540.000 Euro für Globalisierungsprojekt des ZZF Potsdam
- Erschienen am - PresemitteilungErfolg für das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung: Das Forschungsinstitut soll für den Aufbau einer neuen Forschungsabteilung ‘Globalisierung als Herausforderung‘ künftig zusätzlich 540.000 Euro jährlich erhalten. Das hat der Ausschuss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern kürzlich beschlossen und damit dem Antrag des ZZF für einen ‘Strategischen Sondertatbestand‘ zugestimmt.
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle:
„Das ist ein großartiger Erfolg für das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in einem bundesweiten Wettbewerbsverfahren. Das ZZF baut mit seiner Forschungsarbeit Brücken aus der jüngeren Vergangenheit in Gegenwart und Zukunft. Damit sind nicht nur neue wissenschaftliche Erkenntnisse verbunden, sondern auch wichtige Hinweise für Politik und Gesellschaft. Mit den zusätzlichen Mitteln wird das renommierte Potsdamer Leibniz-Zentrum die wachsende politische, gesellschaftliche und ökonomische Globalisierung untersuchen. Die Zeithistorikerinnen und -historiker erforschen, wie dies den Kalten Krieg, die deutsche Teilung und das wiedervereinigte Deutschland herausforderte. Wir brauchen eine starke Wissenschaft, die sich aktiv und engagiert in gesellschaftliche und politische Diskurse einbringt. Dieser Blick in die Vergangenheit hilft, die Zukunft in Brandenburg mitzugestalten.“
Professor Dr. Frank Bösch, Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung:
"Diese zusätzliche Förderung erlaubt uns, die deutsche und europäische Zeitgeschichte stärker in ihren globalen Bezügen zu untersuchen und zugleich unsere Forschung international noch anschlussfähiger zu machen. Die so neu entstehende Abteilung wird das Aufkommen der Globalisierung, deren Praktiken und Folgen analysieren.“
Mit der Entscheidung des GWK-Ausschusses ist die erste Hürde zum Aufbau der neuen Forschungsabteilung ‘Globalisierung als Herausforderung‘ genommen. Die finale Entscheidung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz erfolgt im kommenden Jahr. Ab dem Jahr 2023 soll das ZZF erstmals zusätzliche Mittel erhalten. Nach einer zweijährigen Aufbauphase sollen ab 2025 dann jährlich dauerhaft 540.000 Euro fließen. Der GWK-Ausschuss hat den ZZF-Antrag hinsichtlich seiner wissenschaftlichen Qualität, der überregionalen Bedeutung und der strukturellen Relevanz für das Wissenschaftssystem als exzellent eingeschätzt. Die neue Abteilung soll die strukturellen Voraussetzungen schaffen, die Analyse der als ‘Globalisierung‘ bezeichneten Transferprozesse neu in der zeithistorischen Forschung zu verankern.
Das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) erforscht in enger Kooperation mit zahlreichen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im In- und Ausland die deutsche und europäische Zeitgeschichte im 20. Jahrhundert und ihre Auswirkungen bis in die Gegenwart. Das ZZF ist ein interdisziplinär ausgerichtetes Institut zur Erforschung der deutschen und europäischen Zeitgeschichte. Die rund 140 Mitarbeiter*innen forschen zu Themen wie ‘Kommunismus und Gesellschaft‘, ‘Geschichte des Wirtschaftens‘, ‘Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft‘ und ‘Regime des Sozialen‘ – ein fünfter Themenschwerpunkt soll jetzt aufgebaut werden. Unter dem Dach der Max-Planck-Gesellschaft entstand 1992 der Forschungsschwerpunkt Zeithistorische Studien, an dem ost- und westdeutsche Historiker gemeinsam die Gesellschaftsgeschichte der DDR erforschten. Im Jahr 1996 ging daraus das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam hervor, das 2009 als Leibniz-Institut in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung aufgenommen wurde. Das Land Brandenburg fördert das ZZF gemeinsam mit dem Bund und den Ländern in diesem Jahr mit rund 4,6 Millionen Euro.
Weitere Informationen: www.zzf-potsdam.de