Traditionelle Kalkmörtel-Herstellung ist immaterielles Kulturerbe
- Erschienen amKulturministerin Martina Münch begrüßt die Aufnahme der Handwerkskunst der Herstellung von traditionellem Kalkmörtel in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes. „Für die Techniken der Fertigung von Kalkmörtel und des Bauens mit dem traditionellen Werkstoff sind komplexes Wissen und ein fundierter Erfahrungsschatz nötig, über die nur noch wenige in Deutschland verfügen – darunter der Museumspark in Rüdersdorf, in dem seit mehr als 200 Jahren Kalkmörtel in Handarbeit hergestellt wird“, so Münch. „Mit der Aufnahme der traditionellen Kalkmörtel-Fertigung in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes wird die Bedeutung dieser Handwerkskunst gewürdigt, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Sie bewahrt eine wertvolle Tradition und ist Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist. Ich freue mich, dass nach den Festen und Bräuchen der Lausitzer Sorben und der Kunst des Glasmachens ein drittes immaterielles Kulturerbe aus Brandenburg in das Verzeichnis aufgenommen wurde.“
Im 2014 gegründeten Verein Kalknetzwerk im Museumspark Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) wird die Tradition der traditionellen Kalkmörtel-Herstellung bis heute gepflegt. Im Museumspark wird die alte Handwerkskunst bewahrt und an Besucher vermittelt. Kalk ist neben Lehm einer der ältesten Baustoffe der Menschheit und stößt als Naturbaustoff ohne künstliche Zusätze mittlerweile wieder auf zunehmendes Interesse. Insgesamt wurden 34 Kulturformen neu ins deutsche Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Seit 2003 fördert die UNESCO den Erhalt von Traditionen und Alltagskulturen. Weltweit sind bis heute 171 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beigetreten, darunter auch Deutschland. Im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes befinden sich derzeit 68 Kulturformen wie Feste, darstellende Künste oder Handwerkskunst, darunter die Morsetelegrafie, die Chormusik in deutschen Amateurchören und die Orgelbautradition. An dem mehrstufigen Auswahlverfahren sind die Bundesländer, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Auswärtige Amt und die Deutsche UNESCO-Kommission beteiligt.
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