Kulturelle Bildung in Brandenburg erfährt besondere Wertschätzung
- Erschienen am - PresemitteilungKulturelle Bildung in Brandenburg erfährt besondere Wertschätzung durch internationale Sichtbarkeit im vierten deutschen Staatenbericht der UNESCO
Die „Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg“ und das „explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum“ repräsentieren die gelungene Umsetzung der UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen in Brandenburg.
Der vierte deutsche Staatenbericht zur Umsetzung der UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen liegt vor. Mit dem kürzlich erschienenen Bericht informiert Deutschland die Vereinten Nationen über Fortschritte und Entwicklungen im Bereich kultureller Vielfalt. Die Dokumentation zeigt anhand von über 100 Beispielen, wie Deutschland kulturelle Vielfalt national und international fördert. Die „Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg“ und das „explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum“ werden dort als bedeutende Akteure der kulturellen Bildung in Brandenburg vorgestellt und erhalten mit dieser internationalen Sichtbarkeit eine besondere Wertschätzung ihrer Arbeit. Beide Initiativen zeichnen sich im besonderen Maße durch Stärkung und Professionalisierung der kulturellen Bildung im Land Brandenburg als auch durch Förderung der kulturellen Teilhabe und der kulturellen Vielfalt aus.
Kulturministerin Manja Schüle:
„Wir wissen es längst, jetzt haben wir es auch Schwarz auf Weiß: Brandenburg kann kulturelle Vielfalt und Partizipation – und zwar vorbildhaft und großartig! Mit dem Tanz-Netzwerk explore dance der fabrik Potsdam und der Plattform Kulturelle Bildung der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte hebt der vierte deutsche Staatenbericht der UNESCO zwei Leuchtturmprojekte hervor. Natürlich beide sehr gerne von uns gefördert. Ich bin stolz und glücklich, dass die so kreative wie zukunftweisende Arbeit der fabrik und der BKG durch den Bericht eine besondere Wertschätzung erfahren. Absolut verdient!“
Über das „explore dance - Netzwerk Tanz für junges Publikum“
Das bundesländerübergreifende Netzwerk „explore dance“ mit den Partnern „fabrik Potsdam“, "Fokus Tanz | Tanz und Schule e.V. München", "K3 | Tanzplan Hamburg" und "HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste" wurde gegründet, um Kindern und Jugendliche Teilhabe an künstlerischem Erleben im Tanz zu eröffnen und setzt dabei auf Vielfalt und Innovationskraft aktueller zeitgenössischer Tanzkunst. Die „fabrik Potsdam“ ist als internationales Zentrum für Tanz und Bewegungskunst zentraler Ort für die Produktion, Präsentation und Vermittlung zeitgenössischen Tanzes in Brandenburg. Seit Gründung von explore dance im Jahr 2018 entstanden über 30 Produktionen, darunter 24 Pop Up-Stücke, die bereits in über 500 Vorstellungen auch im Land Brandenburg, bundesweit und international gezeigt wurden, flankiert von vielen hunderten Vermittlungsangeboten in Schulen, Bürgerzentren, Museen, Theatern und Bildungseinrichtungen.
"Gerade die Bewahrung der Vielfalt sowohl künstlerischer Ausdrucksformen als auch der künstlerischen Themen sowie der Vielfalt an Identitäten, Erfahrungen und Herkünften der Künstler:innen, Akteur:innen und des Publikums ist uns besonders in den Angeboten mit und für ein junges Publikum eine wichtige Aufgabe und Herausforderung. Diese stellt sich gerade mit dem Lauterwerden nationalistischer und fremdenfeindlicher Stimmen in Teilen der Gesellschaft umso dringlicher.",
kommentiert Sven Till, künstlerischer Leiter der fabrik Potsdam, die Vorstellung von „explore dance“ im vierten deutschen Staatenbericht.
Für diese Arbeit erhält „explore dance“ im Herbst 2024 im Rahmen des Deutschen Tanzpreises die Ehrung für herausragende Entwicklung im Tanz. Bereits 2019 war das Netzwerk mit dem Perspektivpreis des Theaterpreises DER FAUST ausgezeichnet worden. Die Arbeit und das Weiterbestehen von „explore dance“ ist derzeit mit Förderung des Bundes, Stiftungsgeldern und Förderungen der Stadt Potsdam und des Landes Brandenburg für das Jahr 2024 gesichert.
Über die Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg
Die „Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg“ ist die Fachstelle für generationsübergreifende Kulturelle Bildung in Brandenburg. Sie möchte seit ihrer Gründung im Jahr 2010 allen Menschen in Brandenburg kulturelle Teilhabe und Gestaltung sowie Zugänge zu kreativen und künstlerischen Prozessen ermöglichen. Mit dem Ziel der Stärkung und Unterstützung der Kulturellen Bildung umfasst ihr Betätigungsfeld neben Weiterbildungs- und Beratungsangeboten zielgerichtete Vernetzungsarbeit auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene sowie die Begleitung des Landesförderprogramms „Kulturelle Bildung und Partizipation“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Zudem initiiert sie Projekte und Programme und setzt damit wichtige Impulse für die Entwicklung und Professionalisierung Kultureller Bildung und Teilhabe im Land. Ihr modellhafter, dezentraler Aufbau aus drei Regionalbüros mit Sitz in Potsdam, Eberswalde und Lübbenau und ihre kooperative Struktur ermöglichen ein ortsbezogenes und praxisnahes Agieren in den Regionen des Flächenlandes Brandenburg.
„Wir freuen uns über die Sichtbarkeit im UNCESCO Staatenbericht und die damit verbundene Anerkennung unserer Arbeit. Sie bestätigt uns in unserem Bestreben, Akteur:innen der kulturellen Bildung zu unterstützen, die über künstlerische und kreative Ansätze den Austausch, die Akzeptanz und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern – sowohl in urbanen wie auch in ländlichen Räumen.“,
erklärt Katja Melzer, Geschäftsführerin der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH, Trägergesellschaft der Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg.
Mit der Verstetigung der Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg 2023 und Nennung der PKB als zentrale Fachstelle für generationsübergreifende Kulturelle Bildung des Landes in der jüngst erschienenen Kulturpolitischen Strategie Brandenburgs setzt das Land ein klares Zeichen für die Bedeutung Kultureller Bildung.
Hintergrund
Die UNESCO-Generalkonferenz hat 2005 die „Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ verabschiedet. Das UNESCO-Übereinkommen ist das einzige völkerrechtlich bindende politische Instrument zu zeitgenössischer Kultur und Kreativwirtschaft. Ziel ist, die freie Entfaltung von Kunst und Kultur sicherzustellen und gleichberechtigte weltweite Kulturkooperationen zu erreichen. Dafür sichert die Konvention den Vertragsstaaten das Recht auf eine eigenständige Kulturpolitik und öffentliche Kulturförderung zu. 155 Länder und die Europäische Union haben die Konvention seither ratifiziert oder sind ihr beigetreten. Deutschland gehörte zu den Initiatoren des Übereinkommens.
Alle vier Jahre müssen die Vertragsstaaten über wichtige kultur- und medienpolitische Maßnahmen informieren, um so den Austausch von Informationen, das Schaffen von Transparenz und einen Raum für Dialog zu ermöglichen. Sie sind der Motor für die Entwicklung innovativer und zielgerichteter Kulturpolitik. Ihre Ergebnisse finden Eingang in die UNESCO Weltkulturberichte.
Die zusammengestellten Daten und Informationen unterstützen die evidenzbasierte Politikgestaltung, fördern den Austausch über gute Praxis und tragen so zur Umsetzung der Konvention bei. Sie bilden zudem die wesentliche Basis für den Weltkulturbericht der UNESCO. Die Erstellung des Staatenberichts wird durch das Auswärtigen Amt, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Kultusministerkonferenz gesteuert und von der Deutschen UNESCO-Kommission unterstützt. Neben Bund und Ländern sind auch Kommunen und zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen an der Gestaltung des Berichts beteiligt.