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Postdoc-Preisträger 2015 ausgewählt

- Erschienen am 11.11.2015

Wissenschaftsministerin Kunst würdigt herausragende Forschungs­leistungen der wissenschaftlichen Nachwuchskräfte in Brandenburg

Bereits zum neunten Mal würdigt das Land Brandenburg herausragende Forschungsleistungen der wissenschaftlichen Nachwuchstalente seiner Hochschulen und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen durch die Vergabe eines Landespreises. Die Jury hat nun entschieden: Den diesjährigen Postdoc-Preis in der Kategorie Sozial- und Geisteswissenschaften erhält in diesem Jahr die Historikerin Dr. Franziska Rehlinghaus vom Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam. Der Postdoc-Preis in der Kategorie Natur- und Ingenieurwissenschaften geht an den Evolutionsbiologen Dr. Luis Valente von der Universität Potsdam. Der Postdoc-Preis wird am 04. Dezember in Potsdam durch Ministerpräsident Dietmar Woidke und Wissenschaftsministerin Sabine Kunst feierlich verliehen.

Wissenschaftsministerin Sabine Kunst gratuliert den beiden Preisträgern: „Das Auswahlverfahren für die diesjährigen Postdoc-Preisträger hat einmal mehr die enormen Potenziale wissenschaftlicher Nachwuchstalente im Land Brandenburg gezeigt. Frau Rehling­haus und Herr Valente haben exzellente Forschungsleistungen gezeigt – ich hoffe, dass die Auszeichnung als Bestätigung und Motivation für die erfolgreiche Fortsetzung ihrer wissenschaftlichen Karriere dient“, so Kunst. „Mit der Auszeichnung von herausragenden Nachwuchsforscherinnen und -forschern wollen wir die außerordentliche Bedeutung junger Wissenschaftler für unser Land deutlich machen – sie treiben die wissenschaftliche Entwicklung voran, sichern internationale Wettbewerbsfähigkeit und tragen dazu bei, dass wir in der Wissensgesellschaft erfolgreich bestehen können.“

Der Postdoc-Preis des Landes Brandenburg wird seit 2007 – bis zum vergangenen Jahr noch unter dem Titel „Nachwuchswissenschaftlerpreis“ – in den beiden Kategorien Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Natur- und Ingenieurwissenschaften an Postdoktorandinnen und Postdoktoranden für jeweils im Laufe des zurückliegenden Jahres an Wissenschaftseinrichtungen in Brandenburg entstandene hervorragende Forschungsarbeiten vergeben. Der Preis ist in beiden Kategorien mit jeweils 20.000 Euro dotiert. Die eine Hälfte des Preisgeldes steht den Gewinnern zur freien Verfügung, mit der anderen Hälfte werden wissenschaftliche Projekte der Preisträger gefördert.

Nach einer schriftlichen Begutachtung der Bewerbungen durch Mitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften hatten die jeweils drei am besten bewerteten Kandidatinnen und Kandidaten in beiden Kategorien in der Jurysitzung Gelegenheit, ihre Forschungsarbeiten der Jury persönlich zu präsentieren. Die Entscheidung der Jury erfolgte auf Grundlage der schriftlichen Gutachten und der mündlichen Präsentation.

Die Historikerin Dr. Franziska Rehlinghaus hat nach dem Bachelorstudium der Politik- und Geschichtswissenschaften den Masterstudiengang Geschichtswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum abgeschlossen und ebenfalls in Bochum im Bereich der Zeitgeschichte promoviert. Seit 2014 ist sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam tätig. Dort entstand auch ihre ausgezeichnete Arbeit, in der sie sich mit der Frage beschäftigt, wie es den protestantischen Kirchen gelingen konnte, im Deutschland des 19. Jahrhunderts die Deutungshoheit über Bestattung und Tod wiederzuerlangen und ihre rituelle Gestaltung weitestgehend konkurrenzlos an sich zu ziehen. Nach dem Urteil der Jury hat Franziska Rehlinghaus damit eine hervorragende Arbeit zu einer spannenden zeithistorischen Fragestellung vorgelegt, die sich durch große methodische Qualität und einen innovativen Forschungsansatz auszeichnet.

Der Evolutionsbiologe Dr. Luis Valente ist gebürtiger Portugiese und hat in London Biologie und Ökologie studiert. An seine evolutionsbiologische Promotion an der Universität Madrid schlossen sich Postdoc-Positionen am Imperial College London an. Derzeit ist Luis Valente als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung am Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam tätig. In seiner mit dem Postdoc-Preis ausgezeichneten Studie untersucht er gemeinsam mit zwei Co-Autoren, wie sich die Artenvielfalt unter den Vögeln auf den Galapagosinseln über Millionen von Jahren hinweg entwickelt hat. Der Biologe und sein Team haben hierzu eine neue statistische Methode entwickelt, die auf Erbgutinformationen anwendbar ist. Die Forschungsarbeit von Luis Valente hat die Jury vor allem mit ihrem hochinnovativen Ansatz und einer exzellenten Methodik beeindruckt.

Die Jury zur Vergabe des Postdoc-Preises des Landes Brandenburg besteht aus zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Günter Stock, Vorstandsvorsitzender der Einstein Stiftung Berlin und ehemaliger Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gehören dem Gremium zudem vier Vertreterinnen und Vertreter der Universitäten, ein Vertreter der Fachhochschulen sowie vier Repräsentanten der außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Landes an:

- Prof. Dr. Robert Seckler, Vizepräsident, Universität Potsdam

- Prof. Dr. Christiane Hipp, Vizepräsident, BTU Cottbus-Senftenberg

- Prof. Dr. Claudia Weber, Vizepräsident, Viadrina Frankfurt (Oder)

- Prof. Dr. Ursula von Keitz, Direktorin d. Filmmuseums, Filmuniversität Babelsberg

- Prof. Dr. Wilhelm-Günther Vahrson, Präsident der HNE Eberswalde

- Prof. Dr. Ulrike Herzschuh, Arbeitsgruppenleiter, Alfred-Wegener-Institut Potsdam

- Prof. Dr. Susan Neiman, Direktorin des Einstein Forum Potsdam

- Dr. Dirk Walther, Arbeitsgruppenleiter, Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie Potsdam-Golm

- Prof. Dr. Lutz Wisotzki, Abteilungsleiter, Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam

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Datum
11.11.2015
Rubrik
PM