Einblicke in ‘Geheimes Land‘
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Dr. Manja Schüle hat heute Abend im Kunstraum Potsdam die Ausstellung ‘Geheimes Land‘ mit Fotografien der mehrfach preisgekrönten Künstlerin Anne Heinlein eröffnet:
„Ein Geheimnis im Alltag – das waren die ehemaligen Sperrgebiete der DDR. Etwas von diesem Geheimnis lüftet Anne Heinlein nun mit ihrer Ausstellung. Mit großformatigen, großartigen Fotografien wirft sie einen so ungewohnten wie uneindeutigen Blick auf ein Kapitel DDR-Geschichte und lädt zum eigenen Erkunden und Erkennen ein. Schwarz-Weiß-Aufnahmen machen Grautöne sichtbar. Unschuldige Natur kontrastiert mit Kriegsrelikten und Propaganda. Und Zeitzeugen erzählen vom inneren Konflikt zwischen Gehorsam und Gewissen. Ihre Fotografien werfen Fragen auf statt sie zu beantworten, sie machen Lust auf Nachforschung und sie konfrontieren. Ihre Ausstellung ist eine Einladung an alle, die die Unterschiede zwischen Ost und West auch mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung besser verstehen wollen, ohne sich auf die polarisierten Fronten aktueller Debatten zu schlagen. Ich wünsche dieser beeindruckenden Ausstellung viel kunst- und geschichtsinteressiertes Publikum!“
Rund zwölf Prozent der Fläche der ehemaligen DDR waren Sperrgebiete, größtenteils genutzt von der NVA und der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte. Für die Ausstellung ‘Geheimes Land‘ hat Anne Heinlein die ehemaligen Sperrgebiete erkundet, in den Akten der Staatssicherheit der DDR recherchiert und mit Zeitzeugen gesprochen. Sie machte großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien der Sperrgebiete sowie farbige Fotografien von Oberflächen mit abgeblätterter Farbe oder alter Tapete, die in den alten Bauwerken entstanden sind. Die Arbeiten sind eine künstlerische Auseinandersetzung mit DDR-Geschichte, militärischem Drill, Vergangenheit und Aufarbeitung sowie mit dem Schein der Wirklichkeit und verborgenen Wahrheiten. Die Ausstellung wird bis zum 15. Dezember 2024 im Kunstraum Potsdam im Rahmen des Kulturland-Themenjahres ‘Welten verbinden – Kulturland Brandenburg 2024/2025‘ gezeigt. Die Themenjahre werden von der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH ausgerichtet. Das Themenjahr wird vom Kulturministerium in diesem Jahr mit 380.000 Euro gefördert.
Weitere Informationen: www.kunstraumpotsdam.de
Die 1977 in Potsdam geborene Anne Heinlein studierte von 2000 bis 2006 künstlerische Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Sie war an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt, darunter in Cottbus, Leipzig, Luzern und San Francisco. 2016 wurde sie mit dem Nachwuchsförderpreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet.