Barbara Raetsch: Chronistin von Brüchen und Umbrüchen
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Manja Schüle hat heute im Kulturministerium in Potsdam eine Ausstellung mit 40 Werken der Malerin Barbara Raetsch eröffnet:
„Eine großartige Künstlerin, eine Chronistin der Potsdamer Brüche und Umbrüche, die unbestrittene Grande Dame der Brandenburger Kunstwelt: Das ist Barbara Raetsch. Ich freue mich sehr, dass wir in unserem Kulturministerium 40 Werke dieser beeindruckenden Malerin ausstellen können. Ihre frühen Grafiken und Gemälde zeugen von einer Zeit, als Potsdams historische Stadtviertel verfielen, verrotteten, ihren alten Glanz verloren. Später porträtierte sie auch Landschaften und Menschen. Doch Potsdam als Thema blieb – bis heute. Barbara Raetsch hat hier mehrere lebenslange Lieben gefunden: Ihren Mann, eine neue Heimat, die Kunst. Davon profitieren wir, wenn wir ihre Bilder betrachten. Einen herzlichen Dank an Barbara Raetsch für dieses faszinierende Werk und das Potsdam Museum für die Leihgaben! Ich freue mich, dass wir zwei Bilder aus dem Kulturministerium als Dauerleihgabe ans Potsdam Museum übergeben können. Meine Empfehlung: Lassen Sie sich diese Ausstellung nicht entgehen!“
Die 1936 im sächsischen Pirna geborene Barbara Raetsch lebt seit ihrer Heirat 1958 mit dem Maler Karl Raetsch in Potsdam. Nach ihrer Ausbildung als technische Assistentin im Gartenbau beschäftigte sie sich autodidaktisch mit Malerei und grafischen Techniken. Seit 1977 ist Barbara Raetsch als freischaffende Malerin tätig und wurde Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR (VBK). Ab 1970 setzte sie sich in ihren Arbeiten intensiv mit der Stadt Potsdam auseinander, insbesondere mit der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und dem Verfall der barocken Altstadt. Der Sammlungsbestand des Potsdam Museums umfasst mehr als 100 ihrer Werke, 80 weitere Werke befinden sich in Privatsammlungen. Im Jahr 2016 wurde Barbara Raetsch mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Potsdam geehrt. Im August 2021 erhielt sie den ‘Ehrenpreis des Ministerpräsidenten für ein Lebenswerk‘ im Rahmen der Verleihung des 18. Brandenburgischen Kunstpreises auf Schloss Neuhardenberg (Landkreis Märkisch-Oderland).
Die Ausstellung wurde von Thomas Kumlehn kuratiert und ist bis zum 31. Januar 2024, montags bis freitags von 08.00 bis 17.00 Uhr, zu sehen. Der Eintritt ist frei.