Hauptmenü

Bücherverbrennung erinnert an frühes NS-Unrecht

- Erschienen am 10.05.2018

Kulturministerin Martina Münch erinnert heute an den 85. Jahrestag der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933. „Im Jahr 1933 übernahmen in Deutschland die Nationalsozialisten die Regierungsgewalt: Binnen weniger Monate beseitigten sie in einem rasenden Tempo Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und bahnten damit den Weg, der in die europäische Katastrophe führte und in Auschwitz seinen Höhepunkt fand. Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 und die damit einhergehende Ausgrenzung und Verfemung von Andersdenkenden und von bestimmten Gruppen war ein frühes Warnsignal für die noch folgenden Kulturbrüche der NS-Diktatur – es wurde nicht gehört. Auch nach 85 Jahren fordern die Ereignisse des Jahres 1933 zur Erinnerung und zur Auseinandersetzung auf. Gerade junge Menschen sollen für Mechanismen eines Unrechtssystems sensibilisiert werden – und damit auch für die Notwendigkeit, sich aktiv für Freiheit, Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Toleranz einzusetzen.

Auf die Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 folgten weitere Schritte zur Festigung ihrer Herrschaft: Am Abend des 10. Mai 1933 verbrannten die Nationalsozialisten in Berlin und 20 weiteren deutschen Universitätsstädten die Bücher von zahlreichen Autoren. Die ‘Bücherverbrennungen‘ bildeten den Abschluss einer wochenlang vorbereiteten ‘Aktion wider den undeutschen Geist‘. Auf den ‘schwarzen Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums‘ standen unter anderem Werke von Karl Marx, Sigmund Freud, Bertolt Brecht, Heinrich und Klaus Mann, Alfred Döblin, Stefan Zweig, Lion Feuchtwanger, Erich Maria Remarque, Erich Kästner, Carl von Ossietzky sowie Kurt Tucholsky und Joachim Ringelnatz. Die Bücherverbrennung bildete den Auftakt für die systematische Verfolgung jüdischer, pazifistischer und anderer oppositioneller oder politisch unliebsamer Schriftstellerinnen und Schriftsteller.

PM als PDF

Abbinder

Datum
10.05.2018
Rubrik
PM