Neue wissenschaftliche Direktorin des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ)
- Erschienen am - PresemitteilungZur Feier des Amtsantritts der neuen wissenschaftlichen Direktorin Prof. Nicole van Dam lud das IGZ am heutigen Montag, den 10. Oktober 2022, Gäste aus Politik, Forschung und Praxis an den Institutsstandort Großbeeren. Im ehemaligen Gewächshaus hielten die Forschungsministerin des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, die parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Dr. Manuela Rottmann sowie die Vizepräsidentin der Leibniz-Gemeinschaft ihre Grußworte. Der ehemalige Wissenschaftliche Direktor Prof. Eckhard George, der in diesem Rahmen nach über 20jähriger Leitung des IGZ ebenfalls verabschiedet wurde, übergab den symbolischen Schlüssel des Instituts an Prof Nicole van Dam.
"Auch nach vielen Jahren und unterschiedlichsten Forschungsstationen erforsche ich noch leidenschaftlich gerne, wie Pflanzen mit Hilfe der natürlichen Chemie mit Freund und Feind kommunizieren und insbesondere, wie wir dieses Wissen der chemischen Ökologie auf eine nachhaltige Landwirtschaft und auf einen nachhaltigen Gartenbau anwenden können. Am IGZ werde ich eine Forschungsgruppe für pflanzlich-biotische Interaktionen einrichten und so meine Expertise zur chemischen Ökologie pflanzlicher Interaktionen einbringen. Konkret können wir mit Hilfe von Analysen feststellen, welche Naturstoffen eine Resistenz gegen bestimmte Schädlinge verleihen. Meine Forschung hat auch gezeigt, dass sich die chemische Zusammensetzung von Pflanzen unter Umweltstress wie Hitze und Trockenheit oder in Verbindung mit Bodenpilzen verändert.
Das Wissen, das hier am IGZ gewonnen wird, ist von größter Bedeutung um viele aktuelle Probleme zu bewältigen. Die Bevölkerung auf unserem Planeten wächst schnell, und alle diese Menschen müssen auf nachhaltige und gesunde Weise ernährt werden, möglichst ohne unsere Umwelt und lebensnotwendige Biodiversität dabei zu schädigen.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IGZ liefern bereits wissenschaftliche Grundlagen für Pflanzen, die dem Klimawandel standhalten und Hitze- und Dürreperioden überstehen. Andere erstellen Modelle, die vorhersagen, wie wir Gemüse mit weniger Ressourcen wie Torf oder Dünger produzieren können, und leisten damit einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels und des Verlusts der biologischen Vielfalt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das IGZ sowohl auf deutscher als auch auf europäischer Ebene ein wichtiger Akteur sein kann, wenn es darum geht, den nachhaltigen Gartenbau der Zukunft, vom Molekül bis zum Produktionssystem, zu gestalten. In der Gartenbausprache gesagt: hier am IGZ keimen die wissenschaftlichen Samen für die dringend gebrauchten Lösungsansätze für die Probleme, mit denen die Gartenbauliche Praxis in Deutschland und weit darüber hinaus kämpft. Innerhalb des IGZ und in Zusammenarbeit mit den vielen Experten an den Leibniz Instituten und den Universitäten in der Region Berlin-Brandenburg, werden wir Synergien nutzen, um vorhandene Potentiale weiter zu vergrößern."
Zitat Nicole van Dam, Wissenschaftliche Direktorin des IGZ, 10.10.2022.
"Brandenburg kann sich glücklich schätzen: Es verfügt über eine leistungsfähige außeruniversitäre Forschungslandschaft der Agrar- und Umweltwissenschaften. Immer dringender werden Antworten auf überlebenswichtige Fragen gesucht – etwa, wie wir vor dem Hintergrund des Klimawandels regional und global unsere Ernährung sichern. Dazu wird am IGZ speziell für die Gartenbauwissenschaften geforscht – von der Molekulargenetik über die Interaktion von Pflanze und Mikrobiomen, die Qualität von Lebensmitteln bis zur Forschung moderner Gartenbausysteme. Ich freue mich sehr, dass wir Prof. Nicole van Dam für den Forschungsstandort Brandenburg gewinnen konnten. Mit ihr bekommt das IGZ eine international renommierte, bestens vernetzte Wissenschaftlerin und erfahrene Wissenschaftsmanagerin als neue Wissenschaftliche Direktorin. Gleichzeitig gilt mein Dank ihrem Vorgänger Prof. Eckhard George, der das IGZ mehr als 20 Jahre nachhaltig geprägt und sich stets für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler engagiert hat. Ich bin überzeugt: Die Gartenbauwissenschaft ist ein immer wichtiger werdender Teil von ‘Zukunft made in Brandenburg‘!"
Zitat Dr. Manja Schüle, Wissenschafts- und Forschungsministerin des Landes Brandenburg.
Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau
Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau ist ein Forschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft und trägt mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen aus der Grundlagen- und Anwendungsforschung im Gartenbau zur Lösung aktueller globaler Herausforderungen bei - wie der Erhaltung der Biodiversität sowie der Bekämpfung des Klimawandels und einer immer noch weitverbreiteten Fehlernährung. Das Institut wird gemeinschaftlich durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert. Das IGZ befindet sich in Großbeeren.
Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.