Sorben/Wenden-Rat ist wichtige Stimme der Wenden

Der Landesbeauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Wissenschafts- und Kulturstaatssekretär Tobias Dünow, dankt dem Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden (RASW) anlässlich der heutigen Präsentation seiner Bilanz in dieser Legislaturperiode.

„Der Sorben/Wenden-Rat ist eine der wichtigsten Stimmen der Wenden im Land Brandenburg. Er trägt maßgeblich dazu bei, dass ihre Anliegen ausreichend Gehör finden – im Parlament, aber auch in der Regierung, in Behörden, in der Gesellschaft. Und er tut das mit demokratischer Legitimation: Die Sorben/Wenden bestimmen ihre Vertreterinnen und Vertreter in Potsdam per Direktwahl selbst. Dass sorbische/wendische Kultur, Sprache und Traditionen nach wie vor lebendig sind, ist maßgeblich das Verdienst des gewählten RASW und seiner Vorsitzenden Kathrin Schwella. Und dass es in den vergangenen Jahren gelungen ist, digitale Angebote zum Spracherwerb und zur Sprachpflege auszubauen, eine ganze Reihe von innovativen Projekten im Rahmen des Strukturwandels auf den Weg zu bringen und die jährliche Finanzierung der Stiftung für das Sorbische Volk um mehr als fünf Millionen Euro zu erhöhen, wäre ohne das unermüdliche Engagement, die kritische Begleitung und die beeindruckende Leidenschaft der RASW-Mitglieder nicht denkbar gewesen. Dafür herzlichen Dank! Za to wutšobny źěk! In diesem Jahr wird nicht nur der Landtag neu gewählt, in diesem Jahr stehen auch wieder die Wahlen zum Sorben/Wenden-Rat an – für beide gilt: Demokratische Errungenschaften wie Freiheit, Mitbestimmung und Schutz von Minderheiten werden über Wahlen gesichert.“

Zum dritten Mal nach 2015 und 2019 haben alle sorbischen/wendischen Brandenburgerinnen und Brandenburger in diesem Jahr die Möglichkeit, den Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Brandenburger Landtag direkt zu wählen. Bis zum 28. Oktober 2024  können Wahlvorschläge schriftlich in der Geschäftsstelle des Wahlausschusses eingereicht werden, bis zum 08. Dezember 2024 kann man sich als Wählerin bzw. Wähler registrieren lassen. Die Briefwahl läuft bis zum 15. Dezember 2024, 12.00 Uhr. Alle Wahl- und Informationsunterlagen sind unter www.wolba-serbska-rada.de abrufbar. Voraussetzung für die Teilnahme an der Wahl sind ein Mindestalter von 16 Jahren und der Hauptwohnsitz in Brandenburg. Der Sorben/Wenden-Rat ist ein aus fünf Mitgliedern bestehendes ehrenamtliches Gremium des Landtages und hat bei allen Themen beratende Stimme, die sorbische/wendische Interessen berühren. Die Mitglieder nehmen unter anderem an Beratungen der Fachausschüsse teil und begleiten die Gesetzgebungsprozesse mit Expertisen und Stellungnahmen. Gewählte Mitglieder in dieser Legislaturperiode sind Dieter Freihoff, Uta Henschel, William Janhoefer, Delia Münch und Kathrin Schwella.

Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Die niedersorbische Sprache gehört zur slawischen Sprachfamilie, ist in Deutschland anerkannte Minderheitensprache und in Brandenburg durch die Landesverfassung geschützt. Das Land Brandenburg trägt mit einer Reihe von Maßnahmen dazu bei, Kultur und Sprache der nationalen Minderheit besser zu bewahren und weiterzuentwickeln. Der Bund sowie Brandenburg und Sachsen unterstützen die Stiftung für das sorbische Volk mit jährlich rund 24 Millionen Euro.