Brandenburg im Fontane-Fieber
- Erschienen am - PresemitteilungKulturstaatssekretär Tobias Dünow hat heute in Potsdam eine positive Bilanz des Jubiläumsjahres ‘fontane.200‘ gezogen.
„Brandenburg war und ist im Fontane-Fieber – und strahlt damit auch weit über Brandenburg hinaus. Das Fontane-Jahr war und ist eine großartige Werbung für Literatur und für Brandenburg als Kulturland. Bei den Veranstaltungen zum 200. Geburtstag von Theodor Fontane ging und geht es nicht nur um die Würdigung des großen märkischen Kulturbotschafters, sondern auch darum, den Schriftsteller im Spiegel unserer Zeit neu zu entdecken. Dazu haben außergewöhnliche Ausstellungen, prominent besetzte Literaturfeste, spannende Theaterangebote und hervorragende wissenschaftliche Projekte beigetragen – und moderne Formate wie Poetry-Slams, künstlerische Interventionen und Escape-Games für Jugendliche haben Theodor Fontane als modernen und ‘zukunfts-neugierigen‘ Autor lebendig gemacht hat“, so Dünow. „Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit der Fontanestadt Neuruppin den Fontane-Literaturpreis vergeben konnten. Mit der bundesweit einzigartigen literarischen Auszeichnung können wir gezielt begabte, aber noch nicht so bekannte Autorinnen und Autoren fördern. Mit diesem Preis wird Theodor Fontane auch in den kommenden Jahren weiter ausstrahlen.“
Kurz vor der Geburtstagsfeier zu Theodor Fontanes 200. Geburtstag am 30. Dezember 2019 haben die Partner des Fontane-Jahres heute in Potsdam eine Bilanz gezogen und über die Auswirkungen des Themenjahres auf Kultur, Tourismus und Wissenschaft diskutiert. Daran nahmen neben Staatssekretär Dünow auch Brigitte Faber-Schmidt, Geschäftsführerin von Kulturland Brandenburg, Kurt Winkler, Geschäftsführer der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH, Hajo Cornel, Projektleiter von ‘fontane.200‘, Prof. Peer Trilcke, Leiter des Theodor-Fontane-Archivs der Universität Potsdam, der Neuruppiner Bürgermeister Jens-Peter Golde und der Neuruppiner Fontane-Beauftragten Mario Zetzsche teil.
Unter dem Titel ‘fontane.200‘ präsentieren zahlreiche Kunst- und Kultur-Partner in diesem Jahr ein breit gefächertes Programm mit mehr als 400 Veranstaltungen anlässlich des 200. Geburtstags des märkischen Dichters und Schriftstellers. Bislang wandelten knapp eine Million Besucherinnen und Besucher auf den Spuren Fontanes. Im Zentrum des Jubiläumsjahres steht die Fontanestadt Neuruppin mit zahlreichen Projekten sowie das Themenjahr von Kulturland Brandenburg mit mehr als 40 Projektpartnern. Mit dem am 31. Mai an die junge Autorin Peggy Mädler erstmals gemeinsam vergebenen Fontane-Literaturpreis würdigen das Land Brandenburg und die Fontanestadt Neuruppin herausragende literarische Leistungen. Das Programm zum Jubiläum wurde offiziell am 30. März in Neuruppin eröffnet und dauert bis zu Fontanes Geburtstag am 30. Dezember 2019. Das Land unterstützt das Fontane-Jahr mit insgesamt rund zwei Millionen Euro.
Theodor Fontane, geboren 1819 in Neuruppin und gestorben 1898 in Berlin, zählt zu den wichtigsten Vertretern des literarischen Realismus. Mit seinen Werken wie ‘Effi Briest‘, ‘Der Stechlin‘ und ‘Irrungen, Wirrungen‘ spiegelte er hintergründig die preußische Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Wie kein anderer Autor hat er die Identität Brandenburgs geprägt und das Bild der Region weit über deren Grenzen hinaus vermittelt, insbesondere mit seinen ‘Wanderungen durch die Mark Brandenburg‘. Neben den bekannten Romanen, Novellen und Gedichten gehören auch Reise- und Kriegsberichte, Reportagen, Literaturrezensionen sowie Kunst- und Theaterkritiken zum umfangreichen Schaffen Fontanes.
Das kommende Kulturland-Themenjahr 2020 beschäftigt sich unter dem Titel ‘Krieg und Frieden‘ mit dem Kriegsende vor 75 Jahren und seinen Auswirkungen. Dabei nimmt Kulturland Brandenburg den Zeitraum von 1945 bis heute in den Blick und fragt nach den individuellen Erinnerungen und Erfahrungen der Brandenburgerinnen und Brandenburger. Einer der Schwerpunkte des Themenjahres wird das Ausstellungsprojekt ‘Potsdamer Konferenz 1945 – die Neuordnung der Welt‘ im Schloss Cecilienhof sein. Dort sollen die bis heute spürbaren Auswirkungen der aus der Potsdamer Konferenz resultierenden Nachkriegsordnung vermittelt werden. Das Themenjahr 2020 soll zur Diskussion über die historische, erinnerungskulturelle und demokratische Entwicklung der vergangenen 75 Jahre in Brandenburg anregen.
Weitere Informationen: www.fontane-200.de