„Leuchttürme der Wissenschaftslandschaft“
- Erschienen amDie vor 25 Jahren gegründeten Universitäten Brandenburgs haben sich nach Einschätzung der Landesregierung als „Leuchttürme der Wissenschaftslandschaft“ entwickelt und leisteten einen „unschätzbaren Beitrag zur Entwicklung des Landes“. Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch zogen am Montag gemeinsam mit den Präsidenten der Universitäten Potsdam, Cottbus-Senftenberg und Frankfurt (Oder), Prof. Oliver Günther, Prof. Jörg Steinbach und Prof. Alexander Wöll eine positive Bilanz der hochschulpolitischen Entwicklung und umrissen die anstehenden Herausforderungen für Forschung und Lehre. Anlass war der 25. Jahrestag der Errichtung der Universität Potsdam, der BTU und der
Viadrina am 15. Juli.
Ministerpräsident Woidke sagte mit Blick auf dieses historische Datum: „Die Gründung der Universitäten war eine weise Entscheidung der ersten Brandenburger Landesregierung. Sie haben sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Etwa 36.000 junge Menschen studieren heute an den drei Einrichtungen und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.“ Woidke nannte die Universitäten einen „Schlüssel für die Landesentwicklung, herausragenden Wirtschaftsfaktor und Motor für die Hauptstadtregion.“ Woidke: „Sie ziehen junge Menschen aus dem In- und Ausland in unser Brandenburg, die Ideen und Technologien für die Märkte von morgen entwickeln. Dadurch wird ein nachweisbarer ökonomischer Mehrwert für Brandenburg erreicht.“ Der Ministerpräsident dankte „allen, die sich an den Universitäten unseres Landes für Forschung und Lehre made in Brandenburg engagieren.“
Wissenschaftsministerin Münch sagte: „Die Hochschulen des Landes sind gut aufgestellt: Das Land sieht für die Jahre 2015 bis 2019 einen Aufwuchs von insgesamt 100 Millionen Euro vor. Wir unterstützen die Hochschulen bei zentralen Vorhaben zur Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Standortes Brandenburg. Dazu gehört unsere Transfer-Offensive zum Ausbau der Verbindung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ebenso wie der Ausbau dualer Studiengänge, um berufliche und akademische Qualifizierung besser miteinander zu verknüpfen und den Fachkräftebedarf gezielter zu decken. Wir werden unsere Hochschulen auch dabei unterstützen, sich auf die bundesweiten Programmwettbewerbe ‘Exzellenzstrategie‘ und ‘innovative Hochschule‘ vorzubereiten. Zur Erfolgsgeschichte des Landes gehören auch die Fachhochschulen, die im Oktober ihr 25-jähriges Jubiläum feiern.“
Prof. Günther, Präsident der Universität Potsdam: „Es waren gute 25 Jahre für die Universität Potsdam – Forschung, Lehre und Transfer haben sich gut entwickelt, trotz der nicht immer einfachen finanziellen Rahmenbedingungen. In den nächsten 25 Jahren werden wir an allen drei Standorten weiter zulegen. Der neue Campus westlich der Umgehungsstraße Am Neuen Palais, der geplante Ausbau des Wissenschafts- und Gründerparks in Golm und der Ausbau des Hasso-Plattner-Instituts am Griebnitzsee sind nur einige der geplanten Highlights.“
Die Universität Potsdam ist Brandenburgs größte und die einzige lehrerbildende Hochschule mit drei Standorten, 238 Professoren, rund 20.500 Studierenden und 70 geistes-, gesellschafts- und naturwissenschaftlichen Studiengängen. Eine besondere Stärke der Universität liegt in der Vernetzung mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Region: 85 gemeinsame Professuren belegen die engen Kooperationsbeziehungen. Die Universität Potsdam zieht junge Menschen aus dem In- und Ausland an, die Ideen und Technologien für die Märkte von morgen entwickeln. Damit etabliert sich die mehrfach ausgezeichnete Gründerhochschule nicht nur als profilierte, international sichtbare Forschungsuniversität, sondern auch als Motor für eine vielfältige und zukunftsfähige Wissensgesellschaft. Innovative Studiengänge wie Inklusionspädagogik, Patholinguistik oder auch Jüdische Theologie stärken das Profil.
Prof. Steinbach, Präsident der BTU Cottbus-Senftenberg: „Unsere vor drei Jahren gegründete BTU vereint in sich die Leistungen der beiden Vorgänger-Hochschulen und stellt sich zugleich als eine neu profilierte Technische Universität auf. Die Erfahrungen der vergangenen 25 Jahre helfen uns bei den Anforderungen, die im Zuge des Strukturwandels in der Lausitz an uns herangetragen werden. Gleichzeitig geben wir schon jetzt mit neuen Impulsen aus unterschiedlichsten Forschungsrichtungen – sei es zum Thema Industrie 4.0 oder bei der konkreten Zusammenarbeit mit metallverarbeitenden KMUs – Anstöße für die wirtschaftliche Fortentwicklung unseres Landes.“
Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg ist die zweitgrößte Hochschule und die einzige Technische Universität des Landes mit drei Standorten in Cottbus und Senftenberg, 208 Professoren, rund 8.200 Studierenden und mehr als 70 Bachelor- und Master-Studiengängen, unter anderem Bauen, Gesundheit, Soziale Arbeit, Maschinenbau, Kultur und Technik sowie Umweltwissenschaften. Sie ist eine auf Forschung ausgerichtete Universität, die dem Wissens- und Technologietransfer für das Land verpflichtet ist. Die BTU ist am 01. Juli 2013 als Neugründung aus der BTU Cottbus und der Hochschule Lausitz hervorgegangen und integriert die Leistungen der beiden Vorgänger-Institutionen.
Prof. Wöll, Präsident der Viadrina Frankfurt (Oder): „25 Jahre Universitäten in Brandenburg – das ist eine echte Erfolgsgeschichte. Wenn die uns nachfolgenden Generationen mit demselben Mut zu innovativen und unkonventionellen Lösungen an der Weiterentwicklung unserer Universitäten arbeiten wie die Gründungsgeneration bei deren Aufbau, sehe ich für die brandenburgischen Universitäten eine goldene Zukunft voraus. Das wichtigste Zukunftsprojekt der Europa-Universität Viadrina ist die Weiterentwicklung des Collegium Polonicum zu einer deutsch-polnischen Fakultät gemeinsam mit der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań. Wenn alle Beteiligten auf Universitäts-, Stadt- und Regierungsebene an einem Strang ziehen, kann Brandenburg auf dem Gebiet länderübergreifender Kooperationen im Universitätsbereich international Maßstäbe setzen.“
Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ist die einzige Stiftungsuniversität des Landes und Deutschlands einzige Hochschule mit Brückenfunktion zwischen Ost und West mit 69 Professoren, rund 6.500 Studierenden aus 96 Ländern und 29 Studiengängen. Die Haupt-Studienrichtungen sind Jura, BWL und Kulturwissenschaften. Das Collegium Polonicum ist eine gemeinsame Einrichtung der Viadrina mit der Universität Poznań.
Bis 1990 war Brandenburg eine an Hochschulen arme Region. In der DDR gab es auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Brandenburg vier Spezialhochschulen: die Pädagogische Hochschule, die Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft und die Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam sowie die Ingenieurhochschule in Cottbus für den Bereich Bauwesen. Am 24. Juni 1991 wurde vom Landtag das Gesetz über die Hochschulen des Landes Brandenburg beschlossen. Auf dieser Grundlage wurden Verordnungen über die Errichtung der Hochschulen erlassen, die am 15. Juli 1991 in Kraft traten – das gemeinsame Gründungsdatum der drei Brandenburger Universitäten. Nicht neu gegründet wurde die damalige Hochschule für Film und Fernsehen (HFF), die bereits seit 1954 existierte. Sie wurde am 08. Juli 2014 zur ersten deutschen Filmuniversität. Ebenfalls 1991 wurden die Fachhochschulen gegründet: Mit der Verordnung vom
22. Oktober 1991 wurden die FH Brandenburg, Eberswalde, Lausitz und Potsdam sowie die Technische FH Wildau errichtet.
Weitere Informationen: www.uni-potsdam.de