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Zum Jahreswechsel kommt die strategische Erweiterung des PIK

- Erschienen am 09.12.2024 - Presemitteilung 406

Bündelung von Klima-Knowhow von den naturwissenschaftlichen Grundlagen bis zur Politikberatung: Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) realisiert Anfang 2025 die seit langem angebahnte strategische Erweiterung im Rahmen eines sogenannten Sondertatbestands. Wie im Oktober 2023 angekündigt wird das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) ins PIK integriert. Zudem werden Kompetenzen in bislang wenig beforschten und zukunftsweisenden Themen gezielt gestärkt. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern beschloss inzwischen formell die dafür nötige Erhöhung der dauerhaften staatlichen Grundfinanzierung.

Durch die Kombination zweier Institute mit sehr hoher Reputation und den gezielten Ausbau der exzellenten wissenschaftlichen Arbeit kann zukünftig das gesamte Spektrum des Managements globaler Gemeingüter innerhalb planetarer Grenzen erforscht werden. Die zusätzliche Finanzierung ermöglicht neben der MCC-Integration (als fünfte Forschungsabteilung zu „Klimaökonomie und Politik“) den Aufbau zusätzlicher Kapazitäten zu drei Themen: Erdsystemresilienz, maschinelles Lernen sowie Ungleichheit und Wohlergehen. Zudem wird, angesiedelt am Vorstand, eine für die Schnittstelle Wissenschaft-Politik zuständige „Policy Unit“ etabliert.

Nach dem erfolgreichen Antrag auf Erhöhung des Kernhaushaltes erhält das Potsdam-Institut nun eine zeitlich unbefristete zusätzliche jährliche Grundfinanzierung von rund 3,8 Millionen Euro. Es ist die erste Erhöhung des Kernhaushaltes in seiner 33-jährigen Geschichte und dient der strategischen Erweiterung des Instituts.

„Darin drückt sich das Vertrauen der Politik in die vom PIK erarbeitete Entwicklungsperspektive aus“,

sagt Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

„Die Klimakrise ist eine globale Herausforderung von existenzieller Bedeutung. Ich bin sehr dankbar und auch ein bisschen stolz, dass die Forschung am PIK weltweit geschätzt wird. Wir sind froh über die weitere Stärkung von Brandenburg als Wissenschaftsstandort.“

Die Stiftung Mercator und das Potsdam-Institut hatten das MCC 2012 gemeinsam gegründet.

„Nach gut zwölf Jahren großzügiger Förderung durch die Stiftung Mercator wird sich die Erfolgsgeschichte des MCC jetzt in einem starken Verbund fortentwickeln können“,

sagt PIK-Direktor und MCC-Gründungsdirektor Ottmar Edenhofer.

„Wir sind der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern sehr dankbar dafür, dass sie das möglich gemacht hat. Am MCC hat hochrangige wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschung mit Bezug auf die Klimakrise eine Heimat gefunden. Darauf basierend erforschen und liefern wir Handlungsoptionen für die Politik. Dies wird künftig dank des gebündelten Wissens am Potsdam-Institut sogar noch kraftvoller.“

Johan Rockström, ebenfalls PIK-Direktor, sieht das Institut zur rechten Zeit an den richtigen Stellen gestärkt.

„Der Politik gebührt Dank und Respekt für diese kraftvolle und weitsichtige Weichenstellung. Die Klimakrise wird zunehmend komplexer und erfordert dringlicher denn je entschlossenes Handeln – und wir bekommen die Möglichkeit, einen strategischen Schritt in Richtung einer noch stärkeren Integration von physikalischen Wissenschaften und Sozialwissenschaften zu machen und noch politikrelevante Forschungsergebnisse zu liefern. Mit erweiterten interdisziplinären Kapazitäten und einer gestärkten Schnittstelle zur Politik werden wir noch härter daran arbeiten, in der Kombination von Erdsystemrisiken, Klimaauswirkungen und Wegen zu skalierbaren Lösungen die beste Wissenschaft zu liefern.“

Die Zahl der Beschäftigten am Potsdam-Institut steigt durch die Erweiterung insgesamt von rund 400 auf rund 480.

„Für uns ist das die größte organisatorische Veränderung und Erweiterung in der Institutsgeschichte“,

betont Bettina Hörstrup, Administrative Direktorin des PIK.

„Die Integration des MCC Berlin und die weiteren durch den Sondertatbestand ermöglichten Wachstumsprozesse galt es professionell zu organisieren – von den vielen praktischen Dingen des Arbeitsalltags für die Belegschaften beider Standorte bis zu den kniffeligen rechtlichen Aspekten eines Unternehmensübergangs. Unsere für Administration und Management zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ein Jahr lang intensiv auf den anstehenden Jahreswechsel hingearbeitet. Sie sichern damit die volle Power der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Forschung und den Politik-Dialog.“