80.000 Euro für das Kloster Chorin - Förderung des Bundes und des Landes für eine neue Dauerausstellung
- Erschienen amDas Kloster Chorin erhält in diesem Jahr insgesamt 80.000 Euro an Bundes- und Landesmitteln für eine neue Dauerausstellung. Das Land Brandenburg unterstützt das Projekt in diesem Jahr mit 30.000 Euro, der Bund steuert 50.000 Euro im Rahmen seines Programms „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Ostdeutschland“ bei.
Kulturministerin Sabine Kunst begrüßt das Projekt einer neuen Dauerausstellung. „Die ehemalige Zisterzienserabtei Chorin ist eines der wichtigsten Denkmäler der norddeutschen Backsteingotik. Der Bau verbindet einen Höhepunkt mittelalterlicher Architekturgeschichte mit einer spannenden Forschungsgeschichte. Erste Bauforschungen, archäologische Ausgrabungen und Restaurierungsarbeiten fanden hier bereits seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts statt. Das Kloster Chorin steht überregional beispielhaft für die Entwicklung der Denkmalpflege in Deutschland. Die neue Dauerausstellung soll dazu beitragen, die überregional bedeutende Klostergeschichte für ein größeres Publikum zu erschließen“, betont Ministerin Kunst. „Die Förderung der Dauerausstellung im Rahmen des Bundesprogramms ‘Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Ostdeutschland‘ ist eine besondere Auszeichnung für Chorin, weil diese Förderung nur Einrichtungen von nationaler Bedeutung zugutekommt. Ich freue mich, dass wir das Projekt darüber hinaus auch mit 30.000 Euro aus Landesmitteln unterstützen können.“
Die Verwaltung des Klosters Chorin beginnt jetzt mit den Planungen für die neue Dauerausstellung und wird in den kommenden Monaten eine detaillierte Konzeption erstellen. So erfolgen z. B. die Suche nach geeigneten Exponaten und die Erarbeitung der Ausstellungstexte. Die neue Dauerausstellung soll im Jahr 2017 anlässlich des 200. Jahrestags des Beginns der Denkmalpflege in Chorin eröffnet werden. Im Jahr 1817 hatten mit dem ersten offiziellen Schreiben Karl Friedrich Schinkels an das preußische Finanzministerium die Bemühungen um den Erhalt der gotischen Klosteranlage begonnen. Dieses Schreiben definierte das ehemalige Kloster Chorin als nationales Kulturdenkmal und Schinkel empfahl es kommenden Architektengenerationen als Studienobjekt. Die neue Dauerausstellung schließt eine Lücke, da die Gäste künftig anschaulich über den Bau des Backsteinklosters, die mittelalterliche Klosterwirtschaft, die nachreformatorische Nutzung und die Wiederentdeckung Chorins im 19. Jahrhundert sowie die frühe Denkmalpflege informiert werden. Die Gemeinde Chorin/Eigenbetrieb Kloster Chorin und der Landkreis Barnim steuern für das Projekt jeweils 10.000 Euro bei.
Hintergrund:
Die Anlage in Chorin, die um 1300 errichtet wurde, war von Anfang an nicht nur als Zisterzienserkloster, sondern auch als repräsentativer Bau, Hauskloster und Grablege von Markgraf Johann I. und seinen Nachfahren aus der Linie der brandenburgischen Askanier geplant. 1542 wurde das Kloster Chorin im Zuge der Reformation säkularisiert und diente fortan als kurfürstliche Domäne.
Ein Klosterbrand im 30-jährigen Krieg und die landwirtschaftliche Nutzung trieben in den folgenden Jahrhunderten den Verfall der Anlage voran. Seit dem 19. Jahrhundert erhielten die bestehenden Klostergebäude Stück für Stück ihr historisches Aussehen zurück. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Kirche wieder ihre ursprüngliche Silhouette wieder. Seit 1994 ist eine umfassende Reparatur und sachgemäße Restaurierung aller Klostergebäude erfolgt, in den Jahren 2012 und 2013 erhielt das Kirchenschiff eine neue Dacheindeckung.
Heute ist Kloster Chorin mit jährlich rund 95.000 Besucherinnen und Besuchern einer der bedeutsamsten kulturellen Anziehungspunkte im Land Brandenburg. Derzeit werden die wichtigsten Bereiche des Klosterbetriebs weiter ausgebaut. Ziel ist ein stärkerer Ganzjahresbetriebs, eine stärkere Vernetzung mit der Region und die Sicherung und der Ausbau von Arbeitsplätzen. Das Konzept der neuen Dauerausstellung wurde mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Archäologischen Landesmuseum sowie dem Museumsverband des Landes Brandenburg abgestimmt.
Die historischen Gebäude des ehemaligen Zisterzienserklosters Chorin sind Eigentum des Landes Brandenburg. Die Gemeinde Chorin betreibt und verwaltet das Ensemble als Eigenbetrieb Kloster Chorin.
Weitere Informationen: www.kloster-chorin.org