Abschlusspressekonferenz des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2017
- Erschienen amAm Freitag, dem 8. Dezember 2017, um 11.00 Uhr, fand in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund in Berlin die auswertende Pressekonferenz des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2017 „WORT & WIRKUNG. Luther und die Reformation in Brandenburg“ statt.
Vor 500 Jahren veränderte Martin Luther mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen sowohl die Kirche als auch die Welt nachhaltig. Brandenburg war zwar nicht das Kernland der Reformation, doch geschahen reformationsgeschichtlich bedeutsame Ereignisse auf dem Boden des heutigen Bundeslandes. Diese hatten tiefgreifende Folgen für die Mark Brandenburg, prägten die Lebenswirklichkeit der Zeitgenossen und die weitere Geschichte. Kulturland Brandenburg 2017 hat die Reformation vor Ort und ihre Folgen für das Alltagsleben der Menschen, für ihren Glauben, ihre Lebensgestaltung und ihr Verhältnis zur Gesellschaft in den Blick genommen.
Das Themenjahr Kulturland Brandenburg 2017 „WORT & WIRKUNG. Luther und die Reformation in Brandenburg“ war ein Erfolg auf ganzer Linie. Mit seinen 31 Projektpartnern konnte eine Vielzahl von Ausstellungen, Konzertreihen und Angeboten zur kulturellen Bildung umgesetzt werden. Fast eine halbe Million Besucher wurden mit über 350 Veranstaltungen erreicht. Für den Erfolg sprechen jedoch nicht nur die Zahlen: Kulturland Brandenburg versteht sich als Netzwerk der kulturellen Netzwerke. In diesem Sinne wurden in dem Themenjahr 2017 neue und interessante Kooperationen geschlossen sowie bestehende Kooperationen belebt und verstetigt, wie zum Beispiel in der Stadt Frankfurt (Oder) und in der Stadt Cottbus. Im Rahmen der dortigen Ausstellungsprojekte war die Zusammenarbeit zwischen städtischen, kirchlichen und privaten Partnern maßgeblich für den Erfolg der Projekte. Weitere Ausstellungen wie „Sankt Luther“ in der Berliner Nikolaikirche oder „Reformation konkret“ in der Brandenburger Kirche St. Gotthardt wurden aufgrund der positiven Resonanz verlängert. Auch die Veranstaltungsformate erfuhren eine Erweiterung. So bediente sich die Evangelische Kirchengemeinde St. Nikolai in Jüterbog des historischen Formats der sogenannten Mysterienspiele. Mehr als 60 Laien unterschiedlicher Generationen aus der ganzen Stadt waren an dem Musiktheaterspektakel beteiligt und man bemerke – der Pfarrer spielte den gefallenen Engel Luzifer.
Auch die Zuwendungsgeber, Förder- und Kooperationspartner werteten das Themenjahr aus ihrer jeweiligen fachlichen Perspektive als großen Erfolg, ob nun vom kulturpolitischen Standpunkt, aus Sicht der Baukultur sowie der Stadt- und Regionalentwicklung oder aus kulturtouristischer Perspektive:
Kathrin Schneider, Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Die Reformation veränderte nicht nur die Religion, sondern auch die Gesellschaft, die Politik und die Arbeitswelt. Mit der Reformation wurden Bewegungen in den Städten und auf dem Land ausgelöst. So wurde einer der Grundsteine gelegt für die heutige Gestalt unseres Gemeinwesens auf staatlicher und lokaler Ebene. Dazu gehört auch das bürgerschaftliche Selbstbewusstsein, welches sich allmählich
entfalten konnte. Die Projekte des diesjährigen Kulturlandjahres gaben Einblicke in die Alltagskultur und Lebensumwelt der Menschen in Brandenburg.“
Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil würdigte Kulturland als Erfolgsformat: „Das Themenjahr ‘Wort & Wirkung. Luther und die Reformation in Brandenburg‘ war eines der erfolgreichsten in der nunmehr 20-jährigen Geschichte von Kulturland Brandenburg: Fast 500.000 Besucherinnen und Besucher bei den 31 geförderten und etwa 200 assoziierten Projekten zeugen von einem überwältigenden Interesse an Fragen des Glaubens und an der Auseinandersetzung mit Martin Luther und der Reformationsgeschichte. Ich freue mich, dass wir die Kulturland-Projekte in diesem Jahr mit 265.000 Euro fördern konnten. Ein großer Dank geht an die Akteure von Kulturland innerhalb der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH und an alle Beteiligten bei den Projekten, Vereinen und Institutionen im ganzen Land. Sie sind wichtige Partner bei der Umsetzung unserer kulturpolitischen Strategie zur Stärkung der kulturellen Bildung, des Kulturtourismus und der regionalen Identität.“
Dieter Hütte, Geschäftsführer der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH: „Es gab ein großes Interesse an reformationsgeschichtlichen Angeboten und Orten, das durch das Themenjahr und durchmaßgeschneiderte touristische Möglichkeiten erfüllt wurde. So rückte das Mittelalter stärker in den Fokus, maßgeblich gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg. Touristische Angebote, wie beispielsweise der Luther-Pass oder die Radtour auf dem Luther-Tetzel-Weg im Fläming trugen ihren Teil zum Erfolg bei, um nur zwei Beispiele zu nennen. Das Reformationsjahr hat in Brandenburg viel in Bewegung gebracht und die Akteure weiter miteinander vernetzt. Die Multimedia-Angebote vor Ort wurden sehr gut angenommen. Und auch über 2017 hinaus soll mancherorts das Thema ‚Reformation‘ kulturtouristisch weiter bedient werden.“
PM als PDF