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Kunst ist Notwehr

- Erschienen am 12.07.2025 - Presemitteilung 209
#mwfkgefördert

Der 30. ROHKUNSTBAU ist eröffnet. Und sein Thema ist wie gewohnt brisant. Mit „Ästhetische Wiederbewaffnung“ hat Christoph Tannert, der neue Kurator von ROHKUNSTBAU die Schau überschrieben. „Angesichts einer weltweiten (Re)-Nationalisierung und (Re)-Ideologisierung von Kulturpolitik, die sich zunehmend als übergriffig gegenüber Kunst und Gesellschaft zeigt, ist eine Rückbesinnung auf die Autonomie der Kunst unerlässlich“, so Tannert am Sonnabend bei der Eröffnung der Ausstellung im Schloss Altdöbern. Grund genug für den Kunsthistoriker und Ausstellungsmacher, das Barockschloss im Landkreis Oberspreewald-Lausitz mit zeitgenössischer Kunst zu fluten.

Der Name ROHKUNSTBAU steht seit nunmehr drei Jahrzehnten für internationale Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Brandenburg. 30. ROHKUNSTBAU, das bedeutet: Zum 30. Mal treten hochkarätige Künstlerinnen und Künstler aus zahlreichen Ländern mit ihren Werken in Dialog mit der historischen Architektur eines märkischen Schlosses und eröffnen damit neue Perspektiven und Sichtweisen auf die Gegenwart. Und 30. ROHKUNSTBAU, das bedeutet „zum 30. Mal seit 1994 künstlerische Autonomie dank bürgerschaftlichem Engagement“, so ROHKUNSTBAU-Gründer Dr. Arvid Boellert.

Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) sagte zur Eröffnung der Ausstellung: "Kunst steht für das Aushalten von Ambivalenzen, für das Ausloten von Grenzen, für das Aushandeln von Werten. In krisengeschüttelten Zeiten ist die Kunst mit diesen Fähigkeiten in Gefahr. Benötigen wir deshalb eine ,Ästhetische Wiederbewaffnung'? Zur Auseinandersetzung mit dieser hochspannenden Frage lädt die ROHKUNSTBAU-Ausstellung in ihrer 30. Ausgabe ein. Ich freue mich sehr, dass dieses renommierte Format erneut großartige zeitgenössische Kunst von internationalen Künstlerinnen und Künstlern zeigt.“ Dem neuen ROHKUNSTAU-Kurator Christoph Tannert wünschte die Ministerin „viel Erfolg und noch mehr begeisterungsfähige Besucherinnen und Besucher“. Der 30. ROHKUNSTBAU wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg in diesem Jahr mit 30.000 Euro gefördert.

Inka Thunecke vom Vorstand des Vereins der Freunde des ROHKUNSTBAU sagte: „30. ROHKUNSTBAU: Das bedeutet 30 Ausstellungen und damit 30 mal Engagement von internationalen Künstlerinnen und Künstlern für die ländliche Region in Brandenburg. 30. ROHKUNSTBAU-Ausstellungen heißt die Teilnahme von mehr als 260 Künstlerinnen und Künstlern aus allen Kontinenten.“ Thunecke dankte allen, die das Projekt seit Jahren unterstützen. Dazu zählt in diesem Jahr auch die Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Niederlausitz. „Wir als die Sparkasse Niederlausitz sehen uns neben der reinen Daseinsfürsorge auch in der Verantwortung, etwas dazu beizutragen, dass Menschen gern dort sind, wo sie leben. Kunst kann dabei ein wichtiger Faktor sein. Sie kann helfen, Verständnis VEREIN DER FREUNDE DES ROHKUNSTBAU e.V. füreinander zu entwickeln und den Transformationsprozess, in dem wir uns befinden, zu erleichtern und voranzubringen. Deshalb unterstützen die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Niederlausitz gern dieses Projekt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Niederlausitz, Marcus Starick, zur Eröffnung der Schau.

Die ROHKUNSTBAU-Ausstellung „Ästhetische Wiederbewaffnung“ vertraut auf die ureigene Kraft der Kunst und ihr Vermögen, sich gegen medial uniformierte Sehgewohnheiten und Verhaltensweisen zu stemmen. Mittels ortspezifischer Werke sucht die Ausstellung nach Alternativen zum Erfahrungsverlust innerhalb einer durch KI dynamisierten Wirklichkeit. Im Zentrum der Ausstellung stehen 18 avancierte künstlerische Positionen, die gerade im Insistieren auf das Ureigenste der Kunst, ihre Autonomie, ihre Freiheit und Kreativität ihre gesellschaftliche Funktion sehen.

Die Ausstellung ist  noch bis zum 2. November 2025 freitags von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr, samstags/sonntags von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet,
Tickets: 12,00 Euro, ermäßigt 7,00 Euro.