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Krabat-Schule wird erste „Sorbische/Wendische Schule“ -Staatssekretär Gorholt gratuliert Jänschwalder Grundschule zu zehnjährigem Namensjubiläum und zur Anerkennung

- Erschienen am 11.06.2015

Wann:  Samstag, 13. Juni 2015, 10.00 Uhr

Wo:       Krabat-Grundschule, Schulstraße 2, 03197 Jänschwalde/Janšojce, Spree-Neiße

Was:    Kulturstaatssekretär Martin Gorholt gratuliert als Beauftragter der Landesregierung für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden der Jänschwalder Krabat-Grundschule zum zehnjährigen Namensjubiläum und zur Anerkennung als „Sorbische/Wendische Schule“. „Die Krabat-Grundschule erhält als erste die Anerkennung als ‘Sorbische/Wendische Schule‘ im Land Brandenburg. Sie hat nicht nur den landesweit höchsten Anteil an Schülerinnen und Schülern, die den bilingualen Witaj-Unterricht und den wendischen Sprachunterricht besuchen – sie arbeitet auch vorbildlich mit benachbarten Witaj-Kitas, dem Jänschwalder Heimatmuseum, sorbischen Institutionen und dem Niedersorbischen Gymnasium zusammen. Damit spielt die Krabat-Schule eine wichtige Rolle bei der Erhaltung und Weitergabe der sorbischen/wendischen Sprache und Kultur. Sie trägt mit ihrem schulischen Engagement vorbildlich zur Identitätsbildung in der Lausitz bei.“

Die Krabat-Schule in Jänschwalde ist eine einzügige Grundschule mit 137 Schülerinnen und Schülern, von denen 98 am Witaj- und 87 am Sorbisch/Wendisch-Unterricht teilnehmen. Bilingual unterrichtet werden Teile der Fächer Musik, Sport, Mathematik und Deutsch. Die Schule ist durchgehend zweisprachig ausgeschildert und hat eine selbstverfasste zweisprachige Hymne. Die Schule beteiligt sich regelmäßig an jährlichen sorbischen/wendischen Schulprojekten wie der Vogelhochzeit des Sorbischen Nationalensembles oder den Theatervorstellungen des deutsch-sorbischen Volkstheaters.

Niedersorbisch wird als bilingualer Unterricht im Rahmen von Witaj und/oder als sorbischer-wendischer Sprachunterricht im Land Brandenburg derzeit an 23 Grundschulen, 2 Oberschulen sowie am Niedersorbischen Gymnasium in Cottbus angeboten. Witaj (sorbisch für Willkommen) ist ein Projekt, das sich für die zweisprachige Betreuung und Ausbildung in sorbischer/wendischer und deutscher Sprache an Kindergärten und Schulen in der Lausitz einsetzt. Die Landesregierung hat sich in der Koalitionsvereinbarung verpflichtet, das bilinguale Witaj-Angebot fortzuführen und weiterzuentwickeln. Schulen, die sich in besonderer Weise für die Vermittlung von sorbischer Sprache und Kultur einsetzen, können den Antrag stellen, die Bezeichnung „Sorbische/Wendische Schule“ zu führen.

Mit dem zum 01. Juni 2014 novellierten brandenburgischen Sorben/Wendengesetz will die Landesregierung die Kultur und Sprache der nationalen Minderheit in ihrem angestammten Siedlungsgebiet besser schützen. Staatssekretär Martin Gorholt ist der erste Beauftragte der Landesregierung für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden. Seine Aufgabe ist die Koordination innerhalb der Landesregierung und die Zusammenarbeit mit den sorbischen/wendischen Verbänden und Institutionen. Der Sorbenbeauftragte steht allen Bürgerinnen und Bürgern sorbischer/wendischer Volkszugehörigkeit sowie ihren Verbänden als Ansprechpartner zur Verfügung. Eine weitere Aufgabe besteht in der Weiterentwicklung des Minderheitenrechts im europäischen und internationalen Rahmen.

 

Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz langer Assimilierungsbemühungen früherer staatlicher Herrscher ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Die Länder Brandenburg und Sachsen und der Bund unterstützen die Bemühungen der Sorben/Wenden, ihre angestammte nationale Identität zu bewahren und weiterzuentwickeln. Das geschieht unter anderem durch die Stiftung für das sorbische Volk, die mit derzeit jährlich 17,8 Millionen Euro von den drei Geldgebern gefördert wird. Davon trägt das Land Brandenburg rund 2,9 Millionen Euro. Die Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben sind in diesem Jahr in das erste deutsche UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden.

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Datum
11.06.2015
Rubrik
PM