Verbesserungen für Besucher und Anwohner der Gedenkstätte Sachsenhausen
- Erschienen amKulturministerin Dr. Martina Münch, der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Prof. Günter Morsch, der Landrat des Landkreises Oberhavel, Ludger Weskamp, und der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Oranienburg, Frank Oltersdorf, haben heute in Potsdam über die Busanbindung der Gedenkstätte Sachsenhausen gesprochen. Grundlage dafür war eine Bedarfsanalyse für eine verbesserte Verkehrsanbindung der Gedenkstätte Sachsenhausen, die die Wissenschaftler Prof. Dr. Klaus-Martin Melzer und Prof. Dr. Martin Lehnert von der TH Wildau erstellt hatten. Im Ergebnis dieses Gesprächs sollen nun verschiedene Varianten planerisch näher untersucht werden. Der Landkreis Oberhavel und die Stadt Oranienburg werden sich hierzu unter Einbeziehung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten über die nächsten Schritte verständigen. Ziel ist es, unter Berücksichtigung der Bedeutung der Gedenkstätte Sachsenhausen Verbesserungen sowohl für die Besucherinnen und Besucher der Gedenkstätte als auch für die Anwohnerinnen und Anwohner zu erreichen.
Kulturministerin Martina Münch begrüßte das gemeinsame Gespräch als wichtigen Schritt, um zu einer konstruktiven Lösung zu kommen. „Die Gedenkstätte Sachsenhausen ist nicht nur eine der bedeutendsten und größten KZ-Gedenkstätten in Deutschland – sie zieht mit ihrer wichtigen und herausragenden Aufklärungs- und Gedenkarbeit zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland an. Die Studie der TH Wildau hat klar gemacht, dass es einen deutlichen Bedarf bei der Verbesserung der Verkehrsanbindung der Gedenkstätte gibt. Zudem ist es notwendig, die Besucherströme zu entzerren und das Orientierungssystem für die Besucher der Gedenkstätte zu überdenken – der Eingang zur Gedenkstätte ist allerdings nicht verhandelbar. In dem Prozess müssen sich alle aufeinander zubewegen.“
Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten: „Die Studie der TH Wildau bestätigt den seitens der Gedenkstätte seit Jahren eingeklagten Bedarf nach einer besseren Busverbindung für die vielen hunderttausend Menschen aus aller Welt, die die Gedenkstätte Sachsenhausen besuchen. Sie ist inzwischen nach Auschwitz und Dachau die drittgrößte KZ-Gedenkstätte. Diesen dringenden Bedarf kann nun niemand mehr ernsthaft bestreiten. Umso mehr bedauern wir, dass auch nach dem heutigen Gespräch keine rasche Verbesserung der Busverbindung in Sicht ist, da diese Frage mit der Diskussion um die Lenkung der Besucherströme verknüpft wurde. Dabei wäre die Einrichtung einer Shuttle-Buslinie nach Einschätzung der Verkehrswissenschaftler in 2018 möglich, ohne dass der Linienbusverkehr gegenüber der derzeitigen Situation zunimmt. Für die Gedenkstätte ist es aus historischen, konzeptionellen, logistischen und personellen Gründen von zentraler Bedeutung, dass der Zugang für alle Besucher auch weiterhin über die Straße der Nationen erfolgt, egal ob sie zu Fuß, mit PKW, Reisebus oder Linienbus anreisen. Wir hoffen, dass die nun angedachte erneute Untersuchung der internationalen Bedeutung des historischen Ortes gerecht wird.“
Ludger Weskamp, Landrat des Landkreises Oberhavel, dankte der Ministerin für die Möglichkeit, mit allen Partnern nach einer ganzheitlichen Lösung zu suchen. „Die Studie und die begleitende Diskussion, insbesondere der Anwohner im Umfeld, hat gezeigt, dass es bei der Anbindung der Gedenkstätte nicht losgelöst um die Frage der Busverbindung geht. Ich bin mir sicher, dass die vorliegenden Informationen nun zu einer Versachlichung der Debattenbeiträge führen werden. Im Kern bestätigt die Studie unsere eigenen Untersuchungsergebnisse aus dem Frühjahr und damit auch den aktuellen Nahverkehrsplan des Landkreises. Im nächsten Schritt müssen nun die verschiedenen Ideen, Überlegungen und Varianten abgewogen und zu einem tragfähigen Gesamtkonzept unter Federführung der Stadt Oranienburg zusammengeführt werden. Dabei dürfte es notwendig sein, weitere externe Expertise hinzuzuziehen. Diesem gemeinsamen Prozess sehe ich zuversichtlich entgegen.“
Frank Oltersdorf, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Oranienburg: „Die Stadt Oranienburg geht nach dem heutigen Gespräch davon aus, dass auf der Grundlage der Bereitschaft aller ein konstruktiver und zielorientierter Lösungsweg gefunden wird, der möglichst allen Interessengruppen gerecht wird.“
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