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Vertrag bis Ende 2025 über Umgang mit Denkmalschutz

- Erschienen am 12.08.2025 - Presemitteilung 237
Ministerin Schüle und LEAG-Vorstandsvorsitzender Adolf Roesch

Kulturministerin Dr. Manja Schüle hat sich heute im Rahmen ihrer Kreisreise nach Cottbus/Chóśebuz mit dem LEAG-Vorstandsvorsitzenden Adolf Roesch zum Gespräch über Denkmalschutzfragen im Kraftwerk Jänschwalde/Janšojce und in der Brikettfabrik Mitte in Schwarze Pumpe/Carna Plumpa (beide Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa) getroffen. Beide verabredeten dabei die Erarbeitung und Unterzeichnung eines öffentlich-rechtlichen Vertrags zwischen der LEAG GmbH, dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum sowie dem Landkreis Spree-Neiße bis zum Ende Jahres 2025. Der Vertrag soll unter anderem rechtssichere Vereinbarungen zu den Themen Betrieb, Umbau, Instandhaltung und Transformation enthalten.

Ministerin Dr. Manja Schüle:

„Ich hatte ein sehr offenes Gespräch mit dem LEAG-Vorstandsvorsitzenden Adolf Roesch über alle Fragen rund um die beiden Standorte und den Denkmalschutz. Und ich freue mich, dass wir uns darauf verständigen konnten, dass ein gemeinsamer Vertrag künftig den Umgang mit dem Denkmalschutz regeln wird. Meine Botschaft war und ist: Der Denkmalschutz wird die Perspektive der Kraftwerks- und Industriestandorte Jänschwalde und Schwarze Pumpe und vor allem die Perspektive der aktuellen und künftigen Beschäftigten nicht einschränken. Daran werden wir uns orientieren. Denn Jänschwalde und Schwarze Pumpe sind keine Artefakte, sondern lebendige Anlagen. Sie sind Arbeitsplatz für viele und haben sehr gute Standort- und Zukunftsperspektiven. Was mich optimistisch stimmt, ist der Blick in andere Bundesländer: Ob VW in Wolfsburg, Bayer-Werke in Leverkusen, Bosch in Reutlingen oder die Wasserkraftwerke an der Oberen Saale – alles Denkmale, allesamt erfolgreich in Betrieb. Ich bin überzeugt: Der Denkmalschutz nimmt nichts weg, er fügt etwas hinzu. Er ist eine Form der Anerkennung für all das, was in den vergangenen mehr als 100 Jahren hier geleistet wurde.“

Zur Erforschung der bergbaubedingten Kulturlandschaft in der Lausitz hatte die damalige Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien von 2021 bis 2023 die Erfassung prägender Zeugnisse dieser Zeit finanziert. Im Zuge der Begutachtung stellte das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum (BLDAM) den Denkmalwert des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde und der Brikettfabrik Mitte im Industriepark Schwarze Pumpe fest. Nach Gesprächen mit der LEAG GmbH und anderen Akteuren erfolgte am 17. März 2025 der Eintrag des Kraftwerks und der Brikettfabrik in die Denkmalliste des Landes Brandenburg durch das BLDAM. Am 15. April 2025 wurde zudem ein Eimerkettenbagger im Braunkohlentagebau Welzow-Süd in die Landesdenkmalliste aufgenommen. Grundlage für die Aufnahme in die Denkmalliste ist das Brandenburgische Denkmalschutzgesetz.