kommunalen Trägern beträgt bis zu 100 Prozent. Die Förderrichtlinie ist Teil der 2023 verabschiedeten Brandenburgischen Klimaanpassungsstrategie.

Weitere Informationen zum Förderprogramm:
www.ilb.de/de/infrastruktur/alle-infrastruktur-foerderprogramme/klimaanpassung-2023/