Suche nach Identität zwischen Tradition und Moderne
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Manja Schüle hat heute auf Schloss Neuhardenberg (Landkreis Märkisch-Oderland) den Nachwuchsförderpreis des Landes für Bildende Kunst im Rahmen des Brandenburgischen Kunstpreises an Hella Stoletzki verliehen:
„Hella Stoletzki ist eine faszinierende Künstlerin auf der Suche nach Identität zwischen Tradition und Moderne, zwischen Geschichte und Zukunft. Ihre Malerei und ihr grafisches Werk befragen die tradierten Vorstellungen sorbischer/wendischer Identität mit kritischem Blick. Die Sujets ihrer Werke greifen Landschaften, Lebensbedingungen und Lebensweisen in der Lausitz auf – etwa mit Ansichten von Tagebaulandschaften oder Trachten in Kombination mit jugendlicher Alltagskleidung. Aber sie sind keine folkloristischen Festschreibungen, sondern verorten sorbische/wendische Rituale im urbanen Umfeld ihrer Generation neu. Was ich spannend finde: Ihre Kunstwerke erzählen nicht vom Identitätsverlust sorbischen Lebens, sondern entwerfen neue mögliche Formen einer großartigen Kultur und ihrer gesellschaftlichen Präsenz“, so Ministerin Schüle. „Mit dem Nachwuchsförderpreis wollen wir die Vielfalt künstlerischen Schaffens in unserem Land zeigen und die Leistungen junger brandenburgischer Künstlerinnen und Künstler würdigen. Der Preis soll den Ausgezeichneten Mut geben, weiterhin kreativ und frei, voller Neugier und Inspiration zu arbeiten. Ich freue mich sehr, dass unser Nachwuchsförderpreis in diesem Jahr an Hella Stoletzki geht. Herzlichen Glückwunsch!“
Die 1996 in Berlin geborene Hella Stoletzki wuchs in Cottbus/Chóśebuz auf und wurde dort mit sorbischen/wendischen Kulturen und Traditionen vertraut. Ihre Malerei und ihr grafisches Werk sind wesentlich geprägt von der Darstellung und kritischen Befragung tradierter Vorstellungen sorbischer/wendischer Identitäten. Seit ihrem Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig sowie der Universität der Bildenden Künste in Wien lebt und arbeitet Hella Stoletzki in Cottbus und Leipzig.
Der Nachwuchsförderpreis für Bildende Kunst für junge Künstlerinnen und Künstler wird seit 2012 vom Kulturministerium vergeben. Er ist mit 6.000 Euro dotiert. Für den Landespreis werden durch die Juroren ausgewählte Malerinnen, Grafiker, Bildhauerinnen, Objektkünstler sowie Gestalterinnen interdisziplinärer Projekte nominiert, die nicht älter als 40 Jahre sind und in Brandenburg leben, arbeiten oder an künstlerischen Vorhaben beteiligt sind. Neben dem Nachwuchsförderpreis wurden heute auch die Brandenburgischen Kunstpreise der Märkischen Oderzeitung und der Stiftung Schloss Neuhardenberg sowie der Ehrenpreis des Ministerpräsidenten für das Lebenswerk überreicht. Die Brandenburgischen Kunstpreise gingen an Kirstin Rabe in der Kategorie Grafik, an Christa Panzer in der Kategorie Malerei, an Ulrich Jörke in der Kategorie Plastik/Installation und an Katja Gragert in der Kategorie Fotografie. Den Ehrenpreis für das Lebenswerk erhielt der 1954 geborene Maler und Bildhauer Helge Leiberg.
Für die Förderung von Künstlerinnen und Künstlern im Land Brandenburg stehen in diesem Jahr insgesamt rund 180.000 Euro bereit. Außer dem Nachwuchsförderpreis vergibt das Kulturministerium auch Arbeitsstipendien und Aufenthaltsstipendien im Schloss Wiepersdorf.
Weitere Informationen:
www.schlossneuhardenberg.de
www.moz.de/thema/kunstpreis