25 Jahre Weltkulturerbe Preußische Schlösser und Gärten
- Erschienen amKulturministerin Sabine Kunst gratuliert zum 25-jährigen Jubiläum der Eintragung der Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin in die Liste des Weltkulturerbes. „Die Verleihung des Titels UNESCO-Weltkulturerbe vor 25 Jahren war eine große Chance, die Wunden von Teilung und Kaltem Krieg zu heilen und die preußischen Schlösser und Gärten wieder aller Welt zu präsentieren. Die Wiedervereinigung und die weltweite Anerkennung haben die Wiederherstellung der einzigartigen Kulturlandschaft maßgeblich befördert. Heute ist das Weltkulturerbe ein Besuchermagnet und bietet die Möglichkeit, Geschichte und Kultur anschaulich und eindrucksvoll zu erleben“, so Kunst. „Seit 1990 wurden mehr als 300 Millionen Euro in die Erhaltung der Museumsschlösser, Sammlungen und Gärten sowie weiterer Anlagen investiert. Davon hat das Land Brandenburg einen erheblichen Anteil übernommen. Derzeit verhandeln wir mit dem Bund und Berlin über ein weiteres Investitionspaket, um die Arbeit der Stiftung auch in den kommenden Jahren auf eine verlässliche Grundlage zu stellen, weitere Investitionen zu ermöglichen und das Weltkulturerbe der preußischen Schlösser und Gärten zu sichern.“
Die Landeshauptstadt Potsdam veranstaltet gemeinsam mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten aus Anlass des 25-jährigen UNESCO-Jubiläums am morgigen Donnerstag, den 10. Dezember 2015, im Nikolaisaal Potsdam ein Benefizkonzert mit Ensembles der Potsdamer Musikschule „Johann Sebastian Bach“. Der Erlös des Jubiläumskonzerts mit Werken von Johann Sebastian Bach, Astor Piazzolla, Gabriel Fauré und Maurice Ravel kommt einem Projekt zur Integration von Kindern und Jugendlichen zu Gute, die aus ihrer Heimat fliehen mussten.
Der Bund und die Länder Brandenburg und Berlin verständigen sich derzeit auf ein zweites Sonderinvestitionsprogramm für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Im Rahmen des ersten Sonderinvestitionsprogramms fließen bis 2017 mehr als 155 Millionen Euro in die Erhaltung des kulturellen Erbes der preußischen Schlösser und Gärten, darunter unter anderem rund 27 Millionen Euro für das Neue Palais und 42 Millionen Euro für die Neubauvorhaben mit dem Wissenschafts- und Restaurierungszentrum und dem Zentraldepot. Das erste Sonderinvestitionsprogramm wird zur Hälfte vom Bund finanziert, rund 34 Prozent kommen vom Land Brandenburg und 16 Prozent von Berlin.
Vom 17. bis zum 20. Jahrhundert entstanden in den Residenzen der brandenburgisch-preußischen Herrscher Schloss- und Gartenanlagen, die im 19. Jahrhundert unter dem Landschaftsarchitekten und Gartenkünstler Peter Joseph Lenné entlang der Havel zu einem gestalterischen Gesamtkunstwerk verbunden wurden und internationale Berühmtheit erlangten. Die preußischen Schlösser und Gärten wurden nach 1918 verstaatlicht und als Museen zugänglich gemacht. Am 12. Dezember 1990 wurden sie in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Das Welterbe der preußischen Schlösser und Gärten umfasst einen Bereich von mehr als 2.000 Hektar und beinhaltet unter anderem die Pfaueninsel, die Schlösser und Parks Sacrow, Glienicke, Babelsberg, Sanssouci, Neuer Garten und Lindstedt sowie den Kaiserbahnhof, die Dorfanlage Bornstedt, die Kolonie Alexandrowka, das Gelände der Sternwarte in Babelsberg und das Pfingstbergensemble.
Der im Jahr 1995 per Staatsvertrag zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg errichteten Stiftung Preußische Schlösser und Gärten obliegt die Pflege, Restaurierung und wissenschaftliche Bearbeitung der Kunstsammlungen sowie der rund 300 historischen Bauten, Anlagen und knapp 800 Hektar Gartenanlagen. In Potsdam gehören dazu unter anderem Schloss und Park Sanssouci, der Neue Garten mit dem Marmorpalais und Schloss Cecilienhof sowie Schloss und Park Babelsberg. Zudem werden im Land Brandenburg die Schlösser und Parks in Sacrow, Rheinsberg, Caputh, Paretz und Königs Wusterhausen sowie das Schlossmuseum Oranienburg von der Stiftung betreut.
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