Kyritzer Budenhäuser eröffnen Perspektiven für die Zukunft
- Erschienen am - PresemitteilungWissenschafts- und Kulturministerin Manja Schüle hat heute in Kyritz (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) die Veranstaltung ‘Baukultur vor Ort‘ eröffnet. Dabei würdigte sie die Bedeutung der Baukultur.
„Baukultur ist Kulturerbe. Brandenburg ist reich an Bau-Denkmalen: Parkanlagen und Schlösser aus der Blütezeit Preußens, alte Industrieanlagen, aufgegebene Ölmühlen, frühere Brauereien, imposante Klöster, archäologische Stätten – und vor allem die vielen Kleinode in den Städten und Dörfern. Dafür stehen besonders eindrucksvoll die Budenhäuser in Kyritz. Sie stehen nicht nur für einen Blick in die Vergangenheit – sie eröffnen auch Perspektiven für die Zukunft: Die Sanierung von alten Bauten ist ein Beitrag zum Denkmalschutz und zur Nachhaltigkeit. Sie tragen zur Belebung von Orten bei, ermöglichen Gemeinschaft und schaffen regionale Identität. Die meisten dieser Kleinode wären ohne privates und vielfach ehrenamtliches Engagement nicht zu erhalten. Damit ist der Denkmalschutz eine der größten Bürgerbewegungen in Brandenburg. Um dieses herausragende Engagement zu würdigen, unterstützen wir diese Bemühungen in diesem Jahr mit 1,5 Millionen Euro zur Sicherung und Sanierung von bedrohten Gebäuden im Rahmen der Denkmalhilfe. Wir sichern Kulturerbe und investieren in die Zukunft.“
Die Veranstaltungsreihe ‘Baukultur vor Ort‘ der Brandenburgischen Architektenkammer und der Brandenburgischen Ingenieurkammer präsentiert regelmäßig Objekte von hoher baukultureller Qualität. Das 3. Baukultur-Gespräch widmet sich den Kleinsthäusern in Kyritz, die 2019 vom Infrastrukturministerium mit dem Brandenburgischen Baukulturpreis ausgezeichnet wurden.
Die so genannten Budenhäuser im historischen Kyritzer Klosterviertel sind ab dem 18. Jahrhundert für Tagelöhner-Familien als Unterkünfte mit einfachsten Mitteln unter Nutzung von gebrauchtem Baumaterial und unter Einbeziehung der rund 700 Jahre alten Stadtmauer errichtet worden. Bis in die 1980er Jahre waren die teilweise sehr maroden Häuser bewohnt. Das Wittstocker Architekturbüro Kannenberg BDA und Ingenieure erarbeitete ein Sanierungskonzept, das vorsah, Eigenarten und Originalsubstanz der Gebäude möglichst weitgehend zu erhalten. Seit der abgeschlossenen Sanierung im Jahr 2018 werden die Häuser als Ferienunterkünfte vermietet.